Herrschaft Hoerstgen: Unterschied zwischen den Versionen
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* 1601 – 1605 Kraft und Balthasar von Myllendonk zu Frohnenbruch, Hörstgen und Schönau, Gebrüder. | |||
* 1665: Brüder Gotthard und Maximilian Freiherren von Myllendonk, Herren von Frohnenbruch und Hörstgen. | |||
===Hofgericht des Herzogtums Geldern in Roermond === | |||
< 1665 Der Abt von Altenkamp hatte erst Güter in Wachtendonk und die Herrschaft Hörstgen aufgrund von Forderungen aus einer Pfandschaft mit Arrest belegen, später Hörstgen und Frohnenbruch zwangsversteigern und Frohnenbruch von spanischen Soldaten besetzen und plündern lassen. Die Behauptung des Fiskals, Myllendonk sei reichsunmittelbar, trifft für diesen Zeitpunkt noch nicht zu. Myllendonk wurde erst 1700 durch Karl II. von Spanien aus dem Lehensverband Gelderns gelöst. | |||
===Bestrittene Reichunmittelbarkeit=== | ===Bestrittene Reichunmittelbarkeit=== | ||
Die Herrschaft Hoerstgen zählte zu den nicht eingekreisten reichsunmittelbaren Reichsteilen, doch war die | Die Herrschaft Hoerstgen zählte zu den nicht eingekreisten reichsunmittelbaren Reichsteilen, doch war die Reichsunmittelbarkeit durch die [[Grafschaft Moers]] und das [[Kurfürstentum Köln]] bestritten. | ||
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Aktuelle Version vom 23. November 2010, 12:47 Uhr
Hierarchie : Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Düsseldorf > Kreis Wesel > Kamp-Lintfort > Herrschaft Hoerstgen
Früherwähnung
Die kleine Herrschaft Hoerstgen am Niederrhein bei Kamp-Lintfort war Lehen der Grafschaft Moers.
Rittersitz Frohnenburg
Mit ihr war als Lehen des Herzogtums Geldern der Rittersitz Haus Frohnenburg verbunden.
Erbfolgen
Aus der Erbschaft von Drachenfels kam die Herrschaft Hoerstgen an die Mirlar zu Myllendonk (Agnes von Drachenfels oo 1533 Dietrich von Milendonk) und 1754 die Herrschaft Hoerstgen an die Freiherren von Knesebeck.
- 1560 Rentverschreibung des Kraft von Myllendonk, Meiderich und Schönau für Johann Brecht, Sänger, und Gerhard Paell, beide Kanoniker des Marienstifts zu Aachen,
- 1601 – 1605 Kraft und Balthasar von Myllendonk zu Frohnenbruch, Hörstgen und Schönau, Gebrüder.
- 1665: Brüder Gotthard und Maximilian Freiherren von Myllendonk, Herren von Frohnenbruch und Hörstgen.
Hofgericht des Herzogtums Geldern in Roermond
< 1665 Der Abt von Altenkamp hatte erst Güter in Wachtendonk und die Herrschaft Hörstgen aufgrund von Forderungen aus einer Pfandschaft mit Arrest belegen, später Hörstgen und Frohnenbruch zwangsversteigern und Frohnenbruch von spanischen Soldaten besetzen und plündern lassen. Die Behauptung des Fiskals, Myllendonk sei reichsunmittelbar, trifft für diesen Zeitpunkt noch nicht zu. Myllendonk wurde erst 1700 durch Karl II. von Spanien aus dem Lehensverband Gelderns gelöst.
Bestrittene Reichunmittelbarkeit
Die Herrschaft Hoerstgen zählte zu den nicht eingekreisten reichsunmittelbaren Reichsteilen, doch war die Reichsunmittelbarkeit durch die Grafschaft Moers und das Kurfürstentum Köln bestritten.
Landesherren
- 1794 wurde die 418 Hektar umfassende Herrschaft von Frankreich besetzt.
- 1815 fiel die Herrschaft Hoerstgen an Preußen und damit 1946 an Nordrhein-Westfalen.
Bibliografie
- Oidtman, Ernst von: Die Herren von Milendonk aus dem Geschlecht der von Mirlaer, in: Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins 11 (1889), S. 8 ff.
- Adolf Müller, Urkundliches aus der Geschichte der Gemeinde Hörstgen im 17. und 18. Jahrhundert, in: Theologische Arbeiten aus dem Rheinischen Wissenschaftlichen Predigerverein, Neue Folge VII (1904), S. 104 ff.
- Mast, Paul: Der "Krieg" zwischen Hörstgen und Kamp, in: Heimatkalender Kreis Moers 1938, S. 90 ff.
- Pistor, Rolf Günther: Fluchthäuser auf Haus Frohnenbruch - Aus der Baugeschichte eines niederrheinischen Herrensitzes, in: Heimatkalender Kreis Wesel 1983, S. 54 ff.
- Dassel, Wolfgang: Das historische Torgebäude zum Mittelhaus von Haus Frohnenbruch, in: Geldrischer Heimatkalender 1984, S. 100 ff.
- Koch, Martin / Spitzner-Jahn, Albert: Johannes Ewich (1525 - 1588) - Reformator in Hoerstgen und Stadtphysikus in Bremen, in: Ulrike Anhamm/Friedhelm Lenz/Wolfgang Lietzow (Hg.), Christus Lux Nostra - 450 Jahre Evangelische Kirchengemeinde Hoerstgen (1557 - 2007), Goch 2007, S. 78 ff.
- Spitzner-Jahn, Albert: Bestandsaufnahme: Die Schäden während der Besetzung des Hauses Frohnenbruch durch die Abtei Kamp in den Jahren 1692/97, in: Jahrbuch Kreis Wesel 2009, S. 54 ff.