Westmünsterländischer Begriff: Unterschied zwischen den Versionen
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Ein Familien- oder Personenname kann im Hochmittelalter oder auslaufenden Mittelalter in der Bedeutung der zeitlich gebräuchlichen lokalen [[Mundart]] entstanden sein und auf Orts- oder Flurnamen fußen, welche der Zeit vor Karl dem Großen entstammen. Damit stecken in ihnen Wörter, deren Bedeutung wir heute garnicht mehr kennen. Hinzu kommt, daß sich Namen auch durch lokale Lautverschiebungen im Laufe der Zeit ändern, ihre Schreibweise stabilisiert sich erst allmählich Ende des 19. Jhdts. Insofern sind neben der regionalen Verbreitung von Namen in frühesten Zeiten die lokalen Ausprängungen der Mundart für die Namensforschung von elementarer Bedeutung. | Ein Familien- oder Personenname kann im Hochmittelalter oder auslaufenden Mittelalter in der Bedeutung der zeitlich gebräuchlichen lokalen [[Mundart]] entstanden sein und auf Orts- oder Flurnamen fußen, welche der Zeit vor Karl dem Großen entstammen. Damit stecken in ihnen Wörter, deren Bedeutung wir heute garnicht mehr kennen. Hinzu kommt, daß sich Namen auch durch lokale Lautverschiebungen im Laufe der Zeit ändern, ihre Schreibweise stabilisiert sich erst allmählich Ende des 19. Jhdts. Insofern sind neben der regionalen Verbreitung von Namen in frühesten Zeiten die lokalen Ausprängungen der Mundart für die Namensforschung von elementarer Bedeutung. | ||
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Aktuelle Version vom 5. April 2011, 10:56 Uhr
Hierarchie Regional> Deutsche Mundarten < Niederdeutsch > Westfälische Mundart > Westmünsterländische Mundart > Westmünsterländischer Begriff
Einleitung
Nur wenn wir uns in die Historie der jeweiligen Entstehung von Begriffen zurückversetzen erschließen sich uns deren zeitliche Bedeutung und deren nachfolgenden sprachlichen und/oder inhaltlichen Veränderungen. Mundartvarianten lassen räumliche Verflechtungen und Veränderungen erkennen.
Erhaltene schriftliche Überlieferungen lassen uns auch die Wurzeln und Quellen organisch gewachsener Familiennamen erkennen und deuten.
In münsterländischen Quellen finden sich sowohl im Bereich der Agrarwirtschaft, als auch im Umfeld der Städtekultur lokale und regionale Begrifflichkeiten wieder, deren Bedeutung heute nicht mehr geläufig, unter gegangen oder anders besetzt ist.
Dis gilt besonders für Beinamen, welche sich ursprünglich in der lokalen Mundart ausdrückten. Lokale Beinamen berücksichtigten neben natürlichen Wohnlagen auch ältere Flurnamen, auffallende körperliche oder geistige Merkmale oder andere Auffälligkeiten. Im Münsterland ist dabei zu beachten, dass sich in der Namensgebung zugleich darin der besondere Volkshumor ausdrücken kann, welche in einer besonderen Variante zur Tatsachenumkehr führen kann (Beiname „Himmel-stoter“ (ndd.) nicht für einen großen, sondern in der Tatsachenverdrehung für einen eher kleinen Menschen).
Grundlage lokaler Namensbildung
Ein Familien- oder Personenname kann im Hochmittelalter oder auslaufenden Mittelalter in der Bedeutung der zeitlich gebräuchlichen lokalen Mundart entstanden sein und auf Orts- oder Flurnamen fußen, welche der Zeit vor Karl dem Großen entstammen. Damit stecken in ihnen Wörter, deren Bedeutung wir heute garnicht mehr kennen. Hinzu kommt, daß sich Namen auch durch lokale Lautverschiebungen im Laufe der Zeit ändern, ihre Schreibweise stabilisiert sich erst allmählich Ende des 19. Jhdts. Insofern sind neben der regionalen Verbreitung von Namen in frühesten Zeiten die lokalen Ausprängungen der Mundart für die Namensforschung von elementarer Bedeutung.