Denkmalverzeichnis Rommerskirchen/A 55: Unterschied zwischen den Versionen
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==''zusätzliche Hinweise''== | |||
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===''Literatur''=== | |||
*Schmitz, Dr. Josef: Rittersitze, Stiftshöfe und Klostergüter am Gillbach<br />Herausgeber: Gemeinde Rommerskirchen 2008. <br />Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Rommerskirchen, Band V; Seite 211-213. | |||
===''Bilder vom Zehnthof''=== | ===''Bilder vom Zehnthof''=== | ||
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Datei:Hoeningen-Zehnthof 4709.JPG|Ansicht vom Kirchhof | |||
Datei:Hoeningen-Zehnthof 4756.JPG|Ansicht auf die Scheune | |||
Datei:Hoeningen-Karte1810.jpg|Auzug aus der Katasterkarte | |||
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Aktuelle Version vom 16. Dezember 2009, 18:06 Uhr
Zehnthof (Hoeningen)
- im Denkmalverzeichnis der Gemeinde Rommerskirchen
- Denkmal Nr. A 55
- Tag der Eintragung
- 1995/29.05.
Lage
Hoeningen, Stephanusstr. 18
- Gemarkung
- Hoeningen, Flur 8, Flurstück 267
- Geographische Lage
- 51.093302°N 6.690544°O
Beschreibung
Zehnthof
Der Zehnthof liegt nördlich der Pfarrkirche St. Stephanus, östlich des Gillbaches. Er
war schon seit dem 12. Jh. in Besitz des Kölner Klosters Maria im Kapitol. Zum Hof
gehörte die unmittelbar an das Grundstück grenzende heutige Pfarrkirche als
Eigenkirche. Die Grundherren hatten als Besitzer der Eigenkirche das Patronat über
die Kirche und das Recht auf den großen Zehnt. Ihnen stand der 10. Teil aller
Erträge (Getreide, Großvieh) des Kirchenbezirkes zu. Erst mit der Säkularisation, bei
der alle Klöster, Stifte und geistlicher Besitz aufgehoben wurde, endeten die mit dem
Patronat verbundenen Recht und Pflichten, so wurde z. B. auch die Zehntabgabe
aufgehoben. Die meisten Höfe, wie auch der in Hoeningen, gingen in Privatbesitz
über.
Von der alten Hofanlage ist das Wohnhaus von 1784 erhalten, die
Wirtschaftsgebäude wurden im Laufe der Zeit ausgetauscht, der Grundriß des alten
Zehnthofes wurde nicht beibehalten.
Das Wohnhaus ist ein zweigeschossiger Backsteinbau mit fünf Fensterachsen. Die Fenster sind segmentbogig mit Klobensteinen, im Erdgeschoß stabvergittert.
Hofseitig befinden sich im leicht abgeböschtem Kellergeschoß zwei Zugänge zur
firstparallelen Kellertonne, die das Haus zur Hälfte unterfängt. Die Haustür in
Steingewände mit gesproßtem Oberlicht, liegt leicht erhöht und ist über einen
zweiläufigen Treppenaufgang in Lavabasalt zu erreichen.
Zum Originalbestand gehören der steingefließte Durchgangsflur, die Holztreppe mit Flachbalustern und geschnitztem Anstiegspfeiler, die Balkendecken (zum Teil abgehängt), zum die Türen und -rahmungen, breite Bodendielen, liegender
Dachstuhl mit gekreuzten Windrispen, Gewölbekeller, im wesentlichen die
Raumstruktur.
Bewertung
Der Zehnthof ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, insbesondere zur
Veranschaulichung der Lebensweise auf einem ehemaligen Klosterhof im
ausgehenden 18.Jh. Der Hof ist erhaltenswert aus wissenschaftlichen, architekurgeschichtlichen und vor allem ortsgeschichtlichen Gründen, als letzter Rest eines ehemalig bedeutenden
Zehnthofes des Klosters Maria im Kapitol, dessen bis ins Detail weitestgehend
unverändertes Wohnhaus ein gutes Dokument ländlicher Baukunst der 2.Hälfte des
18.Jh. darstellt und das aussagekräftig genug ist, die wichtige ortsgeschichtliche
Bedeutung des Hofes zu zeigen, der als geistliches Gut eine Eigenkirche besaß, aus
der später, auch wegen der günstigen Lage inmitten des Ortes, die Pfarrkirche
St.Stephanus hervorging.
{RAD-Gutachten vom 08.06.1994)
Die nachfolgend kursiv gesetzten Beiträge erweitern die Informationen zu dem beschriebenen Denkmal.
zusätzliche Hinweise
- siehe auch Zehnthof (Hoeningen)
Literatur
- Schmitz, Dr. Josef: Rittersitze, Stiftshöfe und Klostergüter am Gillbach
Herausgeber: Gemeinde Rommerskirchen 2008.
Beiträge zur Geschichte der Gemeinde Rommerskirchen, Band V; Seite 211-213.