Eupen und Umgegend (1879)/190: Unterschied zwischen den Versionen

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{{NE}} Nach „Quix's Beiträgen“ scheint {{Sperrschrift|„Berscheit“}} identisch zu sein mit dem „Hofe von Neudorf“, da die Nachrichten über diesen plötzlich abbrechen und die späteren Angaben nur „Berscheit“ nennen. Es wird dies von Andern bezweifelt, aber nicht durch weitere Nachrichten über den „Hof zu Neudorf“ wiederlegt. Berscheit besaß in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die jüngere Linie von Hirz, gen. Landskron, Schöffen zu Aachen. 1559 übergab Johann von Hirz der jüngere Berscheit an seine Tochter Anna, verehelichte von Sombreff, welche nach dessen Tode den Herrmann von Gülpen heirathete, der 1566 mit Berscheit belehnt wurde. Nach dem Tode des Herrmann von Gülpen erhielten dessen Söhne aus der ersten Ehe seiner Frau Johann und Wilhelm von Sombreff, Berscheit und es verkaufte Wilhelm seinen Antheil an Johann. 1624 war Joh. Everhart Besitzer von Berscheit und im Jahre 1668 wurde Wilhelm von Wicherding mit Berscheit belehnt. Dieser war Stifter der Vikarie von Raeren, einer Armen-Spende von Brod und anderen wohlthätigen Einrichtungen. In dieser Familie blieb Berscheit bis nach dem Jahre 1773 und kam dann an die Familie von Schwarzenberg. 1790 erwarb es Johann Heinrich von Schwarzenberg, Licentiat beider Rechte und Statthalter zu Burtscheid. Hierauf wurde Berscheit von Christian Jeghers zu Eupen erworben und gelangte dann nach und nach in Besitz des Landraths von Harenne in Eupen, des Empfängers von Harenne in Stolberg, des Schwagers der beiden Letzteren, Lambert Radermacher zu Neudorfermühle, des Majors a.D. Friedrich Wilhelm Dilthey, von welchem es auch bewohnt wurde und endlich an den jetzigen Besitzer, den Landwirth Lambert Schuhmacher zu Zahlenpfuhl.
 
{{NE}} Nordöstlich von Raeren liegt {{Sperrschrift|„Brandenburg“}}, ehemals Schloß, später Kreuzbrüder-Kloster, gegenwärtig ein Hof mit in der Nähe liegenden Häusern und einer Mühle an dem Iter-Bach. Im Jahre 1353 wird ein Johann von Brandenburg als Kanonikus des Münsterstiftes in Aachen, früher Probst des St. Andreas-Stiftes in Köln genannt, welcher 1366 starb. Zu dieser Zeit lebte auch ein Hermann von Brandenburg, dessen Sohn Johann der ehemaligen

Aktuelle Version vom 23. August 2009, 06:01 Uhr

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Nach „Quix's Beiträgen“ scheint „Berscheit“ identisch zu sein mit dem „Hofe von Neudorf“, da die Nachrichten über diesen plötzlich abbrechen und die späteren Angaben nur „Berscheit“ nennen. Es wird dies von Andern bezweifelt, aber nicht durch weitere Nachrichten über den „Hof zu Neudorf“ wiederlegt. Berscheit besaß in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die jüngere Linie von Hirz, gen. Landskron, Schöffen zu Aachen. 1559 übergab Johann von Hirz der jüngere Berscheit an seine Tochter Anna, verehelichte von Sombreff, welche nach dessen Tode den Herrmann von Gülpen heirathete, der 1566 mit Berscheit belehnt wurde. Nach dem Tode des Herrmann von Gülpen erhielten dessen Söhne aus der ersten Ehe seiner Frau Johann und Wilhelm von Sombreff, Berscheit und es verkaufte Wilhelm seinen Antheil an Johann. 1624 war Joh. Everhart Besitzer von Berscheit und im Jahre 1668 wurde Wilhelm von Wicherding mit Berscheit belehnt. Dieser war Stifter der Vikarie von Raeren, einer Armen-Spende von Brod und anderen wohlthätigen Einrichtungen. In dieser Familie blieb Berscheit bis nach dem Jahre 1773 und kam dann an die Familie von Schwarzenberg. 1790 erwarb es Johann Heinrich von Schwarzenberg, Licentiat beider Rechte und Statthalter zu Burtscheid. Hierauf wurde Berscheit von Christian Jeghers zu Eupen erworben und gelangte dann nach und nach in Besitz des Landraths von Harenne in Eupen, des Empfängers von Harenne in Stolberg, des Schwagers der beiden Letzteren, Lambert Radermacher zu Neudorfermühle, des Majors a.D. Friedrich Wilhelm Dilthey, von welchem es auch bewohnt wurde und endlich an den jetzigen Besitzer, den Landwirth Lambert Schuhmacher zu Zahlenpfuhl.

       Nordöstlich von Raeren liegt „Brandenburg“, ehemals Schloß, später Kreuzbrüder-Kloster, gegenwärtig ein Hof mit in der Nähe liegenden Häusern und einer Mühle an dem Iter-Bach. Im Jahre 1353 wird ein Johann von Brandenburg als Kanonikus des Münsterstiftes in Aachen, früher Probst des St. Andreas-Stiftes in Köln genannt, welcher 1366 starb. Zu dieser Zeit lebte auch ein Hermann von Brandenburg, dessen Sohn Johann der ehemaligen