Hengesbach (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Der Familienname könnte von einem der Mescheder Lehen (Lehnhof und Lehnwesen der Propstei Meschede) namens ''Hengesbach'' abgeleitet werden. Erwähnt wird der Name Hengesbach in Zusammenhang mit dem [[Amt Bilstein |Amt Bilstein]] (Hessisches Rentamt Bilstein (1803-1816)) und als Bestandteil der [[Provinz Westfalen/Hessische Regierung |Provinz Westfalen]]. | Der Familienname könnte von einem der Mescheder Lehen (Lehnhof und Lehnwesen der Propstei Meschede) namens ''Hengesbach'' abgeleitet werden. Erwähnt wird der Name Hengesbach in Zusammenhang mit dem [[Amt Bilstein |Amt Bilstein]] (Hessisches Rentamt Bilstein (1803-1816)) und als Bestandteil der [[Provinz Westfalen/Hessische Regierung |Provinz Westfalen]]. | ||
Im Ort [[Bödefeld |Bödefeld]] gab es früher eine Burg. Die Burg in Bödefeld ist | Im Ort [[Bödefeld |Bödefeld]] gab es früher eine Burg. Die Burg in Bödefeld ist auf eine Anregung des Kurfürsten von Köln erbaut worden, die er als Landesherr dem Ritter Hunold v. Hanxleden gab. Die betreffende Urkunde ist von ''Seibertz'' im Urkundenbuch II abgedruckt, zu Urkunde 795, Seite 541. Sie lautet in deutscher Sprache: | ||
''“Im Jahre des Herrn 1410, am 04. Juli, anläßlich der Belagerung der Burg Horneburg wurde eine Vereinbarung geschlossen zwischen unserm Herrn zu Köln und Hunold von Hanxleden darüber, dass dieser Hunold von Hanxleden erbauen solle eine Burg zu Kerckbodefeld und diese Burg als Lehen für sich und seine Erben für ewige Zeit von der Kirche annehmen solle.”'' | ''“Im Jahre des Herrn 1410, am 04. Juli, anläßlich der Belagerung der Burg Horneburg wurde eine Vereinbarung geschlossen zwischen unserm Herrn zu Köln und Hunold von Hanxleden darüber, dass dieser Hunold von Hanxleden erbauen solle eine Burg zu Kerckbodefeld und diese Burg als Lehen für sich und seine Erben für ewige Zeit von der Kirche annehmen solle.”'' | ||
Die Burg ist offenbar | Die Burg ist offenbar auf einem Hofe erbaut worden, der dem Kurfürsten von Köln gehörte. Dieser Hof, ehemals dem Grafen von Arnsberg zu eigen, ging im Jahre 1468 beim Verkauf der Grafschaft Arnsberg an den Erzbischof und Kurfürsten von Köln über. Die Nutzung des Hochwaldes auf der Hunau hatte Gottfried IV von Arnsberg im Jahre 1342 den Bürgern der neuen Freiheit überlassen. Zu dem Hofe gehörten, wie man annehmen muss, noch eine Reihe von Grundstücken in und bei Bödefeld. | ||
Der Name ''Hengesbach'' könnte seinen Ursprung auch wie folgt haben: | Ritter Hunold v. Hanxleden erbaute die Burg in den Jahren 1425 bis 1428. Kernstück der Burg war ein festes Haus mit quadratischem Grundriss, an jeder Seite etwa 30 Fuß lang. Dazu gehörten die Wirtschaftsgebäude und ein Jägerhaus. Der Zugung zum Burgplatz war von der heutigen Schützenstraße aus, zwischen dem Viehaus (heute Erben Lorenz Gördes) und Knipschild-'''Hengesbach''' (ehemals Platz des Jägerhauses) herführend. Von einer die Burganlage umgebenden Mauer ist in den Nachrichten keine Rede, aber offenbar hat eine solche Mauer bestanden. An der Ostseite war das Burghaus geschützt durch einen Teich, der heute ein Grashof ist und im Volksmunde “Hengesbaches Teich” heißt, weil der zugeschüttete Teich nach der Parzellierung des Gutes an den Hof gekommen ist, der mit Hausnamen '''Hengesbach''' heißt. (aus einem Bericht des Heimatvereins Bödefeld) | ||
Der eigentliche Name ''Hengesbach'' könnte seinen Ursprung auch wie folgt haben: | |||
Der Namensteil '''Henges''' könnte auf das Wort '''Hengst''' (altenglisch: ''hengest'' = ''Hengst'') hindeuten. Hiernach könnte es sich um eine Wohnstätte an einem Bach mit einer Pferdewiese handeln, auf der zu der Zeit vornehmlich Hengste weilten. | Der Namensteil '''Henges''' könnte auf das Wort '''Hengst''' (altenglisch: ''hengest'' = ''Hengst'') hindeuten. Hiernach könnte es sich um eine Wohnstätte an einem Bach mit einer Pferdewiese handeln, auf der zu der Zeit vornehmlich Hengste weilten. | ||
Eine andere Auslegung könnte sich von dem mittelhochdeutschen Wort '''Hengel''' = '''Henkel, Haken, Hängsel''' ergeben, was auf einen Ort hindeuten könnte, an dem ein Gewässer eine hakenartige Biegung vollzog. | Eine andere Auslegung könnte sich von dem mittelhochdeutschen Wort '''Hengel''' = '''Henkel, Haken, Hängsel''' ergeben, was auf einen Ort hindeuten könnte, an dem ein Gewässer eine hakenartige Biegung vollzog. | ||
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==Literatur- und Quellenhinweise== | ==Literatur- und Quellenhinweise== | ||
* Max Gottschald, Deutsche | * Max Gottschald, Deutsche Namenkunde, ISBN 3-11-018032-4 | ||
* Hans Bahlow, Deutsches | * Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon ISBN 3-518-36565-7 oder ISBN 3-8112-2271-6 | ||
* dtv-Atlas, Namenkunde, ISBN 3-423-03234-0 | * dtv-Atlas, Namenkunde, ISBN 3-423-03234-0 | ||
* Horst Naumann, Das große Buch der Familiennamen, ISBN 3-8289-1955-3 | * Horst Naumann, Das große Buch der Familiennamen, ISBN 3-8289-1955-3 | ||
* Dietmar Urmes, Etymologisches | * Dietmar Urmes, Etymologisches Namenlexikon, ISBN 3-86539-091-9 | ||
==Weblinks== | == Metasuche == | ||
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* [http://www.familienaam.be Namensverteilung Belgien] | * [http://www.familienaam.be Namensverteilung Belgien] | ||
* [http://www.genealogie.com/v2/services-nom-de-famille/nom.asp?rubrique=genealogie-recherche&page=noms_stats Namensverteilung Frankreich] | * [http://www.genealogie.com/v2/services-nom-de-famille/nom.asp?rubrique=genealogie-recherche&page=noms_stats Namensverteilung Frankreich] | ||
* [http://www.heimatverein-boedefeld.de/Geschichte/Die_Burg/die_burg.html] | * [http://www.heimatverein-boedefeld.de/Geschichte/Die_Burg/die_burg.html Heimatverein Bödefeld] | ||
==Daten aus FOKO== | ==Daten aus FOKO== |
Aktuelle Version vom 26. November 2023, 04:01 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Die Namensherkunft des Familiennamens Hengesbach. Grundsätzlich wird aufgrund der Endung -bach von einem Ortsnamen bzw. einem Namen in Verbindung mit einer Örtlichkeit ausgegangen = Herkunftsname / Wohnstättenname. Personen wurden oft nach der Stätte benannt, an der sie wohnten oder Zugezogene nach ihrem Herkunftsort.
Der Familienname könnte von einem der Mescheder Lehen (Lehnhof und Lehnwesen der Propstei Meschede) namens Hengesbach abgeleitet werden. Erwähnt wird der Name Hengesbach in Zusammenhang mit dem Amt Bilstein (Hessisches Rentamt Bilstein (1803-1816)) und als Bestandteil der Provinz Westfalen.
Im Ort Bödefeld gab es früher eine Burg. Die Burg in Bödefeld ist auf eine Anregung des Kurfürsten von Köln erbaut worden, die er als Landesherr dem Ritter Hunold v. Hanxleden gab. Die betreffende Urkunde ist von Seibertz im Urkundenbuch II abgedruckt, zu Urkunde 795, Seite 541. Sie lautet in deutscher Sprache:
“Im Jahre des Herrn 1410, am 04. Juli, anläßlich der Belagerung der Burg Horneburg wurde eine Vereinbarung geschlossen zwischen unserm Herrn zu Köln und Hunold von Hanxleden darüber, dass dieser Hunold von Hanxleden erbauen solle eine Burg zu Kerckbodefeld und diese Burg als Lehen für sich und seine Erben für ewige Zeit von der Kirche annehmen solle.”
Die Burg ist offenbar auf einem Hofe erbaut worden, der dem Kurfürsten von Köln gehörte. Dieser Hof, ehemals dem Grafen von Arnsberg zu eigen, ging im Jahre 1468 beim Verkauf der Grafschaft Arnsberg an den Erzbischof und Kurfürsten von Köln über. Die Nutzung des Hochwaldes auf der Hunau hatte Gottfried IV von Arnsberg im Jahre 1342 den Bürgern der neuen Freiheit überlassen. Zu dem Hofe gehörten, wie man annehmen muss, noch eine Reihe von Grundstücken in und bei Bödefeld.
Ritter Hunold v. Hanxleden erbaute die Burg in den Jahren 1425 bis 1428. Kernstück der Burg war ein festes Haus mit quadratischem Grundriss, an jeder Seite etwa 30 Fuß lang. Dazu gehörten die Wirtschaftsgebäude und ein Jägerhaus. Der Zugung zum Burgplatz war von der heutigen Schützenstraße aus, zwischen dem Viehaus (heute Erben Lorenz Gördes) und Knipschild-Hengesbach (ehemals Platz des Jägerhauses) herführend. Von einer die Burganlage umgebenden Mauer ist in den Nachrichten keine Rede, aber offenbar hat eine solche Mauer bestanden. An der Ostseite war das Burghaus geschützt durch einen Teich, der heute ein Grashof ist und im Volksmunde “Hengesbaches Teich” heißt, weil der zugeschüttete Teich nach der Parzellierung des Gutes an den Hof gekommen ist, der mit Hausnamen Hengesbach heißt. (aus einem Bericht des Heimatvereins Bödefeld)
Der eigentliche Name Hengesbach könnte seinen Ursprung auch wie folgt haben: Der Namensteil Henges könnte auf das Wort Hengst (altenglisch: hengest = Hengst) hindeuten. Hiernach könnte es sich um eine Wohnstätte an einem Bach mit einer Pferdewiese handeln, auf der zu der Zeit vornehmlich Hengste weilten. Eine andere Auslegung könnte sich von dem mittelhochdeutschen Wort Hengel = Henkel, Haken, Hängsel ergeben, was auf einen Ort hindeuten könnte, an dem ein Gewässer eine hakenartige Biegung vollzog. Das Wort Heng(e) war zu früheren Zeiten auch eine rheinische Kurzform nach Ableitung des Vornamens Heinrich bzw. der Abwandlungen Heinke oder Henk(e). Daraus könnte sich die Namensableitung aus einem Bach des Heinrich / Henge ergeben.
Varianten des Namens
Derzeit keine Varianten bekannt.
Geographische Verteilung in Deutschland
Verteilung in Deutschland (Stand: 2009):
Geographische Verteilung in Frankreich
In Belgien gibt es keine ersichtlichen Personen mit dem Namen Hengesbach. (Stand 2010)
Geographische Verteilung in Niederlande
In Belgien gibt es keine ersichtlichen Personen mit dem Namen Hengesbach. (Stand 2010)
Geographische Verteilung in Belgien
In Belgien gibt es keine ersichtlichen Personen mit dem Namen Hengesbach. (Stand 2010)
Bekannte Namensträger
- Joseph Hengesbach (* 15. März 1860 in Bad Fredeburg; † 6. Januar 1940) war ein katholischer Publizist.
Namensträger
Bei einer Telefonbuchrecherche im Jahr 2010 wurden in Deutschland 159 Einträge mit dem Namen Hengesbach gefunden
- nn Hengesbach, 57413 Finnentrop
- nn Hengesbach, 69469 Weinheim
- nn Hengesbach, 59929 Brilon
- nn Hengesbach, 44141 Dortmund
- Andrè Hengesbach, 14532 Kleinmachnow
- Andrea Hengesbach, 59872 Meschede
- Andreas Hengesbach, 57392 Schmallenberg
- Dieter Hengesbach, 58091 Hagen
- Helga Hengesbach, 58089 Hagen
- Helmut Hengesbach, 58093 Hagen
- Matthias Hengesbach, 59872 Meschede
- Nadja Hengesbach, 59872 Meschede
- Norbert Hengesbach, 59229 Ahlen
- Werner Hengesbach, 59229 Ahlen
- S. Hengesbach, 21033 Hamburg
- Yvonne Hengesbach, 59229 Ahlen
Die Liste wird noch fortgeführt.
Sollte sich eine hier aufgeführte Person durch das Auflisten des Namens in den Persönlichkeitsrechten beeinträchtigt fühlen, bitte ich um eine kurze eMail und der Eintrag wird umgehend gelöscht.
Geographische Bezeichnungen
Es sind derzeit keine geographischen Bezeichnungen bekannt.
Heraldik (Wappenkunde)
Es sind bis dato noch keine Wappen bekannt.
Literatur- und Quellenhinweise
- Max Gottschald, Deutsche Namenkunde, ISBN 3-11-018032-4
- Hans Bahlow, Deutsches Namenlexikon ISBN 3-518-36565-7 oder ISBN 3-8112-2271-6
- dtv-Atlas, Namenkunde, ISBN 3-423-03234-0
- Horst Naumann, Das große Buch der Familiennamen, ISBN 3-8289-1955-3
- Dietmar Urmes, Etymologisches Namenlexikon, ISBN 3-86539-091-9
Metasuche
Weblinks
- www.orte.de Links zu deutschen Orten
- Geogen - Namensverteilung Deutschland
- Namensverteilung Belgien
- Namensverteilung Frankreich
- Heimatverein Bödefeld
Daten aus FOKO
<foko-name>Hengesbach</foko-name>
Daten aus GedBas
Hengesbach in der Genealogischen Datenbasis (GedBas)
Daten aus GeneaNet
Hengesbach in Datenbank GeneaNet
Daten aus Family Search
Hier ist der Familienname Hengesbach (unter 'Last Name') noch einzugeben (Aktivieren Sie wenn gewünscht auch das Kästchen 'exact Spelling')
Daten aus RootsWeb/USA
Hengesbach aus Rootsweb-Datenbasis (engl.)