Mascherode Nr. 2: Unterschied zwischen den Versionen

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== erste Erwähnung 1539 ==
 
Dieser Kothof wird vielleicht erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Mascherode 21 Männer<ref name="summar">Gemeint sind wohl 8 Ackerleute und 13 Köter; das Scheffelschatzregister von 1564 nennt aber 8 Ackerleute und 14 Köter. Es ist noch nicht geklärt, welcher Kothof in dieser Zeit dazu gekommen ist.</ref> leben.
 
== Bartolomeus Fliss 1564 ==
 
Der erste namentlich bekannte Hofwirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:
 
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''Bartolomeus Fliss Hadt 11 Morgenn, Zinnst dem closter Rittershausen, gehet in denn vorigenn Zinnß<ref name="zins">Die Köter zu Mascherode gaben den Zins für das Land, das unter ihnen verteilt war, gemeinsam ans Kloster, und zwar jeder nach seinem Anteil.</ref>''<br>
''Idem zinnst dem closter vom garten''<br>
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== Peter Hoffmeister 1757 ==
== Peter Homeister 1757 ==


Der inzwischen herangewachsene älteste Sohn und Hoferbe Peter Hoffmeister ging am 27. Oktober 1757 eine Ehe mit Anna Ilse Weferling vom benachbarten [[Mascherode Nr. 1| Kothof Nr. 1]] ein. In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 steht:
Der inzwischen herangewachsene älteste Sohn und Hoferbe Peter Homeister ging am 27. Oktober 1757 eine Ehe mit Anna Ilse Weferling vom benachbarten [[Mascherode Nr. 1| Kothof Nr. 1]] ein. In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 steht:


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== Peter Bäthge 1836 ==
== Peter Bäthge 1836 ==


Den Kothof erwarb am 28. April 1836 Peter Bäthge, der älteste Sohn aus dem [[Mascherode Nr. 30| Ackerhof Nr. 30]]. In dieser Zeit mußten die hohen Ablösungsgelder gezahlt werden, die Peter Bäthge nicht aufbringen konnte, da er sich ja erst kurz zuvor Kapital für den Hofverkauf geliehen hatte. Er mußte daher den Hof wieder verkaufen.
Den Kothof erwarb am 28. April 1836 Peter Bäthge, der älteste Sohn aus dem [[Mascherode Nr. 30| Ackerhof Nr. 30]]. In dieser Zeit mußten die hohen Ablösungsgelder gezahlt werden, die Peter Bäthge nicht aufbringen konnte, da er sich ja erst kurz zuvor Kapital für den Hofkauf geliehen hatte. Er mußte daher den Besitz wieder veräußern und pachtete das [[Mascherode Nr. 26|Gemeindebackhaus]].
 
== Christian Schuster 1839 ==
 
Diesen Hof kaufte nun am 2. Januar 1839 der Güterbestätiger Christian Schuster. Er hat hier nie gewohnt, sondern fungierte wohl nur als Strohmann für seinen Sohn Eduard, der zuvor den [[Mascherode Nr. 20| Ackerhof Nr. 20]] in seinen Besitz gebracht hatte. Zwei Höfe durften nach damaligem Recht nicht in einer Hand sein.
 
== Eduard Schuster 1842 ==
 
Am 22. Dezember 1842 wurde der Sohn des vorigen, Leutnant Eduard Schuster, Besitzer. Auch er hat hier nicht gelebt, sondern nahm die Ländereien zu seinem Ackerhof. Er führte auch einen Hausnummerntausch durch: Die Nr. ass. 2 wurde nach dem Schäferhaus Nr. ass. 31 gelegt und dieser Hof erhielt nun die Nr. ass. 2.
 
== Friedrich August Salomon 1850 ==
 
Nach dem Tode ihres Mannes verkaufte die Witwe Emilie Schuster ihren gesamten Besitz. Am 7. Februar 1850 kam diese Hofstelle an Friedrich August Salomon. Auch er war wohl nur ein Strohmann für seinen Schwiegersohn Hermann Retemeyer, der den [[Mascherode Nr. 20| Ackerhof Nr. 30]] kaufte.
 
== Hermann Retemeyer 1852 ==
 
Am 4. April 1852 ging dann die Hofstelle an den Schwiegersohn Hermann Retemeyer über.


== Gertrud Röpke 1976<ref name="adreßbuch 1976">laut Braunschweiger Adreßbuch 1976</ref> ==
== Gertrud Röpke 1976 ==


== Maße ==
== Maße und Abkürzungen ==


1 Hufe = ca. 24 Morgen<br>
1 Hufe = ca. 24 Morgen<br>
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar<br>
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar<br>
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg<br>
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)<br>
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)<br>
1 ß nie/oldt = 1 neuer/alter Schilling


== Literatur ==
== Literatur ==


* Georg Hermann Müller: ''Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel'', Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539)
* Fritz Habekost: ''Dorfbuch von Mascherode'', 1958
* Fritz Habekost: ''Dorfbuch von Mascherode'', 1958


== Quellen ==
== Quellen ==


* Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (Niedersächsisches Staatsarchiv Wolfenbüttel, Signatur 24 Alt 6)
* Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (NStWF 24 Alt 6)
* Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (ebenda, Signatur 1 Kb 862 - 865)
* Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (NStWF 1 Kb 862 - 865)
* Dorfbeschreibung von Mascherode von 1752
* Dorfbeschreibung von Mascherode von 1752
* Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769
* Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769

Aktuelle Version vom 31. Mai 2010, 22:53 Uhr

Foto
Dorfwinkel 8
Brandversicherungsnummer: Nr. ass. 2
ab 1842 Nr. ass. 31
Status: Kothof
erste Erwähnung: 1539 ?
Lage: Karte

erste Erwähnung 1539

Dieser Kothof wird vielleicht erstmals indirekt im Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539 erwähnt, in dem es heißt, daß in Mascherode 21 Männer[1] leben.

Bartolomeus Fliss 1564

Der erste namentlich bekannte Hofwirt erscheint aber erst im Scheffelschatzregister von 1564:

Bartolomeus Fliss Hadt 11 Morgenn, Zinnst dem closter Rittershausen, gehet in denn vorigenn Zinnß[2]
Idem zinnst dem closter vom garten
15 g.
Idem vom gartenn
12 g.

Andreas Schrader um 1639

Im 30jährigen Krieg kam auf bisher ungeklärte Weise Andreas Schrader, wohl ein Sohn vom benachbarten Kothof Nr. 27, auf diesen Hof. Er wird um 1639 Margaretha Kasten aus Rautheim geheiratet haben, denn 1640 wurde die Tochter Margaretha geboren.

Hanß Heßling 1678

Hanß Heßling verheiratete sich am 14. Oktober 1678 mit Elsa Kniggen aus Scheppau. Er starb aber schon am 21. Januar 1684.

Henning Homeister 1726

Henning Homeister heiratete am 25. Oktober 1726 Anna Catharina Bus und nach ihrem baldigen Tod am 13. Oktober 1728 Marie Elisabeth Kahle. Er ließ ein neues Wohnhaus erbauen, am Hausbalken stand folgender Bibelspruch: ALLES WAS MEIN HÜLF UND ANFANG IST, STEHT IM NAMEN HERR JESU CHRIST.

Am 24.September 1746 verunglückte der Hofbesitzer tödlich, indem er auf dem Acker "bey flüchtigem Pferde unter den Eggens todgeschleppt" wurde.

Hoffmeisters Erben 1746

Die Witwe Hoffmeister führte nun mit ihrem drei Kindern den Hof alleine weiter, wie aus der Dorfbeschreibung von 1752 hervorgeht:

Besitzer: Kotsaß Hoffmeisters Erben
Länderei: 17 ½ Morgen Land, dazu 7 ½ Morgen vom Gehrkeschen Ackerhofe
Wiesen: Anteil an den Gemeinde-Reihenwiesen und ein Bleek in der Kohli
Garten: am Haus
Vieh: 2 Pferde, 2 Kühe, 1 Schwein
Holzung: halb soviel wie ein Ackermann
Grundherr: Kloster Riddagshausen
Herrendienst: dienen dem Kloster wöchentlich 2 Tage mit der Hand
Zehnt: auch ans Kloster, das Land in den "Alten Höfen" ist wie bei allen anderen zehntfrei
Gebäude: Das Wohnhaus von 6 Spannen ist übersetzt, ohne Schornstein, mit Stroh gedeckt und in mittelmäßigem Stand. Die Scheune von 5 Spannen, worin die Ställe sind, ist mit Stroh gedeckt und noch ziemlich gut. Noch ein Kuhstall von 4 Spannen ist neu und mit Stroh gedeckt.

Peter Homeister 1757

Der inzwischen herangewachsene älteste Sohn und Hoferbe Peter Homeister ging am 27. Oktober 1757 eine Ehe mit Anna Ilse Weferling vom benachbarten Kothof Nr. 1 ein. In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 steht:

Henning nunc Peter Hoffmeister
Garten 1 Morgen 54 Ruthen
Acker 17 Morgen 100 Ruthen
Wiesen 1 Morgen 70 ½ Ruthen
Summe 20 Morgen 104 ½ Ruthen

Nach dem Tod seiner Frau vermählte sich Peter Hoffmeister ein zweites Mal am 22. Oktober 1778 mit Catharina Elisabeth Schrader, der Halbschwester seiner ersten Frau, und starb erst am 24. Juli 1808.

Ernst Hoffmeister 1808

Daraufhin ging der Hof an den ältesten Sohn Ernst über, der sich am 15. September 1808 mit einer Bosse aus Rautheim verheiratete. Zum Hof gehörten damals ingesamt 33 Morgen. Nach dem Tod von Ernst Hoffmeister am 27. März 1836 verkauften seine Erben den Besitz.

Peter Bäthge 1836

Den Kothof erwarb am 28. April 1836 Peter Bäthge, der älteste Sohn aus dem Ackerhof Nr. 30. In dieser Zeit mußten die hohen Ablösungsgelder gezahlt werden, die Peter Bäthge nicht aufbringen konnte, da er sich ja erst kurz zuvor Kapital für den Hofkauf geliehen hatte. Er mußte daher den Besitz wieder veräußern und pachtete das Gemeindebackhaus.

Christian Schuster 1839

Diesen Hof kaufte nun am 2. Januar 1839 der Güterbestätiger Christian Schuster. Er hat hier nie gewohnt, sondern fungierte wohl nur als Strohmann für seinen Sohn Eduard, der zuvor den Ackerhof Nr. 20 in seinen Besitz gebracht hatte. Zwei Höfe durften nach damaligem Recht nicht in einer Hand sein.

Eduard Schuster 1842

Am 22. Dezember 1842 wurde der Sohn des vorigen, Leutnant Eduard Schuster, Besitzer. Auch er hat hier nicht gelebt, sondern nahm die Ländereien zu seinem Ackerhof. Er führte auch einen Hausnummerntausch durch: Die Nr. ass. 2 wurde nach dem Schäferhaus Nr. ass. 31 gelegt und dieser Hof erhielt nun die Nr. ass. 2.

Friedrich August Salomon 1850

Nach dem Tode ihres Mannes verkaufte die Witwe Emilie Schuster ihren gesamten Besitz. Am 7. Februar 1850 kam diese Hofstelle an Friedrich August Salomon. Auch er war wohl nur ein Strohmann für seinen Schwiegersohn Hermann Retemeyer, der den Ackerhof Nr. 30 kaufte.

Hermann Retemeyer 1852

Am 4. April 1852 ging dann die Hofstelle an den Schwiegersohn Hermann Retemeyer über.

Gertrud Röpke 1976

Maße und Abkürzungen

1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
1 ß nie/oldt = 1 neuer/alter Schilling

Literatur

  • Georg Hermann Müller: Das Lehns- und Landesaufgebot unter Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel, Hannover und Leipzig, Hahn'sche Buchhandlung, 1905 (darin: Summar des Landvolks im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel von 1539)
  • Fritz Habekost: Dorfbuch von Mascherode, 1958

Quellen

  • Schepffelschatz Register beschriebenn alhir im Ampt Wülffenbuttel heute mandags nach matei apostoli anngefangenn vnnd in genommenn aüf omnium sanctorum vberantwortedt anno domini 1564 (NStWF 24 Alt 6)
  • Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (NStWF 1 Kb 862 - 865)
  • Dorfbeschreibung von Mascherode von 1752
  • Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769

Weblinks

Fußnoten

  1. Gemeint sind wohl 8 Ackerleute und 13 Köter; das Scheffelschatzregister von 1564 nennt aber 8 Ackerleute und 14 Köter. Es ist noch nicht geklärt, welcher Kothof in dieser Zeit dazu gekommen ist.
  2. Die Köter zu Mascherode gaben den Zins für das Land, das unter ihnen verteilt war, gemeinsam ans Kloster, und zwar jeder nach seinem Anteil.


unbekannt.png Kloster Riddagshausen

Riddagshausen (Neuhof) | Gliesmarode | Querum | Klein Schöppenstedt | Schöppenstedter Turm | Mascherode