Bleiche (Wäsche): Unterschied zwischen den Versionen
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Obwohl bereits im 18. Jahrhundert die ersten Waschmaschinen entwickelt wurden, blieb die Handwäsche bis in die 1960er Jahre weit verbreitet. Noch nicht überall gab es Druckwasserleitungen zum Betrieb von Wassermotoren von | Obwohl bereits im 18. Jahrhundert die ersten Waschmaschinen entwickelt wurden, blieb die Handwäsche bis in die 1960er Jahre weit verbreitet. Noch nicht überall gab es Druckwasserleitungen zum Betrieb von Wassermotoren von Waschmaschinen und die Elektrowaschmaschinen als Haushaltswaschmaschine wurde erst später geläufig. | ||
===Bleiche=== | ===Bleiche=== | ||
Um gewebte Leinentücher und die Wäsche aufzuhellen (bleichen) legte man sie im Sonnenschein auf Wiesen aus. Durch die Feuchtigkeit und die intensive Sonnenstrahlung bildet sich Ozon, das wiederum zerfällt und Sauerstoff als bleichendes Oxidationsmittel abgibt. Man versuchte dann Hühner und Vögel von der Bleiche fern zu halten. | Bleichen diente der Zerstörung farbiger Substanzen, welche als Verunreinigungen in und auf farblosen Körpern vorkamen und durch Waschen allein nicht zu beseitigen waren. Um gewebte weiße Leinentücher und die Wäsche aufzuhellen (bleichen) legte man sie im Sonnenschein auf Wiesen aus. Durch die Feuchtigkeit und die intensive Sonnenstrahlung bildet sich Ozon, das wiederum zerfällt und Sauerstoff als bleichendes Oxidationsmittel abgibt. Man versuchte dann Hühner und Vögel von der Bleiche fern zu halten. | ||
====Diebstahl von der Bleiche==== | |||
Wegen der Gefahr des Diebstahls, besonders bei der Bleiche frisch gewebter Leinentücher, wurden Bleichplätze geschlossener Siedlungen entsprechend bewacht und zu diesem Zweck auch Bleichhütten angelegt. | |||
* 1714 [[Restitution]] eines von der Bleiche gestohlenen Linnens (Leinentuch) durch einen Kaufmann in Winterswick. | |||
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Aktuelle Version vom 21. Oktober 2023, 20:23 Uhr
Bleiche ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Bleiche. |
Handwäsche und Bleichen
Vor dem Bleichen der Wäsche erfolgte die Handwäsche: In einem Zuber oder am Waschplatz an einem Gewässer ging man dem Schmutz mit Seife und Waschbrett zuleibe: Das Schlagen, Rubbeln, Wenden und Wringen der Wäsche war Schwerstarbeit.
Handwäsche bis in die 1960er Jahre
Obwohl bereits im 18. Jahrhundert die ersten Waschmaschinen entwickelt wurden, blieb die Handwäsche bis in die 1960er Jahre weit verbreitet. Noch nicht überall gab es Druckwasserleitungen zum Betrieb von Wassermotoren von Waschmaschinen und die Elektrowaschmaschinen als Haushaltswaschmaschine wurde erst später geläufig.
Bleiche
Bleichen diente der Zerstörung farbiger Substanzen, welche als Verunreinigungen in und auf farblosen Körpern vorkamen und durch Waschen allein nicht zu beseitigen waren. Um gewebte weiße Leinentücher und die Wäsche aufzuhellen (bleichen) legte man sie im Sonnenschein auf Wiesen aus. Durch die Feuchtigkeit und die intensive Sonnenstrahlung bildet sich Ozon, das wiederum zerfällt und Sauerstoff als bleichendes Oxidationsmittel abgibt. Man versuchte dann Hühner und Vögel von der Bleiche fern zu halten.
Diebstahl von der Bleiche
Wegen der Gefahr des Diebstahls, besonders bei der Bleiche frisch gewebter Leinentücher, wurden Bleichplätze geschlossener Siedlungen entsprechend bewacht und zu diesem Zweck auch Bleichhütten angelegt.
- 1714 Restitution eines von der Bleiche gestohlenen Linnens (Leinentuch) durch einen Kaufmann in Winterswick.
Niederdeutsch Bleeke
- Bleeke (ndd.) = Bleiche
- Bleekhüüsken = Bleichhütte am Bleichplatz
Zünfte
Die Bleicher bildeten in vielen Städten eine eigene Zunft; bis heute weisen Straßen- oder Flurbezeichnungen wie „Bleichwiese" auf dieses Verfahren hin.
Waschplätze heute
Wo öffentliche Wasserversorgungen mit Druckwasserleitungen nicht vorhanden sind, gibt es in ländlichen Gebieten noch um 2005 außerhalb Europas öffentliche Waschplätze, so z.B. auf dem afrikanischen Kontinent.