Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/143: Unterschied zwischen den Versionen

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Heimbach gehörend, liegen in einem anmuthigen und fruchtbaren Kesselthale, dessen westliche Seite sanft ansteigt und sich allmählig mit dem Hochlande verschmelzt. Hausen, mit 194 Einwohnern, im 16. Jahrhundert noch Filiale von Blatten, hat gegenwärtig eine Pfarrkirche. Hier wird eine fette Thonerde gegraben, woraus Dachziegel und irdene Töpfe gebacken werden. Blens und Lupenau sind ehemalige Rittersitze, welche von den Jülichschen Edelen von Berge, genannt Blens, bewohnt waren. Balduin von Berge, genannt Blens, war 1444-73, und dessen Sohn Gerard bis 1496 fürstlich Jülichscher Rath. Gerard, wahrscheinlich des letztern Sohn, war Hofmeister des Herzogs von Jülich und ward 1520 im Kloster Mariawald begraben. Gerard's Sohn Wilhelm und dessen Frau Eva von Hetzingen gründeten 1518 den Muttergottes-Altar in Mariawald, zu ihrer und ihrer Eltern Seelenheil. Sie geriethen später mit dem Kloster in Streit, der durch Werner von Binsfeld, Landdrosten und Amtmann zu Nideggen, und Rabolt von Plettenberg, Herrn zu Dreiborn, Amtmann zu Heimbach, geschlichtet wurde. Im Jahre 1600 war Blens im Besitz der Familie von Kolf.
Heimbach gehörend, liegen in einem anmuthigen und fruchtbaren Kesselthale, dessen westliche Seite sanft ansteigt und sich allmählig mit dem Hochlande verschmelzt. '''Hausen''', mit 194 Einwohnern, im 16. Jahrhundert noch Filiale von Blatten, hat gegenwärtig eine Pfarrkirche. Hier wird eine fette Thonerde gegraben, woraus Dachziegel und irdene Töpfe gebacken werden. '''Blens''' und '''Lupenau''' sind ehemalige Rittersitze, welche von den Jülichschen Edelen von Berge, genannt Blens, bewohnt waren. Balduin von Berge, genannt Blens, war 1444-73, und dessen Sohn Gerard bis 1496 fürstlich Jülichscher Rath. Gerard, wahrscheinlich des letztern Sohn, war Hofmeister des Herzogs von Jülich und ward 1520 im Kloster Mariawald begraben. Gerard's Sohn Wilhelm und dessen Frau Eva von Hetzingen gründeten 1518 den Muttergottes-Altar in Mariawald, zu ihrer und ihrer Eltern Seelenheil. Sie geriethen später mit dem Kloster in Streit, der durch Werner von Binsfeld, Landdrosten und Amtmann zu Nideggen, und Rabolt von Plettenberg, Herrn zu Dreiborn, Amtmann zu Heimbach, geschlichtet wurde. Im Jahre 1600 war Blens im Besitz der Familie von Kolf.
Unter Blens, einem sehr freundlichen Dorfe in der Pfarre Hausen, tritt die Ruhr in den Landkreis Düren ein, dessen süd- und südwestlicher Theil vom Randgebirge erfüllt ist und sich hier an das Eifel- und Venngebirge anschließt; der bei Weitem größere östliche und nördliche Theil gehört dem Flachlande, der fruchtbaren, kornreichen „Feldgegend" und dem „Jülicher Lande" an. Unterhalb Blens schließt sich der Ruhrkessel wieder auf kurze Strecke, dann aber erweitert
Unter Blens, einem sehr freundlichen Dorfe in der Pfarre Hausen, tritt die Ruhr in den Landkreis Düren ein, dessen süd- und südwestlicher Theil vom Randgebirge erfüllt ist und sich hier an das Eifel- und Venngebirge anschließt; der bei Weitem größere östliche und nördliche Theil gehört dem Flachlande, der fruchtbaren, kornreichen „Feldgegend“ und dem „Jülicher Lande“ an. Unterhalb Blens schließt sich der Ruhrkessel wieder auf kurze Strecke, dann aber erweitert

Aktuelle Version vom 18. Oktober 2008, 15:32 Uhr

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Heimbach gehörend, liegen in einem anmuthigen und fruchtbaren Kesselthale, dessen westliche Seite sanft ansteigt und sich allmählig mit dem Hochlande verschmelzt. Hausen, mit 194 Einwohnern, im 16. Jahrhundert noch Filiale von Blatten, hat gegenwärtig eine Pfarrkirche. Hier wird eine fette Thonerde gegraben, woraus Dachziegel und irdene Töpfe gebacken werden. Blens und Lupenau sind ehemalige Rittersitze, welche von den Jülichschen Edelen von Berge, genannt Blens, bewohnt waren. Balduin von Berge, genannt Blens, war 1444-73, und dessen Sohn Gerard bis 1496 fürstlich Jülichscher Rath. Gerard, wahrscheinlich des letztern Sohn, war Hofmeister des Herzogs von Jülich und ward 1520 im Kloster Mariawald begraben. Gerard's Sohn Wilhelm und dessen Frau Eva von Hetzingen gründeten 1518 den Muttergottes-Altar in Mariawald, zu ihrer und ihrer Eltern Seelenheil. Sie geriethen später mit dem Kloster in Streit, der durch Werner von Binsfeld, Landdrosten und Amtmann zu Nideggen, und Rabolt von Plettenberg, Herrn zu Dreiborn, Amtmann zu Heimbach, geschlichtet wurde. Im Jahre 1600 war Blens im Besitz der Familie von Kolf. Unter Blens, einem sehr freundlichen Dorfe in der Pfarre Hausen, tritt die Ruhr in den Landkreis Düren ein, dessen süd- und südwestlicher Theil vom Randgebirge erfüllt ist und sich hier an das Eifel- und Venngebirge anschließt; der bei Weitem größere östliche und nördliche Theil gehört dem Flachlande, der fruchtbaren, kornreichen „Feldgegend“ und dem „Jülicher Lande“ an. Unterhalb Blens schließt sich der Ruhrkessel wieder auf kurze Strecke, dann aber erweitert