Mascherode Nr. 30: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Witwe Höper heiratete wohl um 1620 Hinrich Buiß, der damit diesen Hof übernahm. Nach ihrem Tod ging er um 1633 eine zweite Ehe mit Anna Twalckemeyer aus [[Klein Schöppenstedt Nr. 1| Klein Schöppenstedt]] ein | Die Witwe Höper heiratete wohl um 1620 Hinrich Buiß, der damit diesen Hof übernahm. Nach ihrem Tod ging er um 1633 eine zweite Ehe mit Anna Twalckemeyer aus [[Klein Schöppenstedt Nr. 1| Klein Schöppenstedt]] ein. | ||
== Curdt Buiß 1672 == | == Curdt Buiß 1672 == | ||
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Der aus der zweiten Ehe hervorgegangene jüngste Sohn Curdt erbte den Hof und wurde am 28. Juni 1672 mit Ilsabe Betgen vom [[Mascherode Nr. 7| Kothof Nr. 7]] getraut. Er ließ 1696 ein neues Wohnhaus erbauen, das bis zum Abriß 1961 gestanden hat. | Der aus der zweiten Ehe hervorgegangene jüngste Sohn Curdt erbte den Hof und wurde am 28. Juni 1672 mit Ilsabe Betgen vom [[Mascherode Nr. 7| Kothof Nr. 7]] getraut. Er ließ 1696 ein neues Wohnhaus erbauen, das bis zum Abriß 1961 gestanden hat. | ||
== Peter | == Peter Betgen 1733 == | ||
Catharina Elisabeth Bus verheiratete sich am 3. Februar 1733 mit Peter | Catharina Elisabeth Bus verheiratete sich am 3. Februar 1733 mit Peter Betgen vom [[Mascherode Nr. 7| Kothof Nr. 7]]. Dieser war zur Zeit der Dorfbeschreibung von 1752 Hofbesitzer: | ||
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== Ernst Betge 1769 == | == Ernst Betge 1769 == | ||
In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 wird schon der Sohn Ernst | In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 wird schon der Sohn Ernst Betge als Besitzer genannt: | ||
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=== Peter Betge 1781 === | |||
Nachdem Ernst Betge einige Jahre darauf gestorben war, heiratete seine Witwe am 17. Januar 1781 seinen jüngeren Bruder namens Peter Betge, der den Hof weiterführte. | |||
== Peter Bätge jun. 1807 == | |||
Der aus der ersten Ehe hervorgegangene älteste Sohn und rechtmäßige Erbe, Peter Bätge, übernahm am 15. Oktober 1807 den Hof von seinem Stiefvater und Onkel. Zur Abfindung seiner vier Geschwister (Ein weiterer Bruder fiel 1812 beim Rußlandfeldzug Napoleons.) und Verbesserung der Wirtschaft borgte er sich Geld. Als in den 1830er Jahren die Ablösungsgelder noch hinzukommen sollten, drohte die Hypothekenlast zu groß zu werden, und so entschloß sich Peter Bätge zum Verkauf seines Hofes. Im Herbst 1838 trat er mit dem Leutnant Eduard Schuster in Verhandlungen. Dabei wurde zur Bedingung gemacht, daß die Verkäufer, das Ehepaar Bätge, zeitlebens im Altenteilshaus wohnen bleiben durfte. | |||
== Eduard Schuster 1839 == | == Eduard Schuster 1839 == | ||
[[File:Mascherode 20 a.jpg|thumb|right| | [[File:Mascherode 20 a.jpg|thumb|right|Links Hof Nr. 20 und rechts das Altenteilshaus Nr. 20 a, indem die Altleute Bätge noch bis zu ihrem Tode 1844/47 lebten.]] | ||
Der wohlhabende Leutnant Eduard Schuster erwarb am 14. Februar 1839 diesen Ackerhof Nr. 30. Er war aber an dem Hof garnicht interessiert, sondern führte noch im selben Jahre einen Tausch mit den Sackschen Erben vom [[Mascherode Nr. 20| Ackerhof Nr. 20]] durch. Infolgedessen trat Schuster seine gerade erst neu erworbene Hofstelle Nr. 30 mit den darauf stehenden Gebäuden im Wert von 3.500 Talern und 31 Morgen Land an die Sackschen Erben ab. Schuster erhielt dafür die Hofstelle Nr. 20 einschließlich der Gebäude im Wert von 2.150 Talern sowie 32 Morgen Ländereien. Das gegenseitige Abschätzen der Werte machte große Schwierigkeiten. Im allgemeinen waren die Sackschen Ländereien etwas besser, dagegen die Gebäude mit Ausnahme des Schafstalles sehr baufällig. Das Wohnhaus Nr. 30 war gut erhalten und hielt mindestens noch zwei Generationen, außerdem befand sich auf dem Hof ein Altenteilshaus. Da die Hofstelle Nr. 20 für die Schusterschen Ländereien günstiger lag, zahlte Leutnant Schuster, obwohl nach gegenseitiger Schätzung die Werte ausgeglichen waren, den Sackschen Erben noch 500 Taler. Außerdem verkauften die Sackschen Erben 11 Morgen für 800 Taler an Schuster, da sie die Ablösungsgelder, die in der Zeit aufgebracht werden mußten, nicht zahlen konnten und ihr Hof auch noch mit 1.900 Talern belastet war. Im Vertrag wurde auch der Austausch der Brandversicherungsnummern bestimmt, sodaß jeder seine alte Hausnummer zur neuen Hofstelle mitnahm. Damit führte dieser Hof Nr. 30 in Zukunft die Nr. 20 ! | |||
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== Literatur == | == Literatur == | ||
* Georg Hermann Müller: ''Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel'', Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539) | |||
* Fritz Habekost: ''Dorfbuch von Mascherode'', 1958 | * Fritz Habekost: ''Dorfbuch von Mascherode'', 1958 | ||
Aktuelle Version vom 31. Mai 2010, 22:46 Uhr
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Dorfwinkel 6 | |
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Brandversicherungsnummer: | Nr. ass. 30 ab 1839 Nr. ass. 20 |
Status: | Ackerhof |
erste Erwähnung: | 1539 |
Abbruch: | 1961 |
Lage: | → Karte |
erste Erwähnung 1539
Dieser Ackerhof wird erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Mascherode 21 Männer[1] leben.
Paul Haverlandt 1564
Der erste namentlich bekannte Hofwirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:
Pauwel Hauerlandt Hadt 5 ½ Hueffe landes vom closter Rittershausenn, zinst |
Hinrich Buiß um 1620
Die Witwe Höper heiratete wohl um 1620 Hinrich Buiß, der damit diesen Hof übernahm. Nach ihrem Tod ging er um 1633 eine zweite Ehe mit Anna Twalckemeyer aus Klein Schöppenstedt ein.
Curdt Buiß 1672
Der aus der zweiten Ehe hervorgegangene jüngste Sohn Curdt erbte den Hof und wurde am 28. Juni 1672 mit Ilsabe Betgen vom Kothof Nr. 7 getraut. Er ließ 1696 ein neues Wohnhaus erbauen, das bis zum Abriß 1961 gestanden hat.
Peter Betgen 1733
Catharina Elisabeth Bus verheiratete sich am 3. Februar 1733 mit Peter Betgen vom Kothof Nr. 7. Dieser war zur Zeit der Dorfbeschreibung von 1752 Hofbesitzer:
Besitzer: Ackermann Peter Bätje |
Ernst Betge 1769
In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 wird schon der Sohn Ernst Betge als Besitzer genannt:
Heinrich Bues nunc Johann Ernst Betge | ||
Garten | 71 Ruthen | |
---|---|---|
Acker | 156 Morgen | 95 Ruthen |
Wiesen | 11 Morgen | 27 Ruthen |
Summe | 168 Morgen | 73 Ruthen |
Peter Betge 1781
Nachdem Ernst Betge einige Jahre darauf gestorben war, heiratete seine Witwe am 17. Januar 1781 seinen jüngeren Bruder namens Peter Betge, der den Hof weiterführte.
Peter Bätge jun. 1807
Der aus der ersten Ehe hervorgegangene älteste Sohn und rechtmäßige Erbe, Peter Bätge, übernahm am 15. Oktober 1807 den Hof von seinem Stiefvater und Onkel. Zur Abfindung seiner vier Geschwister (Ein weiterer Bruder fiel 1812 beim Rußlandfeldzug Napoleons.) und Verbesserung der Wirtschaft borgte er sich Geld. Als in den 1830er Jahren die Ablösungsgelder noch hinzukommen sollten, drohte die Hypothekenlast zu groß zu werden, und so entschloß sich Peter Bätge zum Verkauf seines Hofes. Im Herbst 1838 trat er mit dem Leutnant Eduard Schuster in Verhandlungen. Dabei wurde zur Bedingung gemacht, daß die Verkäufer, das Ehepaar Bätge, zeitlebens im Altenteilshaus wohnen bleiben durfte.
Eduard Schuster 1839
Der wohlhabende Leutnant Eduard Schuster erwarb am 14. Februar 1839 diesen Ackerhof Nr. 30. Er war aber an dem Hof garnicht interessiert, sondern führte noch im selben Jahre einen Tausch mit den Sackschen Erben vom Ackerhof Nr. 20 durch. Infolgedessen trat Schuster seine gerade erst neu erworbene Hofstelle Nr. 30 mit den darauf stehenden Gebäuden im Wert von 3.500 Talern und 31 Morgen Land an die Sackschen Erben ab. Schuster erhielt dafür die Hofstelle Nr. 20 einschließlich der Gebäude im Wert von 2.150 Talern sowie 32 Morgen Ländereien. Das gegenseitige Abschätzen der Werte machte große Schwierigkeiten. Im allgemeinen waren die Sackschen Ländereien etwas besser, dagegen die Gebäude mit Ausnahme des Schafstalles sehr baufällig. Das Wohnhaus Nr. 30 war gut erhalten und hielt mindestens noch zwei Generationen, außerdem befand sich auf dem Hof ein Altenteilshaus. Da die Hofstelle Nr. 20 für die Schusterschen Ländereien günstiger lag, zahlte Leutnant Schuster, obwohl nach gegenseitiger Schätzung die Werte ausgeglichen waren, den Sackschen Erben noch 500 Taler. Außerdem verkauften die Sackschen Erben 11 Morgen für 800 Taler an Schuster, da sie die Ablösungsgelder, die in der Zeit aufgebracht werden mußten, nicht zahlen konnten und ihr Hof auch noch mit 1.900 Talern belastet war. Im Vertrag wurde auch der Austausch der Brandversicherungsnummern bestimmt, sodaß jeder seine alte Hausnummer zur neuen Hofstelle mitnahm. Damit führte dieser Hof Nr. 30 in Zukunft die Nr. 20 !
Maße und Abkürzungen
1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
Literatur
- Georg Hermann Müller: Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539)
- Fritz Habekost: Dorfbuch von Mascherode, 1958
Quellen
- Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
- Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (ebenda, Sign. 1 Kb 862 - 865)
- Dorfbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1752
- Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769
- Kirchenbücher von Mascherode 1815 - 1875
Weblinks
Fußnoten
- ↑ Gemeint sind wohl 8 Ackerleute und 13 Köter.
Kloster Riddagshausen | |
Riddagshausen (Neuhof) | Gliesmarode | Querum | Klein Schöppenstedt | Schöppenstedter Turm | Mascherode |