Königreich Sachsen/Staatskalender: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Kategorie:Staatskalender für Sachsen|!]]
Eine derzeit kpl.Sammlung aller Sä.Staatskalender sind im Hauptstaatsarchiv Dresden käuflich zu erwerben.
... >>CD-Publikationen Sächsische Staatshandbücher 1728 bis 1934 (5 CDs, ca. 56.000 Seiten Preis 99,90 €) Sammlung Staatshandbücher  (©Sächsisches Staatsarchiv) Die von der Sächsischen Archivverwaltung herausgegebene Publikation ...<< ...
Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts trat eine neue literarische Gattung auf den Buchmarkt: der Staats- und Adresskalender bzw. das Staatshandbuch. Knüpften die Staatshandbücher anfänglich noch an die frühneuzeitliche Kalenderliteratur an – so waren sie bebildert und mit einem kalendarisch-astronomischen Teil versehen –, entwickelte sich aus ihnen nach und nach das heutige Behördenverzeichnis.
 
Die ersten regelmäßig herausgegebenen Staatskalender erschienen seit ca. 1670 in England, Frankreich und Italien. Das Alte Reich folgte mit Verzögerung: Hier etablierten sich Staatskalender erst in der Zeit zwischen 1700 und 1730.1 Kursachsen, über die Wettiner in Personalunion mit Polen verbunden, gehörte zu den Staaten, in denen ein derartiges Periodikum erst relativ spät herauskam.
 
Der erste Staatskalender erschien mit dem Titel „Calender auf das Jahr 1728“ in den letzten Herrschaftsjahren Augusts des Starken. Auffällig ist, dass die beiden wichtigsten sächsischen Städte dem Staat weit vorauseilten: Leipzig gab im Jahr 1701 einen Adresskalender heraus, Dresden im Jahr 1702. Verleger des sächsischen Staatskalenders war Moritz Georg Weidmann d. J. in Leipzig. Weidmann gehörte zu den leistungsstärksten und geschicktesten Verlegern der deutschen Buchhandelsmetropole. Sein unternehmerischer Erfolg paarte sich mit gesuchter und gefundener Nähe zum kursächsischen Hof und Staat. Er unterhielt eine Korrespondenz mit den Grafen Flemming und Brühl, bezeichnete sich 1722 als „libraire du Roy“, wurde 1727 zum Commercien-Rat und Geheimen Kämmerer ernannt und im Dezember 1730 als Accis-Rat bei der Landakzise in Leipzig bestallt. Diese staatliche „Karriere“ hatte auch eine buchhändlerische Seite: Im November 1732 erhielt er die Pacht über die quasi regierungsamtliche Leipziger Zeitung; seit 1728 gab er – wie bereits erwähnt – den sächsischen Staatskalender heraus.
Diese Staatskalender sind keine Adressbücher (fehlende Wohnadresse) und wurden auch parallel zu diesen herausgegeben.
 
== Literatur ==
* Theodor Distel: ''Reihe der sächsischen Hof- und Staatskalender''. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Zehnter Band, Wilhelm Baennsch Verlagshandlung, Dresden 1889. Hier S. 158 f. {{SLUB|32627958Z}}
 
[[Kategorie:Staatskalender für das Königreich Sachsen|!]]

Aktuelle Version vom 25. Oktober 2013, 09:43 Uhr

Digitalisate

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Eine derzeit kpl.Sammlung aller Sä.Staatskalender sind im Hauptstaatsarchiv Dresden käuflich zu erwerben. ... >>CD-Publikationen Sächsische Staatshandbücher 1728 bis 1934 (5 CDs, ca. 56.000 Seiten Preis 99,90 €) Sammlung Staatshandbücher (©Sächsisches Staatsarchiv) Die von der Sächsischen Archivverwaltung herausgegebene Publikation ...<< ... Seit dem Ende des 17. Jahrhunderts trat eine neue literarische Gattung auf den Buchmarkt: der Staats- und Adresskalender bzw. das Staatshandbuch. Knüpften die Staatshandbücher anfänglich noch an die frühneuzeitliche Kalenderliteratur an – so waren sie bebildert und mit einem kalendarisch-astronomischen Teil versehen –, entwickelte sich aus ihnen nach und nach das heutige Behördenverzeichnis.

Die ersten regelmäßig herausgegebenen Staatskalender erschienen seit ca. 1670 in England, Frankreich und Italien. Das Alte Reich folgte mit Verzögerung: Hier etablierten sich Staatskalender erst in der Zeit zwischen 1700 und 1730.1 Kursachsen, über die Wettiner in Personalunion mit Polen verbunden, gehörte zu den Staaten, in denen ein derartiges Periodikum erst relativ spät herauskam.

Der erste Staatskalender erschien mit dem Titel „Calender auf das Jahr 1728“ in den letzten Herrschaftsjahren Augusts des Starken. Auffällig ist, dass die beiden wichtigsten sächsischen Städte dem Staat weit vorauseilten: Leipzig gab im Jahr 1701 einen Adresskalender heraus, Dresden im Jahr 1702. Verleger des sächsischen Staatskalenders war Moritz Georg Weidmann d. J. in Leipzig. Weidmann gehörte zu den leistungsstärksten und geschicktesten Verlegern der deutschen Buchhandelsmetropole. Sein unternehmerischer Erfolg paarte sich mit gesuchter und gefundener Nähe zum kursächsischen Hof und Staat. Er unterhielt eine Korrespondenz mit den Grafen Flemming und Brühl, bezeichnete sich 1722 als „libraire du Roy“, wurde 1727 zum Commercien-Rat und Geheimen Kämmerer ernannt und im Dezember 1730 als Accis-Rat bei der Landakzise in Leipzig bestallt. Diese staatliche „Karriere“ hatte auch eine buchhändlerische Seite: Im November 1732 erhielt er die Pacht über die quasi regierungsamtliche Leipziger Zeitung; seit 1728 gab er – wie bereits erwähnt – den sächsischen Staatskalender heraus. Diese Staatskalender sind keine Adressbücher (fehlende Wohnadresse) und wurden auch parallel zu diesen herausgegeben.

Literatur

  • Theodor Distel: Reihe der sächsischen Hof- und Staatskalender. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Zehnter Band, Wilhelm Baennsch Verlagshandlung, Dresden 1889. Hier S. 158 f. Digitalisat der SLUB