Memel/Marienkirche: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild: Komtursiegel 1409.jpg|thumb|300px|left|Komtursiegel von 1409]]
[[Bild: Karte1848coloriert2.JPG|thumb|500px|'''Rot''': Alte Lage 1 = Dom St. Marien; 2 = Landkirche St. Nikolai; 3 = Stadtkirche St. Johannis. '''Grün''': Neue Lage 4 = Stadtkirche St. Johannis; 5 = Landkirche St. Nikolai (später St.Jakobi); 6 = Reformierte Kirche; 7 = Katholische Kirche. '''Blau''': die Alte Dange mit Mühlengraben]]
[[Bild: MemelAlthof1650.jpg|thumb|500 px|Handzeichnung um 1650 über die Aufteilung des zum [[Althof Memel|Althof]] gehörigen fiskalischen Geländes. Erkennbar: Zitadelle, Stadtkirche und Litauische Landkirche, die Kuppel des Mariendoms ist in der Zitadelle zu erahnen. Die Alte Dange rechts der Zitadelle ist bereits zugeschüttet.]]
==Geschichte==
==Geschichte==
Die älteste Kirche der Stadt hieß zunächst '''Marienkirche''' (1291 urkundlich erwähnt) und wurde vom Bischof von Kurland in der Nähe der Memelburg errichtet. Sie wird gleichzeitig mit einer Johanniskirche erwähnt. Die Marienkirche brannte 1679 beim Schwedeneinfall ab und wurde 1696-1706 an nördlicherer Stelle wieder aufgebaut. Sie maß 123´4´´ in der Länge und 76´in der Breite. Sie war dreischiffig mit je vier Mittelpfeilern und je zwei Eckpfeilern errichtet und hatte fünf Joch achtteilige Sterngewölbe. Diese Kirche brannt 1854 ab und wurde 1856-58 als dreischiffige Hallenkirche im Rundbogenstil wieder errichtet. Aus Geldmangel erhielt der Turm lediglich einen Notabschluss. Durch das Vermächtnis eines Memeler Bürgers wurde nach vorliegenden alten Plänen die Kirche 1864 vollendet. Friedrich Wilhelm IV. soll fünf Giebel an beiden Seiten eingezeichnet haben und dem Magdeburger Dom nachempfunden worden sein.
Die älteste Kirche der Stadt war der Dom ''' St. Marien''' (1291 urkundlich erwähnt), der vom Bischof von Kurland östlich der Ordensburg (später Zitadelle) und westlich der [[Grabenstraße in Memel|Grabenstraße]] im Vorburgbereich errichtet wurde. Zu dieser Zeit stand die Burgkirche auf der [[Dange (Fluss)|Dangeinsel]], denn südlich des Burgareals floss damals noch die '''Alte oder Kleine Dange''' ([[Große Wasserstraße in Memel|Große Wasserstraße]]/ [[Heumarkt in Memel|Heumarkt]].
 
Das '''Komtursiegel''' von 1409 symbolisiert die drei ältesten Memeler Kirchen: [[Memel/Johanniskirche|Stadtkirche St. Johannis]] links, Burgkapelle St. Marien Mitte, [[Memel/Jakobuskirche|Landkirche St. Nikolai]] rechts. St. Marien hatte keinen Turm sondern nur eine Kuppel. Beachtenswert ist, dass das Siegel auch die Lage der Marienkirche tief unten am Haff zeigt, während die beiden anderen Kirchen weiter landeinwärts dargestellt werden.
 
 
Während die Ordensburg 2/3 des Arreals ausmachte, betrug der Bereich des Kurländischen Domkapitels 1/3 der Gesamtfläche und lag außerhalb der Feste in der Vorburg. Die Anlage entsprach derjenigen in '''Riga'''. Mit dem Bau des Domes wurde vermutlich 1290 begonnen, jedoch siedelte das Domkapitel bereits 1298 nach '''Windau'''/ Lettland um. Die Marienkirche wird gleichzeitig mit einer Johanniskirche erwähnt, die jedoch nordöstlich von der späteren Johanniskirche parallel zur Großen Dange stand. Die Marienkirche brannte 1679 beim Schwedeneinfall ab.
 
==Literatur==
*Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 87f
*Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.245, 253, 458


'''Quelle:''' Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 87f


[[Kategorie: Memelland]]
[[Kategorie: Memelland]]
[[Kategorie: Kirche im Memelland]]
[[Kategorie: Kirche im Memelland]]

Aktuelle Version vom 25. Mai 2010, 08:59 Uhr

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Komtursiegel von 1409
Rot: Alte Lage 1 = Dom St. Marien; 2 = Landkirche St. Nikolai; 3 = Stadtkirche St. Johannis. Grün: Neue Lage 4 = Stadtkirche St. Johannis; 5 = Landkirche St. Nikolai (später St.Jakobi); 6 = Reformierte Kirche; 7 = Katholische Kirche. Blau: die Alte Dange mit Mühlengraben
Handzeichnung um 1650 über die Aufteilung des zum Althof gehörigen fiskalischen Geländes. Erkennbar: Zitadelle, Stadtkirche und Litauische Landkirche, die Kuppel des Mariendoms ist in der Zitadelle zu erahnen. Die Alte Dange rechts der Zitadelle ist bereits zugeschüttet.

Geschichte

Die älteste Kirche der Stadt war der Dom St. Marien (1291 urkundlich erwähnt), der vom Bischof von Kurland östlich der Ordensburg (später Zitadelle) und westlich der Grabenstraße im Vorburgbereich errichtet wurde. Zu dieser Zeit stand die Burgkirche auf der Dangeinsel, denn südlich des Burgareals floss damals noch die Alte oder Kleine Dange (Große Wasserstraße/ Heumarkt.

Das Komtursiegel von 1409 symbolisiert die drei ältesten Memeler Kirchen: Stadtkirche St. Johannis links, Burgkapelle St. Marien Mitte, Landkirche St. Nikolai rechts. St. Marien hatte keinen Turm sondern nur eine Kuppel. Beachtenswert ist, dass das Siegel auch die Lage der Marienkirche tief unten am Haff zeigt, während die beiden anderen Kirchen weiter landeinwärts dargestellt werden.


Während die Ordensburg 2/3 des Arreals ausmachte, betrug der Bereich des Kurländischen Domkapitels 1/3 der Gesamtfläche und lag außerhalb der Feste in der Vorburg. Die Anlage entsprach derjenigen in Riga. Mit dem Bau des Domes wurde vermutlich 1290 begonnen, jedoch siedelte das Domkapitel bereits 1298 nach Windau/ Lettland um. Die Marienkirche wird gleichzeitig mit einer Johanniskirche erwähnt, die jedoch nordöstlich von der späteren Johanniskirche parallel zur Großen Dange stand. Die Marienkirche brannte 1679 beim Schwedeneinfall ab.

Literatur

  • Bötticher, Adolf: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen, Heft V. Litauen, Königsberg 1895, S. 87f
  • Kurschat, Heinrich A.: Das Buch vom Memelland, Siebert Oldenburg 1968, S.245, 253, 458