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E. v. Czihak: ''Schlesische Gläser, Eine Studie über die schlesische Glasindustrie früherer Zeit nebst einem beschreibenden Katalog der Gläsersammlung des Museums schlesischer Altertümer zu Breslau'', Breslau 1891; hier: Seite 34</ref> wurde sie 1774 angelegt, gehörte den Herren von Blacha. Um 1790 soll dort ein Glasmacher aus Linz mit vier Gesellen hauptsächlich grünes Scheibenglas produziert haben. | E. v. Czihak: ''Schlesische Gläser, Eine Studie über die schlesische Glasindustrie früherer Zeit nebst einem beschreibenden Katalog der Gläsersammlung des Museums schlesischer Altertümer zu Breslau'', Breslau 1891; hier: Seite 34</ref> wurde sie 1774 angelegt, gehörte den Herren von Blacha. Um 1790 soll dort ein Glasmacher aus Linz mit vier Gesellen hauptsächlich grünes Scheibenglas produziert haben. | ||
Czihak entnahm das Gründungsdatum der Thuler Glashütte den Briefen des Johann Friedrich Zöllner<ref>Lit.: | |||
Johann Friedrich Zöllner: ''Über Schlesien, Krakau, Wieliczka und die Grafschaft Glatz auf einer Reise im Jahr 1791 '', Berlin 1792; hier: Seite 206; verfügbar als pdf-Datei über google-books bzw. als Taschenbuch-reprint erschienen im September 2011</ref>. Dieser schreibt in einem Brief vom Juli 1791, die Glashütte bei Marienfeld bestehe seit 16 Jahren und fertige überwiegend grünes Scheibenglas. Auch Zöllner spricht von einem Glasmachermeister aus Linz. | |||
Nach Auswertung der Bodländer Kirchenbücher arbeiteten in der Glashütte Bodland eine Reihe von Glasmeistern und Glasmachern. | Nach Auswertung der Bodländer Kirchenbücher arbeiteten in der Glashütte Bodland eine Reihe von Glasmeistern und Glasmachern. |
Aktuelle Version vom 6. November 2014, 12:00 Uhr
geographische Lage
Marienfeld Karte unter Thuler Glashütte / Marienfelde (Oberschlesien / Kreis Rosenberg)
Einführung
Nach E.v.Czihak[1] wurde sie 1774 angelegt, gehörte den Herren von Blacha. Um 1790 soll dort ein Glasmacher aus Linz mit vier Gesellen hauptsächlich grünes Scheibenglas produziert haben.
Czihak entnahm das Gründungsdatum der Thuler Glashütte den Briefen des Johann Friedrich Zöllner[2]. Dieser schreibt in einem Brief vom Juli 1791, die Glashütte bei Marienfeld bestehe seit 16 Jahren und fertige überwiegend grünes Scheibenglas. Auch Zöllner spricht von einem Glasmachermeister aus Linz.
Nach Auswertung der Bodländer Kirchenbücher arbeiteten in der Glashütte Bodland eine Reihe von Glasmeistern und Glasmachern.
Nach den Eintragungen in den Kirchenbüchern kann man ab der Hochzeit 1779 des Glasmeisters Sigmund Greiner die Thuler Glashütte nachweisen. Vermutlich war sie durchgehend bis etwa 1830 in Betrieb, dann wurde wohl wieder die nahe gelegene Bodländer Glashütte wieder in Betrieb genommen.
Glasmacher / Glasmeister
1779 heiratet der Glasmeister Sigmund Greiner Josepha Kurkri. Er ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Sohn des Franz Greiner von der Czarnowanzer Glashütte und wird 1786 ermordet. Seine Witwe Josepha heiratet nur ein Jahr später den jüngeren Glasmeister Franz Uttlinger.
1787 läßt der Glasmacher Johann Thomani seinen Sohn Johann Franz taufen.
1787 hatte ein Franz Uttlinger/Ottlinger, Glasmeister von der Thuler Colonie die Witwe Josepha des Glasmeisters Sigmund Greiner geheiratet. Glasmeister Franz Ottlinger geht später zur Würbitzer Glashütte.
1790 ist der Glasermeister Franz Fielinger Zeuge einer Taufe.
Im selben Jahr läßt der Glasmacher Mathias Zangel eine Tochter taufen, auch der aus der Czarnowanzer Glashütte bekannte Felix Greinert läßt einen Sohn Carl Michael taufen.
1791 wird der Sohn Franz des Glasmachers Andreas Kafka getauft. Andreas Kafka ist vermutlich ein Schwager des Mathias Zangel, denn beide sind mit Frauen verheiratet, deren Nachname Feigel ist.
1794 heiratet der Glasmacher Franz Tschwerske in Marienfeld Barbara Erm, eine Tochter des Carl Erm, Glasmeister in Bodland. In ihrem Hochzeitseintrag wird als Zeuge der Glasmeister Carl Thomani genannt.
1798 läßt der Glaser Joseph Ottlinger einen Sohn Franciscus taufen.
1804 taucht als Zeuge einer Taufe der Glasmacher Gottlieb Thomani auf. Im gleichen Jahr wird ein Sohn des Glasgesellen Joseph Fielinger getauft. Zeuge ist die Glasmacherin Barbara Czwerske (geb. Erm; vgl. oo 1794)
1806 heiratete Johann Greinert Glasmeister aus Marienfeld Clara Viern aus Neuwalde, das Ehepaar läßt 1810, 1811 und 1817 die Töchter Maria, Anna und Augusta taufen
1808 heiratet in der Pfarrkirche Bodland der Junggeselle Anton GREINERT Glasmacher aus Marienfelde und Francisca Greinert (jüngste Tochter) des Carl Greinert Colonist aus Marienfeld; die Zeugen sind Joseph Filinger und der Glasmacher Josef Greinert diese GREINERT/GREINERT Hochzeit zeigt möglicherweise an, dass sich in Marienfelde zwei verschiedene GREINER-Sippen getroffen haben
1812 läßt der Glasmacher Anton Zange einen Sohn August taufen 1815 läßt der Glasmacher Joseph Zange eine Tochter Johanna taufen im gleichen Jahr der Glasmacher Johann Zange einen Sohn August, die Mutter ist Helena Fielinger
1816 läßt der Glasschmelzer Paul Czis eine Tochter Barbara taufen, die Mutter ist Hedwig Pohl, eine weitere Tochter Josepha wird 1823 getauft
1817 läßt der Glasmacher Martin Baldermann einen Sohn Franz taufen, die Mutter heißt Rosalia Weigel
1820 läßt der Glasergeselle Johann Bischoff seinen Sohn Valentin taufen, die Mutter heißt Josepha Lempert
1823 läßt der Glasmacher Carl Kord (Kurth) einen Sohn Joseph taufen, die Mutter ist Maria Zinn im gleichen Jahr tauft der Glasmacher Franz Schall einen Sohn Johann, die Mutter ist Johanna Langner
Literatur
- ↑ Lit.: E. v. Czihak: Schlesische Gläser, Eine Studie über die schlesische Glasindustrie früherer Zeit nebst einem beschreibenden Katalog der Gläsersammlung des Museums schlesischer Altertümer zu Breslau, Breslau 1891; hier: Seite 34
- ↑ Lit.: Johann Friedrich Zöllner: Über Schlesien, Krakau, Wieliczka und die Grafschaft Glatz auf einer Reise im Jahr 1791 , Berlin 1792; hier: Seite 206; verfügbar als pdf-Datei über google-books bzw. als Taschenbuch-reprint erschienen im September 2011