Karlsruher Militär/1811 - 1818: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 21. Dezember 2014, 13:19 Uhr
Politische Ereignisse:
- 1812:
- Badische Truppen nehmen an Napoleons Russlandfeldzug teil, von 6155 Soldaten erreichen nur 140 wieder die Weichsel (!)
- 1813:
- befreit die Völkerschlacht bei Leipzig Deutschland und Europa von der Vorherrschaft Frankreichs. Es ziehen 420.000 Menschen ins Feld, wobei mindestens 120.000 ihr Leben lassen.
- 1818 (12.08.) Großherzog Karl stirbt, sein Onkel folgt als Ludwig I. in der Regierung
- 1819 (22.04) Eröffnung des 1. Badischen Landtags in Karlsruhe
Militärische Ereignisse:
- in Spanien:
- in den Jahren 1810-12 muss sich das badische Regiment überwiegend mit spanischen Guerillas auseinandersetzen
- in der Entscheidungsschlacht bei Vitoria am 21. Juni 1813 kämpfen badische Truppen gegen die englisch-spanische Armee unter Wellington
- Beim Rückmarsch wurden die badischen Soldaten bei Bayonne von französischen Soldaten entwaffnet und gefangengenommen, nachdem Großherzog Carl als Folge der Leipziger Völkerschlacht die Seiten gewechselt hatte
- Nur noch rund 500 Soldaten kehrten nach dem 1. Pariser Frieden 1814 in die Heimat zurück
- in Rußland:
- im Februar 1812 brachen weitere 5000 Soldaten unter dem Kommando von Generalmajor Graf Wilhelm v. Hochberg (Sohn aus 2. Ehe von Großherzog Carl Friedrich) nach Preußen auf:
- leichtes Infanterie-Bataillon v. Lingg
- Linien-Infanterie-Regiment Graf Wilhelm v. Hochberg Nr. 3
- Husaren-Regiment v. Geusau
- eine Fußbatterie und eine halbe reitende Batterie.
- mehr als 6000 badische Soldaten waren in der russischen Ebene gefallen, ihren Krankheiten erlegen oder erfroren.
- die von Karlsruhe aus entsandte Ersatzmannschaft in Stärke von ca. 1200 Soldaten musste wegen der Kriegsereignisse in der Oderfestung Glogau verbleiben und vereinigte sich dort mit den kümmerlichen Resten des badischen Rußland-Kontingents. Sie verteidigte die Festung gegen preußische und russische Angriffe
- im Februar 1812 brachen weitere 5000 Soldaten unter dem Kommando von Generalmajor Graf Wilhelm v. Hochberg (Sohn aus 2. Ehe von Großherzog Carl Friedrich) nach Preußen auf:
- 1813 in Preußen:
- im August führte der zum Generalleutnant beförderte Graf Wilhelm v. Hochberg die 2. Brigade - bestehend aus dem neu formierten Linien-Infanterie-Regiment Graf Wilhelm v. Hochberg Nr. 2, dem leichten Infanterie-Bataillon und einer halben Fuß-Batterie - nach Leipzig
- die in Schlesien stehenden Truppenteile bildeten die 1. Brigade unter Generalmajor v. Stockhorn
- das badische Korps bestand nun wieder aus 7 Bataillonen, 5 Schwadronen und einer Batterie, insgesamt 6990 Mann
- wie schon an der Beresina (Rußland) wurden auch in der 3-tägigen Entscheidungsschlacht, der »Völkerschlacht« bei Leipzig vom 16. bis 18. Oktober 1813, die badischen Truppen an den Brennpunkten eingesetzt und deckten den Rückzug.
- die badische Infanterie unter General v. Hochberg geriet in preußische Gefangenschaft, nachdem er es abgelehnt hatte, überzulaufen
- das zurückmarschierende Dragoner-Regiment v. Freystedt erreichte am 9. November 1813 Bruchsal
- nach dem Beitritt Badens zur Allianz von Österreich, Preußen und Rußland am 20. November 1813 kehrten Offiziere und Mannschaften aus der Gefangenschaft nach Karlsruhe zurück
- insgesamt kehrten nur noch ca. 1300 Soldaten in ihre badische Heimat zurück
- 1814 in Frankreich:
- Verkündigung der allgemeinen Wehrpflicht für die Dauer des Krieges nach preußischem Muster
- für die weitere Dauer des Krieges wurde eine Landwehr zur Ergänzung der Linientruppen aufgestellt
- die Landesverteidigung sollte dem Landsturm übertragen werden
- durch die Einführung der Wehrpflicht konnten insgesamt 16.000 Rekruten aufgeboten werden
- Die Leibgrenadier-Garde mit der reitenden Batterie marschierte am 1. Januar 1814 aus Karlsruhe ab und stieß bei Achern zur preußischen Garde-Infanterie-Brigade unter Oberst v. Alvensleben und überquerte den Rhein bei Basel mit dem russisch-preußische Garde-Korps. Während der Schlachten bei Brienne und Arcis-sur-Aube stand die Garde in Reserve und focht später in der Schlacht vor Paris (die preußisch-badische Brigade bei Pantin) am 30. März. Am nächsten Tage zogen sie in die französische Hauptstadt ein.
- Die badischen Linientruppen und die Landwehr bildeten mit den hohenzollernschen und liechtensteinschen Kontingenten (zusammen ein Bataillon) das VIII. deutsche Bundeskorps unter Generalleutnant Graf Wilhelm von Hochberg. Das Korps war zur Belagerung der französischen Festungen bestimmt.
- im Juni 1814 kehrten die Verbände in ihre Garnisonen zurück. Die Landwehr wurde beurlaubt.
- 1815 in Frankreich:
- das badische Militär musste nach Napoleons Flucht von Elba noch einmal ins Feld rücken. Wellington und Blücher hatten aber schon den Sieg bei Waterloo errungen, bevor die Felddivision am 26. Juni 1815 bei Basel den Rhein überschritt, um Straßburg zu belagern