Mascherode Nr. 16: Unterschied zwischen den Versionen
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| Brandversicherungsnummer: || Nr. ass. 16 | | Brandversicherungsnummer: || Nr. ass. 16 | ||
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| | | Status: || ¼-Ackerhof bzw. Kothof | ||
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| | | Entstehung: || um 1665 | ||
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== Entstehung == | |||
Ursprünglich befand sich hier der [[Mascherode Nr. 15| Ackerhof Nr. 15]], wie aus einer rekonstruierten [[Häuserbuch_von_Mascherode#Scheffelschatzregister_1564|Karte]] ersichtlich ist. Dieser Hof wurde im 30jährigen Krieg zerstört und lag auch noch einige Jahre danach "wüst", also unbewirtschaftet. Schließlich wurden die Hofstelle und die Länderein geteilt: ¾ des Besitzes erhielt Michael Flämies, der den Hof weiter westlich wieder aufbaute. Auf der alten Hofstelle entstand nun aus dem verbliebenen Besitz ein neuer ¼ Ackerhof, der später zu Kothöfen gezählt wurde. | |||
== Friederich Voges um 1665 == | |||
Der erste Besitzer hieß Friederich Voges, wohl der Schwiegervater vom Besitzer des ¾ Ackerhofes, Michael Flämies. Er errichtete um 1665 die Gebäude und nahm die Ländereien in Bewirtschaftung. | |||
== Peter Nordmann 1706 == | |||
Am 22. Juni 1706 ging Peter Nordmann eine Ehe mit Anna Kahle vom [[Mascherode Nr. 13| Kothof Nr. 13]] ein und übernahm den Hof. | |||
== Berend Nordmann 1738 == | |||
Der Sohn Berend Nordmann heiratete am 25. August 1738 Anna Maria Peters aus Cremlingen und wird in Dorfbeschreibung von 1752 angegeben: | |||
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'''Besitzer:''' ¼-Ackermann Berend Nordmann<br> | |||
'''Länderei:''' 39 7/8 Morgen<br> | |||
'''Vieh:''' 3 Pferde, 2 Kühe, 2 Schweine<br> | |||
'''Grundherr:''' Kloster Riddagshausen<br> | |||
'''Herrendienst:''' dient dem Kloster wöchentlich 2 Tage mit der Hand<br> | |||
'''Zehnt:''' auch ans Kloster<br> | |||
'''Gebäude:''' Das Wohnhaus ist schlecht, ohne Schornstein und mit Stroh gedeckt. Die Scheune ist im Wohnhause. Die Stallung ist neu und mit Stroh gedeckt. | |||
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Berend Nordmann starb am 16. Mai 1758 und seine Witwe ging am 17. April 1760 eine zweite Ehe mit Johann Kausche vom benachbarten Ackerhof [[Mascherode Nr. 15| Nr. 15]] ein. Dadurch waren diese beiden Höfe wieder für kurze Zeit vereint. | |||
== Heinrich Nordmann 1762 == | |||
Dann vermählte sich der Hoferbe Heinrich Nordmann am 3. September 1762 mit Maria Dorothea Schrader vom [[Mascherode Nr. 1| Kothof Nr. 1]]. In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 heißt es: | |||
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| colspan="3" | '''Johann Peter nunc Heinrich Mathias Nordtmann''' hat ¼ eines Ackerhofes,<br>welcher mit nächst vorher beschriebenem ¾ Hofe [Nr. 15] sonsten einen Ackerhof ausgemacht hat. | |||
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! align="center"| Garten | |||
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|align="center"| 45 Ruthen | |||
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|align="center"| 39 Morgen | |||
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|align="center"| 3 Morgen | |||
|align="center"| 43 ½ Ruthen | |||
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! align="center"| Summe | |||
|align="center"| 43 Morgen | |||
|align="center"| 68 ½ Ruthen | |||
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== Conradine Gerecke 1872 == | |||
Conradine Nordmann vermählte sich am 4. November 1872 mit Heinrich Gerecke aus Rautheim. | |||
=== Heinrich Gerecke 1896 === | |||
Nachdem seine Frau 1896 gestorben war, führte Heinrich Gerecke den Hof bis zu seinem Tod im Jahre 1926 weiter. Seinen ältesten Sohn Wilhelm enterbte er, weil er sich seiner Meinung nach nicht standesverheiratet hatte; der zweite Sohn Albert, der den Hof einmal übernehmen sollte, fiel im 1. Weltkrieg. | |||
Landwirtschaftliches Adreßbuch 1920: | |||
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* '''Besitzer:''' Kotsaß Heinrich Gerecke<br> | |||
* '''Größe:''' 18,9 ha (= 75,6 Morgen) + 0,5 ha zugepachtet<br>Acker und Garten: 13 ha<br>Wiesen: 2,3 ha<br>Weiden: 3,6 ha<br> | |||
* '''Viehstand:''' 2 Pferde, 6 Rindvieh (davon 3 Kühe), 4 Schweine | |||
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== Wilhelm Gerecke 1931 == | |||
Durch Erbauseinandersetzung nach dem Tode seines Vaters trat Wilhelm Gerecke 1931 nun doch das väterliche Erbe an. Zum Hof gehörten damals 13 ha Land. | |||
== Maße und Abkürzungen == | |||
1 Hufe = ca. 24 Morgen<br> | |||
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar<br> | |||
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg<br> | |||
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)<br> | |||
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰) | |||
== Literatur == | |||
* Fritz Habekost: ''Dorfbuch von Mascherode'', 1958 | |||
== Quellen == | == Quellen == | ||
* Kirchenbücher 1652 - 1814 (Niedersächsisches Staatsarchiv in Wolfenbüttel, Signatur 1 Kb 862 - 865) | * Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (Niedersächsisches Staatsarchiv in Wolfenbüttel, Signatur 1 Kb 862 - 865) | ||
* Dorfbeschreibung von Mascherode 1752 | * Dorfbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1752 | ||
* Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769 | |||
* Kirchenbücher von Mascherode 1815 - 1875 | |||
* Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920 | |||
== Weblinks == | == Weblinks == | ||
* | * [http://www.online-ofb.de/mascherode/ Familienbuch der Riddagshäuser Klosterdörfer] | ||
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| rowspan="3" valign="top" | [[Bild:Klosterkirche Riddagshausen.jpg|50px|unbekannt.png]] | | rowspan="3" valign="top" | [[Bild:Klosterkirche Riddagshausen.jpg|50px|unbekannt.png]] | ||
| align="center" style="background:#efefef" | '''[[ | | align="center" style="background:#efefef" | '''[[Kloster Riddagshausen]]''' | ||
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| width="100%" align="center" | | | width="100%" align="center" | | ||
[[Häuserbuch von Riddagshausen|Riddagshausen]] | | [[Häuserbuch von Riddagshausen|Riddagshausen (Neuhof)]] | | ||
[[Häuserbuch von Gliesmarode|Gliesmarode]] | | [[Häuserbuch von Gliesmarode|Gliesmarode]] | | ||
[[Häuserbuch von Querum|Querum]] | | [[Häuserbuch von Querum|Querum]] | | ||
[[Häuserbuch von Klein Schöppenstedt|Klein Schöppenstedt]] | | [[Häuserbuch von Klein Schöppenstedt|Klein Schöppenstedt]] | | ||
[[Häuserbuch von Mascherode|Mascherode]] | [[Schöppenstedter Turm]] | | ||
[[Häuserbuch von Mascherode|Mascherode]] | |||
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Aktuelle Version vom 1. März 2010, 05:15 Uhr
Foto | |
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Im Dorfe 9 | |
Brandversicherungsnummer: | Nr. ass. 16 |
Status: | ¼-Ackerhof bzw. Kothof |
Entstehung: | um 1665 |
Entstehung
Ursprünglich befand sich hier der Ackerhof Nr. 15, wie aus einer rekonstruierten Karte ersichtlich ist. Dieser Hof wurde im 30jährigen Krieg zerstört und lag auch noch einige Jahre danach "wüst", also unbewirtschaftet. Schließlich wurden die Hofstelle und die Länderein geteilt: ¾ des Besitzes erhielt Michael Flämies, der den Hof weiter westlich wieder aufbaute. Auf der alten Hofstelle entstand nun aus dem verbliebenen Besitz ein neuer ¼ Ackerhof, der später zu Kothöfen gezählt wurde.
Friederich Voges um 1665
Der erste Besitzer hieß Friederich Voges, wohl der Schwiegervater vom Besitzer des ¾ Ackerhofes, Michael Flämies. Er errichtete um 1665 die Gebäude und nahm die Ländereien in Bewirtschaftung.
Peter Nordmann 1706
Am 22. Juni 1706 ging Peter Nordmann eine Ehe mit Anna Kahle vom Kothof Nr. 13 ein und übernahm den Hof.
Berend Nordmann 1738
Der Sohn Berend Nordmann heiratete am 25. August 1738 Anna Maria Peters aus Cremlingen und wird in Dorfbeschreibung von 1752 angegeben:
Besitzer: ¼-Ackermann Berend Nordmann |
Berend Nordmann starb am 16. Mai 1758 und seine Witwe ging am 17. April 1760 eine zweite Ehe mit Johann Kausche vom benachbarten Ackerhof Nr. 15 ein. Dadurch waren diese beiden Höfe wieder für kurze Zeit vereint.
Heinrich Nordmann 1762
Dann vermählte sich der Hoferbe Heinrich Nordmann am 3. September 1762 mit Maria Dorothea Schrader vom Kothof Nr. 1. In der Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von 1769 heißt es:
Johann Peter nunc Heinrich Mathias Nordtmann hat ¼ eines Ackerhofes, welcher mit nächst vorher beschriebenem ¾ Hofe [Nr. 15] sonsten einen Ackerhof ausgemacht hat. | ||
Garten | 45 Ruthen | |
---|---|---|
Acker | 39 Morgen | 100 Ruthen |
Wiesen | 3 Morgen | 43 ½ Ruthen |
Summe | 43 Morgen | 68 ½ Ruthen |
Conradine Gerecke 1872
Conradine Nordmann vermählte sich am 4. November 1872 mit Heinrich Gerecke aus Rautheim.
Heinrich Gerecke 1896
Nachdem seine Frau 1896 gestorben war, führte Heinrich Gerecke den Hof bis zu seinem Tod im Jahre 1926 weiter. Seinen ältesten Sohn Wilhelm enterbte er, weil er sich seiner Meinung nach nicht standesverheiratet hatte; der zweite Sohn Albert, der den Hof einmal übernehmen sollte, fiel im 1. Weltkrieg.
Landwirtschaftliches Adreßbuch 1920:
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Wilhelm Gerecke 1931
Durch Erbauseinandersetzung nach dem Tode seines Vaters trat Wilhelm Gerecke 1931 nun doch das väterliche Erbe an. Zum Hof gehörten damals 13 ha Land.
Maße und Abkürzungen
1 Hufe = ca. 24 Morgen
1 Morgen = 120 Ruthen = ¼ Hektar
1 Scheffel (slll) = 10 Himten (h) = ca. 250 kg
1 Reichstaler (R) = 24 Groschen (g)
1 Groschen (g) = 12 Pfennige (₰)
Literatur
- Fritz Habekost: Dorfbuch von Mascherode, 1958
Quellen
- Kirchenbücher von Mascherode 1652 - 1814 (Niedersächsisches Staatsarchiv in Wolfenbüttel, Signatur 1 Kb 862 - 865)
- Dorfbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1752
- Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibung von Mascherode aus dem Jahre 1769
- Kirchenbücher von Mascherode 1815 - 1875
- Landwirtschaftliches Adreßbuch der Güter und größeren Höfe im Freistaat Braunschweig, Niekammer's Güter-Adressbücher Band XIV, Reichenbach'sche Buchhandlung, Leipzig 1920
Weblinks
Kloster Riddagshausen | |
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