Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/173: Unterschied zwischen den Versionen
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<tt>ad sacra</tt> sich eingefunden. Sein Geld hat er nie auf Wucher gethan, seinen nothdürftigen Kirchspielsleuten vieles mitgetheilt. Mit einer besessenen Dirnen zu Rantrum hat er vieles zu thun gehabt, die er durch Gottes Gnade wieder zurechte brachte. — Er starb im 62. Jahr seines Alters, da er seinen Nachbaren von seinem Tode vorher verkündigte. Sein Leichen-Text ist merkwürdig: Jeremias XVII, 16. 17. „Ich habe Menschen-Tage nicht begehret, das weißt du. Was ich geprediget habe, das ist recht für Dir. Sei du mir nur nicht schrecklich, mein Gott, in der Noth.“ So weit die Handschrift. | |||
Dieser Mann wurde vom Generalsuperintendenten Schwartz 1691 des Pietismus angeklagt und vor die Synode nach Rendsburg geladen, um sich zu rechtfertigen. Es scheint ihm mit der Anklage nicht sehr gelungen zu sein, wie man aus der Nachricht des Friedrich Breckling ersieht, welcher ihn unter den Wahrheitszeugen mit aufführt.<ref>Arnold, K. u. K. Historie II, 907.</ref> Nachher ist er auch nochmals angefochten worden. Breckling schreibt von ihm: „Er colligirte aus Luthero und unseren vornehmsten Theologis viele Testimonia von dem Verfall unserer Kirchen in <tt>praxi</tt> und vielen nöthigen Stücken, durch ihre eigne Superintendenten und Bauchdiener verursachet, und übergab solches allen seinen Hartz-Predigern [soll wohl heißen: Hardes-Predigern] auf ihr Gewissen zu bedenken. Und bewiese, daß <tt>Dr.</tt> Lutherus, Lassenius und Müller zu Rostock noch härter als ich wider das Predigtamt geschrieben. Ist darüber von <tt>Dr.</tt> Josua Schwartzen und seinem Anhang citiret und examiniret, und da sie ihm nicht beikommen konnten, wieder in Friede zu seinem Dienst gelassen. Da hat er mit Hülfe einiger von Gott durch meine Schriften und Verfolgungen erweckter und hochbegabter Bauern die Wahrheit so weit er konnte ausgebreitet, und auch den Chiliasmus Christi bezeuget, bis der <tt>Dr.</tt> Schwartz dadurch wieder zu seiner völligen Verfolgung und Ausstoßung Gelegenheit suchte, bis Gott Friedericum Petri, der beständig bis in den Tod mit mir correspondirte, und seine übergebene Zeugnisse der Wahrheit mir zusandte, durch einen seligen Tod vor des Schwartzen und Drachen Verfolgung zu sich in den Himmel entrücket. Dagegen die Bauern noch fest im Glauben stehen, und des <tt>Dr.</tt> Schwartzens Dräuung nichts achten. <noinclude> | |||
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Aktuelle Version vom 4. Januar 2009, 10:54 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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ad sacra sich eingefunden. Sein Geld hat er nie auf Wucher gethan, seinen nothdürftigen Kirchspielsleuten vieles mitgetheilt. Mit einer besessenen Dirnen zu Rantrum hat er vieles zu thun gehabt, die er durch Gottes Gnade wieder zurechte brachte. — Er starb im 62. Jahr seines Alters, da er seinen Nachbaren von seinem Tode vorher verkündigte. Sein Leichen-Text ist merkwürdig: Jeremias XVII, 16. 17. „Ich habe Menschen-Tage nicht begehret, das weißt du. Was ich geprediget habe, das ist recht für Dir. Sei du mir nur nicht schrecklich, mein Gott, in der Noth.“ So weit die Handschrift.
Dieser Mann wurde vom Generalsuperintendenten Schwartz 1691 des Pietismus angeklagt und vor die Synode nach Rendsburg geladen, um sich zu rechtfertigen. Es scheint ihm mit der Anklage nicht sehr gelungen zu sein, wie man aus der Nachricht des Friedrich Breckling ersieht, welcher ihn unter den Wahrheitszeugen mit aufführt.[1] Nachher ist er auch nochmals angefochten worden. Breckling schreibt von ihm: „Er colligirte aus Luthero und unseren vornehmsten Theologis viele Testimonia von dem Verfall unserer Kirchen in praxi und vielen nöthigen Stücken, durch ihre eigne Superintendenten und Bauchdiener verursachet, und übergab solches allen seinen Hartz-Predigern [soll wohl heißen: Hardes-Predigern] auf ihr Gewissen zu bedenken. Und bewiese, daß Dr. Lutherus, Lassenius und Müller zu Rostock noch härter als ich wider das Predigtamt geschrieben. Ist darüber von Dr. Josua Schwartzen und seinem Anhang citiret und examiniret, und da sie ihm nicht beikommen konnten, wieder in Friede zu seinem Dienst gelassen. Da hat er mit Hülfe einiger von Gott durch meine Schriften und Verfolgungen erweckter und hochbegabter Bauern die Wahrheit so weit er konnte ausgebreitet, und auch den Chiliasmus Christi bezeuget, bis der Dr. Schwartz dadurch wieder zu seiner völligen Verfolgung und Ausstoßung Gelegenheit suchte, bis Gott Friedericum Petri, der beständig bis in den Tod mit mir correspondirte, und seine übergebene Zeugnisse der Wahrheit mir zusandte, durch einen seligen Tod vor des Schwartzen und Drachen Verfolgung zu sich in den Himmel entrücket. Dagegen die Bauern noch fest im Glauben stehen, und des Dr. Schwartzens Dräuung nichts achten.
- ↑ Arnold, K. u. K. Historie II, 907.