Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien/68: Unterschied zwischen den Versionen

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Christi von Goßner, Krummacher's Manna, Stark's Handbuch, Luther's, Bogatzky's, Hiller's und Goßner's Schatzkästchen u. Dgl. Es giebt hier Gemeinden, in denen wenige Familien sind, die nicht Goßner's Schatzkästchen zum täglichen Gebrauch haben. Von Zeitschriften werden gelesen: Das Baseler Missions-Magazin, der Heiden- und Christenbote, das Barmer Missionsblatt, Goßner's Missionsbiene, Goßner's Hausfreund, das St. Petersburger Sonntagsblatt, die Süddeutsche Warte und die Rigasche und St. Petersburgische Zeitung. In neuester Zeit haben jedoch auch der sächsische Dorfbarbier, die Glocke und Gartenlaube leider bei einigen Familien Eingang gefunden. -
Christi von Goßner, Krummacher's Manna, Stark's  
Handbuch, Luther's, Bogatzky's, Hiller's und Goßner's Schatzkästchen  
u. dgl. Es giebt hier Gemeinden, in denen wenige  
Familien sind, die nicht Goßner's Schatzkästchen zum täglichen  
Gebrauch haben. Von Zeitschriften werden gelesen: Das Baseler  
Missions-Magazin, der Heiden- und Christenbote, das  
Barmer Missionsblatt, Goßner's Missionsbiene, Goßner's Hausfreund,  
das St. Petersburger Sonntagsblatt, die Süddeutsche  
Warte und die Rigasche und St. Petersburgische  
Zeitung. In neuester Zeit haben jedoch auch der sächsische  
Dorfbarbier, die Glocke und Gartenlaube leider bei einigen  
Familien Eingang gefunden. -


{{NE}}Wie ist doch in Bessarabien Alles anders geworden! Während man früher nur mit großer Mühe und nach jahrelangem Warten und dazu sehr theuer ein Buch über Riga erhalten konnte, werden jetzt alle genannten Erbauungsbücher in Tarntino auf öffentlichem Markte zum Verkauf ansgestellt und von den Odessa'schen Buchhandlungen im alljährlichen Kalenderkatalog feilgeboten, ja durch Bücherträger von Haus zu Haus getragen und den Leuten fast aufgenöthigt. Wenn ich manchmal auf dem Tarntiner Markte die Bücher-Schilder einer Buchausstellung mustere, so muß ich in der Stille sagen: O welch ein Segen! Wahrlich, noch waltet Gottes Gnadenhand über Bessarabien!
{{NE}}Wie ist doch in Bessarabien Alles anders geworden! Während  
man früher nur mit großer Mühe und nach jahrelangem  
Warten und dazu sehr theuer ein Buch über Riga erhalten  
konnte, werden jetzt alle genannten Erbauungsbücher in Tarntino  
auf öffentlichem Markte zum Verkauf ausgestellt und von den  
Odessa'schen Buchhandlungen im alljährlichen Kalenderkatalog  
feilgeboten, ja durch Bücherträger von Haus zu Haus  
getragen und den Leuten fast aufgenöthigt. Wenn ich manchmal  
auf dem Tarntiner Markte die Bücher-Schilder einer  
Buchausstellung mustere, so muß ich in der Stille sagen: O  
welch ein Segen! Wahrlich, noch waltet Gottes Gnadenhand  
über Bessarabien!


{{NE}}Seit Lindls Zeit hat sich in Bessarabien bei allen Wirren eine Anzahl kirchlicher Brüder, die manchmal mit dem Namen „Pietisten“ belegt werden, erhalten, welche sich Sonntags und in der Woche noch in einem Privathause versammeln und erbauen. Im Jahre 1843 und 44 entstanden eine neue Erweckung, und ihre Zahl mehret sich beträchtlich. Die Gesinnung dieser Leute ist rein kirchlich und auf ein entschieden thätiges Christenthum gerichtet. Leider machen ihnen manche unentschiedene Glieder, die mit einer Hand Christentum, mit der andreen aber die Welt, und was ihr zugehört, festhalten wollen, manchen Verdruß. Ja unter ihnen selbst ist eine Spaltung wegen des Gebetes der Schwestern in den Versammlungen ausgebrochen. Ein Theil will, daß auch die Schwestern in den Versammlungen laut beten sollen, und stützen sich auf Goßners Schatzkästchen No. 244: „So will ich nun, daß die Männer (auch die Frauen) aller Orten beten u. s. w., auf 1 Petri 3, 7: „Die Weiber sind Miterben der Gnade des Lebens,“ und Joel 3, 1. 2: „Über Knechte und Mägde will ich meinen Geist
{{NE}}Seit Lindls Zeit hat sich in Bessarabien bei allen Wirren  
eine Anzahl kirchlicher Brüder, die manchmal mit dem Namen  
„Pietisten“ belegt werden, erhalten, welche sich Sonntags und  
in der Woche noch in einem Privathause versammeln und erbauen.  
Im Jahre 1843 und 44 entstanden eine neue Erweckung,  
und ihre Zahl mehret sich beträchtlich. Die Gesinnung dieser  
Leute ist rein kirchlich und auf ein entschieden thätiges Christenthum  
gerichtet. Leider machen ihnen manche unentschiedene  
Glieder, die mit einer Hand Christentum, mit der andern aber  
die Welt, und was ihr zugehört, festhalten wollen, manchen  
Verdruß. Ja unter ihnen selbst ist eine Spaltung wegen des  
Gebetes der Schwestern in den Versammlungen ausgebrochen.  
Ein Theil will, daß auch die Schwestern in den Versammlungen  
laut beten sollen, und stützen sich auf Goßners Schatzkästchen  
No. 244: „So will ich nun, daß die Männer (auch die  
Frauen) aller Orten beten u. s. w., auf 1 Petri 3, 7: „Die  
Weiber sind Miterben der Gnade des Lebens,“ und Joel  
3, 1. 2: „Über Knechte und Mägde will ich Meinen Geist

Aktuelle Version vom 22. Dezember 2013, 19:37 Uhr

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Die Deutschen Kolonisten in Bessarabien
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Christi von Goßner, Krummacher's Manna, Stark's Handbuch, Luther's, Bogatzky's, Hiller's und Goßner's Schatzkästchen u. dgl. Es giebt hier Gemeinden, in denen wenige Familien sind, die nicht Goßner's Schatzkästchen zum täglichen Gebrauch haben. Von Zeitschriften werden gelesen: Das Baseler Missions-Magazin, der Heiden- und Christenbote, das Barmer Missionsblatt, Goßner's Missionsbiene, Goßner's Hausfreund, das St. Petersburger Sonntagsblatt, die Süddeutsche Warte und die Rigasche und St. Petersburgische Zeitung. In neuester Zeit haben jedoch auch der sächsische Dorfbarbier, die Glocke und Gartenlaube leider bei einigen Familien Eingang gefunden. -

      Wie ist doch in Bessarabien Alles anders geworden! Während man früher nur mit großer Mühe und nach jahrelangem Warten und dazu sehr theuer ein Buch über Riga erhalten konnte, werden jetzt alle genannten Erbauungsbücher in Tarntino auf öffentlichem Markte zum Verkauf ausgestellt und von den Odessa'schen Buchhandlungen im alljährlichen Kalenderkatalog feilgeboten, ja durch Bücherträger von Haus zu Haus getragen und den Leuten fast aufgenöthigt. Wenn ich manchmal auf dem Tarntiner Markte die Bücher-Schilder einer Buchausstellung mustere, so muß ich in der Stille sagen: O welch ein Segen! Wahrlich, noch waltet Gottes Gnadenhand über Bessarabien!

      Seit Lindls Zeit hat sich in Bessarabien bei allen Wirren eine Anzahl kirchlicher Brüder, die manchmal mit dem Namen „Pietisten“ belegt werden, erhalten, welche sich Sonntags und in der Woche noch in einem Privathause versammeln und erbauen. Im Jahre 1843 und 44 entstanden eine neue Erweckung, und ihre Zahl mehret sich beträchtlich. Die Gesinnung dieser Leute ist rein kirchlich und auf ein entschieden thätiges Christenthum gerichtet. Leider machen ihnen manche unentschiedene Glieder, die mit einer Hand Christentum, mit der andern aber die Welt, und was ihr zugehört, festhalten wollen, manchen Verdruß. Ja unter ihnen selbst ist eine Spaltung wegen des Gebetes der Schwestern in den Versammlungen ausgebrochen. Ein Theil will, daß auch die Schwestern in den Versammlungen laut beten sollen, und stützen sich auf Goßners Schatzkästchen No. 244: „So will ich nun, daß die Männer (auch die Frauen) aller Orten beten u. s. w., auf 1 Petri 3, 7: „Die Weiber sind Miterben der Gnade des Lebens,“ und Joel 3, 1. 2: „Über Knechte und Mägde will ich Meinen Geist