Eupen und Umgegend (1879)/185: Unterschied zwischen den Versionen

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Eupen und Umgegend (1879)
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       Die Bewohner von Raeren betrieben außer Viehzucht und Ackerbau die Töpferei, letztere zunftmäßig und daher mit mehreren Privilegien von den Herzogen von Brabant versehen.

       [1]Es läßt sich nicht genau bestimmen, wann die Steingutfabrikation in Raeren den Anfang genommen hat. Dieselbe scheint lange Zeit hindurch auf niedriger Stufe gestanden und mit den übrigen Handwerken, die im spätem Mittelalter zu einer höheren Vollkommenheit, zu wirklichen Kunsthandwerken sich emporgeschwungen, nicht gleichen Schritt gehalten zu haben. Doch schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts fing die Töpferei an einen erheblichen Aufschwung zu nehmen. In der zweiten Hälfte desselben und im folgenden Jahrhundert hat diese Kunst dann ihren Höhepunkt erreicht, wie dies die auf den aufgefundenen Gegenständen befindlichen Inschriften beweisen. Urkunden und Zunftbriefe sind trotz der sorgfältigsten Nachforschungen nicht mehr aufzufinden gewesen bis auf ein Dokument, das sich im Besitze des noch lebenden Mitgliedes der früheren Töpfer-Gilde, Math. Mennicken, befindet. Dasselbe ist in flämischer Sprache abgefaßt und in prachtvoller Schrift auf vielen Pergamentbogen ausgeführt. Es beginnt: Maria Theresia by Godis gnad Kayserinne und Kuneginne van Duitsland, van Hongarien“ u.s.w. und es wird darinnen den „gemeine Pottbackers van Raeren, Titfeld, Nieudorp unde Merols von de Bank van Walhorn“ das Privileg ertheilt die schon in Angriff genommenen Thongruben ausschließlich und allein benutzen zu dürfen, dann aber erlaubt, falls diese Quellen versiegen, den erforderlichen Stoff, wie auch Steine und Sand überall aus Privat- und Gemeinde-Grundstücken nehmen zu dürfen gegen eine geringe Entschädigung der betreffenden Eigenthümer. Dieser Privilegienbrief trägt das Datum 13. Februar 1756 und beruft sich auf einen älteren Patentbrief des Erzherzogs Albrecht von Oesterreich und seiner Gemahlin Isabella von


  1. Die nachstehenden Schilderungen entnehme ich einem mir mit liebenswürdiger Bereitwilligkeit überlassenen Manuskript des um die Sache hochverdienten Herrn Vicars Schmitz in Raeren.