Kant (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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* Mechow, Max: Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft, Tolkemita, Dieburg 1994 | * Mechow, Max: Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft, Tolkemita, Dieburg 1994 | ||
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Aktuelle Version vom 26. November 2023, 04:37 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Ostpreußen, baltische Länder
Berufsname für einen Musiker (vgl. dazu lateinisch canto/ cantor). Hörbeispiele siehe unter Weblinks.
- prußisch "kantele, kant, kantlis, kantle" = Laute (pentatonisch gestimmtes zitherähnliches Instrument mit ursprünglich 5 Rosshaar-Saiten, meist in D-Dur oder D-Moll gestimmt. Später bis zu 23 Saiten; moderne Konzert-Kantlen haben bis zu 36 Drahtsaiten)
- litauisch „Kanklės“
- lettisch „Kokle“
- finnisch „Kantele“
- prußisch "kantonis, kantus" = Spielmann
- „kantwilis“ = Musikliebhaber (wörtlich: wünscht Kantele)
- litauisch „kantelis“ = Lied, Daina
- Immanuel Kants Urgroßvater väterlicherseits, Richard Kant, entstammte möglicherweise einer kurischen Familie, die von Lettland nach Kantwaggen (später Kantweinen) im Memelland übergesiedelt sein und den Familiennamen Kant mitgebracht haben könnte. Kant selbst glaubte an eine schottische Abkunft der väterlichen Linie und des Familiennamens, allerdings ist auch diese Vermutung weder bewiesen noch widerlegt.
Varianten des Namens
- Kantaut, Kante (1397 Kammeramt Morainen)
- Cante (1285 Kammeramt Bordehnen)
- Cantemynne (Gebiet Tapiau)
- Kantote, Kantel, Kantele (1404 Amt Heilsberg),
- Cantele (1348 Gebiet Seeburg)
- Cantil, Kantenne (1400 Samland)
- Cantewe (1355 Samland)
- Kanter, Kanthir, Kanthe (1330 Kammeramt Pr. Holland)
- Kanthegerde (1299 Kr. Pr. Holland)
- Kantewidyne (1389 Kammeramt Nehmen)
- Cantewidine (1390 Kammeramt Nehmen)
- Kanten, Cantike (Kammeramt Fischau)
- Cantil (1344 Amt Wormditt)
- Cantyl (1340 terra Culmensis, Pruthenus)
- Cantim (1363 Samland)
- Kanthiem (1340 Komturei Mewe)
- Kantim (1389 Kr. Mohrungen)
- Kantin, Kantheyn, Kantittel, Kanthyten, Kantlitz, Kantlicz, Kantke, Kantune (1355 Kammeramt Pr. Eylau)
- Kantwill, Cantewille
Geographische Verteilung
Stoeppel
Relativ | Absolut |
---|---|
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Bekannte Namensträger
Immanuel Kant (1724-1804)
Philosoph. Prof. der Logik und Metaphysik an der Albertus-Universität zu Königsberg in Preußen.
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Ortsnamen
- Kanthen (Kreis Pr. Holland)
- Kantweinen, Waynen-Kandt, Kantwaggen (Amt Prökuls/ Memelland)
- Kantilla, Kreis Strasburg/ Westpreußen
Zu Kantweinen/ Kantwaggen:
- Der Ort wurde von einem möglichen direkten Vorfahren oder einem Sippenmitglied von Immanuel Kant gegründet. Kantweinen ist ein sogenanntes "Sippendorf" in der Nähe von Prökuls/ Memelland.
- Kantwaggen von lettisch-kurisch "Vagaris/ Wagger" = Bezeichnung für einen Dorfschulzen.
- Kantweinen von kurisch „venys“ = Weideland, Mitgift für die Braut
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Literaturhinweise
- Mortensen, Hans und Gertrud: Kants väterliche Ahnen und ihre Umwelt, Rede von 1952 in Jahrbuch der Albertus-Universität zu Königsberg / Pr., Holzner- Verlag Kitzingen/ Main 1953 Bd. 3
- Mechow, Max: Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft, Tolkemita, Dieburg 1994
- N. N.: Die Familie Kant in Amerika, in: Familienkundliche Nachrichten 1924, S. 96
- Trautmann, Reinhold: Die altpreußischen Personennanmen, Göttingen 1974
- Altpreußische Geschlechterkunde, 23. Jahrgang, März 1975, S. 105-126
- http://www.freunde-kants.com/attachments/article/42/Bohnenrede%202015%20(de).pdf
Daten aus FOKO
<foko-name>Kant</foko-name>
- Volltextsuche nach Kant in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Daten aus der Totenzettelsammlung
In unserer Totenzetteldatenbank findet man u. U. auch Einträge zum Familiennamen Kant.
Daten aus GedBas
Metasuche