Stuttgardt/Siedler 1772: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Vietzer Tageblatt vom 1. April 1925, Nr. 77, 50. Jahrgang, | |||
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Vietz a. d. Ostbahn, | |||
veröffentlicht in dieser Jubiläumsausgabe etliche Namensartikel | Das Vietzer Tageblatt vom 1. April 1925, Nr. 77, 50. Jahrgang, Druck und Verlag von Paul Schroeters (meines Urgroßvaters) Buchdruckerei in Vietz a. d. Ostbahn, veröffentlicht in dieser Jubiläumsausgabe etliche Namensartikel geschichtlicher Inhalte über Vietz und Umgebung. Nach Recherchen in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz - ist das einzige Exemplar, das die Vertreibung überdauert hat, in meinem Besitz. Bevor dieses an die Staatsbibliothek übergeben wird, gebe ich Namen aus ausgewählten Artikeln in dieser Jubiläumsausgabe zum Zwecke der Familienforschung in unsere neumärkische genealogische Liste. | ||
geschichtlicher Inhalte über Vietz und Umgebung. Nach Recherchen in der | |||
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Bevor dieses an die Staatsbibliothek übergeben wird, gebe ich Namen aus | :''Die ersten Ansiedler von Stuttgardt und Schartowst[h]al'', von Pfarrer Stäglich (Kriescht) | ||
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In STUTTGARDT wohnten nach den Eintragungen im ältesten Kirchenbuch, das ist dasjenige vom Jahre 1772: | |||
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Aleth; Johann; Eigentümer und Gerichtsmann; mit Ehefrau Anne Sophie, geb. Hären. | Aleth; Johann; Eigentümer und Gerichtsmann; mit Ehefrau Anne Sophie, geb. Hären. | ||
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Als erstes Kind in der neuen Kirche in Beaulieu bei der feierlichen | Als erstes Kind in der neuen Kirche in Beaulieu bei der feierlichen | ||
Kircheneinweihung am 8. Dez. 1805 getauft. | Kircheneinweihung am 8. Dez. 1805 getauft. | ||
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=== Zusatz === | |||
Herkunft der Ansiedler unbekannt. Oft wohl Veteranen aus dem preuß. Heere nach dem Siebenjährigen Kriege, aber auch Handwerker aus den nahen Städten Zielenzig, Drossen, Sonnenburg und Sternberg. Ausnahme: der Garnweber Renatus von Werth aus Geerardsbergen/Flandern. | |||
Die meisten dieser Namen um 1925 nicht mehr am Ort. Stuttgardt hatte für die Ernährung einer Familie viel zu kleine Grundstücke und lag auf Moorboden. Torfgewinnung war als Zusatzerwerb nicht ausreichend. Daher Abwanderung zur Arbeit auf die großen Güter Mecklenburgs und Pommerns. | |||
Kirchliche Verfassung: | |||
Zunächst ohne eigene Kirche, aber mit eigenem Küster (Hennig in Beaulieu) und eigenem Kolonistenprediger Eckers und Kolonistengottesdienst in Kriescht. 1804 mit Beaulieu und Schartowstal zur Mutterkirche Limmritz. | |||
8.12.1805 eigenes Kirchengebäude eingeweiht in Beaulieu für die zu einer Kirchengemeinde zusammengefassten Koloniedörfer Beaulieu, Stuttgardt und Schartowstal. | |||
1813 kirchlich als Tochtergemeinde (Filialkirche) zu Kriescht. | 1813 kirchlich als Tochtergemeinde (Filialkirche) zu Kriescht. | ||
Die Kolonie Stuttgardt bestand aus den 4 Teilen Langen-, Winkel-, Chaussee- | Die Kolonie Stuttgardt bestand aus den 4 Teilen Langen-, Winkel-, Chaussee- und Landwehr-Stuttgardt. Die Herkunft des Namens sei unerfindlich. Auf keinen Fall könne sie von "der guten alten schwäbischen Haupt- und Residenzstadt" abgeleitet werden. Schwaben hätten hier nie gesiedelt. Im örtlichen Dialekt "Schtuckert" genannt. | ||
und Landwehr-Stuttgardt. Die Herkunft des Namens sei unerfindlich. Auf keinen | |||
Fall könne sie von "der guten alten schwäbischen Haupt- und Residenzstadt" | |||
abgeleitet werden. Schwaben hätten hier nie gesiedelt. Im örtlichen Dialekt | |||
"Schtuckert" genannt. | |||
'''Kontakt:''' Ulrich Schroeter <email>ulr-brig.schroeter@t-online.de</email> | |||
Und als Ergänzung hierzu wieder ein Auszug aus dem Artikel "Der Prozeß - Aus dem Jahrbuch für die Geschichte der Neumark, Landsberg/Warthe 1930 Von Paul Schwarz", veröffentlicht im Oststernberger Heimatbrief, herausgegeben vom Heimatkreis Oststernberg e.V. | |||
Gemeint ist der Prozeß gegen "Schartow und Genossen" wegen Betruges bei der Abrechnung der Arbeiten zur Bewallung und Besiedelung des Warthebruchs, bei dem alle Gemeinden auf Veranlassung des Königs 1779 aufgefordert worden waren, Beschwerden in dieser Sache vorzutragen. | |||
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"STUTTGARDT: Der Ort hat von den Kolonien bei Kriescht den schlechtesten | "STUTTGARDT: Der Ort hat von den Kolonien bei Kriescht den schlechtesten | ||
Boden: Sumpf und Morast. Am übelsten sind Christian Hatfurt, Merten Büttner, | Boden: Sumpf und Morast. Am übelsten sind Christian Hatfurt, Merten Büttner, | ||
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müssen sie nach Kriescht, wo ein Kolonistenprediger eingesetzt ist." | müssen sie nach Kriescht, wo ein Kolonistenprediger eingesetzt ist." | ||
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'''Kontakt:''' Barbara Rommel <email>BarbaraRommel@aol.com</email> | '''Kontakt:''' Barbara Rommel <email>BarbaraRommel@aol.com</email> | ||
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Aktuelle Version vom 22. Januar 2011, 20:58 Uhr
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Die ersten Kolonisten von Stuttgardt
Vorbemerkung
Das Vietzer Tageblatt vom 1. April 1925, Nr. 77, 50. Jahrgang, Druck und Verlag von Paul Schroeters (meines Urgroßvaters) Buchdruckerei in Vietz a. d. Ostbahn, veröffentlicht in dieser Jubiläumsausgabe etliche Namensartikel geschichtlicher Inhalte über Vietz und Umgebung. Nach Recherchen in der Staatsbibliothek zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz - ist das einzige Exemplar, das die Vertreibung überdauert hat, in meinem Besitz. Bevor dieses an die Staatsbibliothek übergeben wird, gebe ich Namen aus ausgewählten Artikeln in dieser Jubiläumsausgabe zum Zwecke der Familienforschung in unsere neumärkische genealogische Liste.
- Quelle
- Die ersten Ansiedler von Stuttgardt und Schartowst[h]al, von Pfarrer Stäglich (Kriescht)
In STUTTGARDT wohnten nach den Eintragungen im ältesten Kirchenbuch, das ist dasjenige vom Jahre 1772:
Aleth; Johann; Eigentümer und Gerichtsmann; mit Ehefrau Anne Sophie, geb. Hären. Ein Aleth noch um 1925 am Ort. Bader; Johann Christian Gottlieb; Hausmann; mit Ehefrau Anna Elisabet, Geb.Otto. Bülow; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Elisabet, geb. Schaumburg. Büttner; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Krüger. Frey; Samuel; Eigentümer; mit Ehefrau Anna Elisabet, geb. Röstel. Garbe; Michael; Hausmann; mit Ehefrau Elisabet, geb. Lindemann. Grandke; Johann; Schulhalter; mit Frau Rosine, [ geb. ?]. Haßfort; ? ; Eigentümer; [nur diese beiden Angaben]. Hillius; Lorenz; Eigentümer; mit Frau Louise, geb. Klein. Jahn; Johann Michael; Eigentümer; mit Ehefrau Louise, geb. Meißler. Kiehn; Gottlieb; Schulze und Eigentümer; mit Ehefrau Louise, [geb.? ]. Kruschke; Christian; Eigentümer und Gerichtsmann; mit Ehefrau Anna Catharine, geb. Klawitz. Kuhnert; Erdmann; Eigentümer; mit Frau Anne Sophie, geb. Beyer. Kusian; Michael; Eigentümer; mit Ehefrau Anna, geb. Gerhardt. Landsberger; Gottfried; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Landmann. Lücke; Gottlieb; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothee, geb. Krüger. Menschlaff; Heinrich; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothee Elisabet, geb. Ziem. Mölle; Daniel; Eigentümer; mit Frau Marie, geb. Guhr. Schreibweise später in Mille verändert. Prentzlow; Johann; Eigentümer; mit Ehefrau Anna Christine, geb. Rätsch. Quast; Friedrich; Eigentümer. Riesener; Sigismund; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothee, geb. Schultze. Ein Riesener noch um 1925 am Ort. Saar; Christian; Eigentümer. Schickert; Christian; Eigentümer; mit Ehefrau Anne, geb. Igel. Schmiedel; George Friedrich;; Hausmann; mit Ehefrau Anna Sophie, geb. Bülow. Schultze; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Mäuseler. EIN ZWEITER GLEICHNAMIGER ANSIEDLER: Schultze; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Dorothea Elisabet, geb. Väugel. Ein Schultz noch um 1925 am Ort. Seiffert; Christoph; Eigentümer. Sollwedel; Andreas; Eigentümer; mit Ehefrau Luise, geb. Sido. Steinick; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Rosine, geb. Münch. Zöllner; Christian; Schulze. Zöllner; Martin; Eigentümer; mit Ehefrau Judith, geb. Wack. Wätzel; Joseph; Eigentümer; mit Ehefrau Marie, geb. Ebert. von Werth; Renatus; Garnweber; aus Geerardsbergen / Flandern; kam um 1813 nach Stuttgardt. Wendler; Johann; Zimmermeister; mit Ehefrau [ohne weitere Angaben]. später nach 1772. Deren Tochter: Wendler; Beate Wilhelmine; * Ende 1805 ; Tochter des Johann Wendler. Als erstes Kind in der neuen Kirche in Beaulieu bei der feierlichen Kircheneinweihung am 8. Dez. 1805 getauft.
Zusatz
Herkunft der Ansiedler unbekannt. Oft wohl Veteranen aus dem preuß. Heere nach dem Siebenjährigen Kriege, aber auch Handwerker aus den nahen Städten Zielenzig, Drossen, Sonnenburg und Sternberg. Ausnahme: der Garnweber Renatus von Werth aus Geerardsbergen/Flandern.
Die meisten dieser Namen um 1925 nicht mehr am Ort. Stuttgardt hatte für die Ernährung einer Familie viel zu kleine Grundstücke und lag auf Moorboden. Torfgewinnung war als Zusatzerwerb nicht ausreichend. Daher Abwanderung zur Arbeit auf die großen Güter Mecklenburgs und Pommerns.
Kirchliche Verfassung:
Zunächst ohne eigene Kirche, aber mit eigenem Küster (Hennig in Beaulieu) und eigenem Kolonistenprediger Eckers und Kolonistengottesdienst in Kriescht. 1804 mit Beaulieu und Schartowstal zur Mutterkirche Limmritz.
8.12.1805 eigenes Kirchengebäude eingeweiht in Beaulieu für die zu einer Kirchengemeinde zusammengefassten Koloniedörfer Beaulieu, Stuttgardt und Schartowstal.
1813 kirchlich als Tochtergemeinde (Filialkirche) zu Kriescht.
Die Kolonie Stuttgardt bestand aus den 4 Teilen Langen-, Winkel-, Chaussee- und Landwehr-Stuttgardt. Die Herkunft des Namens sei unerfindlich. Auf keinen Fall könne sie von "der guten alten schwäbischen Haupt- und Residenzstadt" abgeleitet werden. Schwaben hätten hier nie gesiedelt. Im örtlichen Dialekt "Schtuckert" genannt.
Kontakt: Ulrich Schroeter <email>ulr-brig.schroeter@t-online.de</email>
Und als Ergänzung hierzu wieder ein Auszug aus dem Artikel "Der Prozeß - Aus dem Jahrbuch für die Geschichte der Neumark, Landsberg/Warthe 1930 Von Paul Schwarz", veröffentlicht im Oststernberger Heimatbrief, herausgegeben vom Heimatkreis Oststernberg e.V.
Gemeint ist der Prozeß gegen "Schartow und Genossen" wegen Betruges bei der Abrechnung der Arbeiten zur Bewallung und Besiedelung des Warthebruchs, bei dem alle Gemeinden auf Veranlassung des Königs 1779 aufgefordert worden waren, Beschwerden in dieser Sache vorzutragen.
"STUTTGARDT: Der Ort hat von den Kolonien bei Kriescht den schlechtesten Boden: Sumpf und Morast. Am übelsten sind Christian Hatfurt, Merten Büttner, Johann Kerschen dran. Von den versprochenen Freijahren (6) ist ihnen das letzte nicht gehalten worden. Kein Schulhaus ist da, in dem auch Gottesdienst gehalten werden kann. Früher gingen sie nach dem nahen Beaulieu, jetzt müssen sie nach Kriescht, wo ein Kolonistenprediger eingesetzt ist."
Kontakt: Barbara Rommel <email>BarbaraRommel@aol.com</email>
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