Eupen und Umgegend (1879)/043: Unterschied zwischen den Versionen

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der Kommissar der ausübenden Gewalt, welcher seine Pflicht thun wollte, hat im Feuer ausgehalten und mußte seine Ergebenheit mit dem Leben bezahlen. Die Gensd'armen zeigten sich zwar, konnten aber nur ihr Heil in einer schleunigen Flucht finden. Was konnten fünf Menschen gegen die Bande ausrichten? Schreckliches Geschrei und Geheul trugen dazu bei, den Schrecken noch zu vermehren. In der Zwischenzeit wirkten diejenigen, welche mit dem haupsächlichsten Geschäft beauftragt waren. In das Haus des Banquier Ackens wurde eingedrungen und an baarem Gelde zwölftausend Kronen weggenommen. Nachdem dieser Streich ausgeführt war, haben sie mit derselben Ordnung den Weg nach Henri-Chapelle eingeschlagen. Diese Elenden begleiteten ihre Verbrechen mit repulikanischm Gesängen und den Rufen: Es lebe die Republik! Kurz, eine Frevelthat dieser Art hat bis jetzt in diesen Gegenden noch nicht stattgefunden. — — —“<ref>„''Organisation Judiciarire du Département de l'Ourthe. Discours, prononcé par M. Ernst, procureur général à l'audience solonelle de rentrée du 15. Octobre 1878.“ pag. 37.''</ref>
 
{{NE}} Mit dem Jahre 1806 begann für die Tuchfabrikation von Eupen und Umgegend durch die Einführung von Rauh- und Scheer-Maschinen eine vollständige Umwälzung der bisherigen Arbeitsleistungen. Im Jahre 1807 errichtete das Haus Bernhard Scheibler die erste mechanische Wollspinnerei hierselbst. Die Gründung einer Anzahl neuer Fabriken an der Weser und Hill fällt in die darauf folgenden Jahre von 1808-1810. (S. Industrie.)
 
{{NE}} Das nicht mit Frankreich vereinigte Herzogthum Berg litt unter den damaligen politischen Verhältnissen in Bezug auf seine Industrie dergestalt, daß eine Anzahl dortiger Fabrikanten es vorzogen, ihre Fabrik-Etablissements im Jahre 1811 nach Eupen zu verlegen. Eine Folge hiervon war ein bedeutender Aufschwung der hiesigen Arbeiterverhältnisse, was jedoch nur bis zum Jahre 1814 andauerte, in welchem Jahre in Folge der neuen Ordnung der politischen Verhältnisse ein großer Theil jener bergischen Fabrikanten in ihre Heimath zurückzogen. (Industrie.) <noinclude>
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Eupen und Umgegend (1879)
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der Kommissar der ausübenden Gewalt, welcher seine Pflicht thun wollte, hat im Feuer ausgehalten und mußte seine Ergebenheit mit dem Leben bezahlen. Die Gensd'armen zeigten sich zwar, konnten aber nur ihr Heil in einer schleunigen Flucht finden. Was konnten fünf Menschen gegen die Bande ausrichten? Schreckliches Geschrei und Geheul trugen dazu bei, den Schrecken noch zu vermehren. In der Zwischenzeit wirkten diejenigen, welche mit dem haupsächlichsten Geschäft beauftragt waren. In das Haus des Banquier Ackens wurde eingedrungen und an baarem Gelde zwölftausend Kronen weggenommen. Nachdem dieser Streich ausgeführt war, haben sie mit derselben Ordnung den Weg nach Henri-Chapelle eingeschlagen. Diese Elenden begleiteten ihre Verbrechen mit repulikanischm Gesängen und den Rufen: Es lebe die Republik! Kurz, eine Frevelthat dieser Art hat bis jetzt in diesen Gegenden noch nicht stattgefunden. — — —“[1]

       Mit dem Jahre 1806 begann für die Tuchfabrikation von Eupen und Umgegend durch die Einführung von Rauh- und Scheer-Maschinen eine vollständige Umwälzung der bisherigen Arbeitsleistungen. Im Jahre 1807 errichtete das Haus Bernhard Scheibler die erste mechanische Wollspinnerei hierselbst. Die Gründung einer Anzahl neuer Fabriken an der Weser und Hill fällt in die darauf folgenden Jahre von 1808-1810. (S. Industrie.)

       Das nicht mit Frankreich vereinigte Herzogthum Berg litt unter den damaligen politischen Verhältnissen in Bezug auf seine Industrie dergestalt, daß eine Anzahl dortiger Fabrikanten es vorzogen, ihre Fabrik-Etablissements im Jahre 1811 nach Eupen zu verlegen. Eine Folge hiervon war ein bedeutender Aufschwung der hiesigen Arbeiterverhältnisse, was jedoch nur bis zum Jahre 1814 andauerte, in welchem Jahre in Folge der neuen Ordnung der politischen Verhältnisse ein großer Theil jener bergischen Fabrikanten in ihre Heimath zurückzogen. (Industrie.)


  1. Organisation Judiciarire du Département de l'Ourthe. Discours, prononcé par M. Ernst, procureur général à l'audience solonelle de rentrée du 15. Octobre 1878.“ pag. 37.