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In Hamburg gab es seit dem 15. Jahrhundert eine kirchliche Brüderschaft der elbaufwärts fahrenden Böter.<ref>Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 58/59 (1932/33) S. 22</ref>. Sie waren Eigner von Booten, mit denen sie die Elbe und ihre Nebenflüsse befahren konnten. Sie transportierten Kaufmannsgüter. | In Hamburg gab es seit dem 15. Jahrhundert eine kirchliche Brüderschaft der elbaufwärts fahrenden Böter.<ref>Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung 58/59 (1932/33) S. 22</ref>. Sie waren Eigner von Booten, mit denen sie die Elbe und ihre Nebenflüsse befahren konnten. Sie transportierten Kaufmannsgüter. | ||
In Lüneburg werden die Böter erstmals 1458 erwähnt. Auch hier waren sie frühzeitig in einer Art Zunft organisiert, die von der Stadt reglementiert wurde und sich Amt nannte. Die Böter hatten das Privileg, aber auch die Pflicht, die Waren des ''Lüneburger Kaufhauses'' nach Hamburg zu transportieren. Die flache Ilmenau bestimmte die Bauart der Boote. Die Ladung durfte 10 Last (ca. 22 t) Salz oder anderes Gut nicht übersteigen. Die Zahl der Böter war auf 16 beschränkt.<ref>Harald | In Lüneburg werden die Böter erstmals 1458 erwähnt. Auch hier waren sie frühzeitig in einer Art Zunft organisiert, die von der Stadt reglementiert wurde und sich Amt nannte. Die Böter hatten das Privileg, aber auch die Pflicht, die Waren des ''Lüneburger Kaufhauses'' nach Hamburg zu transportieren. Die flache Ilmenau bestimmte die Bauart der Boote. Die Ladung durfte 10 Last (ca. 22 t) Salz oder anderes Gut nicht übersteigen. Die Zahl der Böter war auf 16 beschränkt.<ref>Witthöft,Harald: "Lüneburger Schiffer-Ämter" in Lüneburger Blätter, Heft 9, Lüneburg 1958 </ref>. | ||
Auch die Schiffer, die Kaufmannsgüter auf der Trave, Stecknitz und Wakenitz transportierten, wurden Böter genannt. In Ratzeburg bestand die Zunft der Böter bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Es gibt dort eine Böterstraße, und eine Ausflugsfahrt wird als "Bötertour" angeboten. | Auch die Schiffer, die Kaufmannsgüter auf der Trave, Stecknitz und Wakenitz transportierten, wurden Böter genannt. In Ratzeburg bestand die Zunft der Böter bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Es gibt dort eine Böterstraße, und eine Ausflugsfahrt wird als "Bötertour" angeboten. |
Aktuelle Version vom 23. Februar 2010, 15:34 Uhr
Böter (Böther, Bötter) ist eine heute nicht mehr gebräuchliche und auf den Raum Hamburg-Lüneburg-Lübeck beschränkte Berufsbezeichnung.
Bedeutung: Bootsführer, Flußschiffer
Geschichte
In Hamburg gab es seit dem 15. Jahrhundert eine kirchliche Brüderschaft der elbaufwärts fahrenden Böter.[1]. Sie waren Eigner von Booten, mit denen sie die Elbe und ihre Nebenflüsse befahren konnten. Sie transportierten Kaufmannsgüter.
In Lüneburg werden die Böter erstmals 1458 erwähnt. Auch hier waren sie frühzeitig in einer Art Zunft organisiert, die von der Stadt reglementiert wurde und sich Amt nannte. Die Böter hatten das Privileg, aber auch die Pflicht, die Waren des Lüneburger Kaufhauses nach Hamburg zu transportieren. Die flache Ilmenau bestimmte die Bauart der Boote. Die Ladung durfte 10 Last (ca. 22 t) Salz oder anderes Gut nicht übersteigen. Die Zahl der Böter war auf 16 beschränkt.[2].
Auch die Schiffer, die Kaufmannsgüter auf der Trave, Stecknitz und Wakenitz transportierten, wurden Böter genannt. In Ratzeburg bestand die Zunft der Böter bis etwa zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Es gibt dort eine Böterstraße, und eine Ausflugsfahrt wird als "Bötertour" angeboten.