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Alexander David ( *17.Januar 1687 in Halberstadt †14.Oktober.1765 in Braunschweig, begr. Halberstadt) war Herzgl. braunschweigischer Hof- und Kammeragent, Kaiserlicher Faktor am Hofe der Herzöge Herzog zu Braunschweig und Lüneburg – Wolfenbüttel. | Alexander David ( *17.Januar 1687 in Halberstadt †14.Oktober.1765 in Braunschweig, begr. Halberstadt) war Herzgl. braunschweigischer Hof- und Kammeragent, Kaiserlicher Faktor am Hofe der Herzöge Herzog zu Braunschweig und Lüneburg – Wolfenbüttel. | ||
Alexander wird als jüngster Sohn des angesehenen und wohlhabenden jüdischen Kaufmanns David gen. Federschneider in Halberstadt geboren | Alexander wird als jüngster Sohn des angesehenen und wohlhabenden jüdischen Kaufmanns David gen. Federschneider in Halberstadt geboren. | ||
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Mit seinen Brüdern Michael in Hannover und Abraham in Kassel startet mit Beginn des 18. Jahrhunderts ein enormer Aufstieg des „Familienunternehmens“. Denn alle drei Brüder, am erfolgreichsten Alexander und Michael, werden einflussreiche Hof- und Kammeragenten. | |||
Als Hoffaktoren stehen sie im direkten Dienst der Höfe in Hannover, Braunschweig und Wolfenbüttel. Wenn sie auch von der adeligen Hofgesellschaft ausgeschlossen bleiben, so bringt in der von Etikettefragen geprägten höfischen Welt des Absolutismus die Erlangung »eines, wenn auch nur drittklassigen Hoftitels eine formale Aufwertung der Person mit sich« (Schedlitz). Und diese wirkt nicht nur in jüdische Kreise hinein, sondern hat auch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die geschäftlichen Beziehungen. | |||
Das Unternehmen stützt sich auf ein dichtes Netzwerk von Partnern, vorrangig aber auf unzählige Verwandte. Es betreibt sowohl – für die damalige Zeit schon „globalisierten“ – Handel, meist mit Luxusgütern, ist Heereslieferant und Kreditgeber, nebenbei auch Mitgliedern der fürstlichen Familie, Hofbediensteten und Regierungsbeamten und zugleich Geschäftspartner zahlreicher anderer Fürstenhöfe bis hin zum Kaiserhof in Wien. Aber sie bleiben - nicht nur als Juden, sondern als Unternehmer – Außenseiter der christlichen Gesellschaft. | |||
== jüdische Emanzipation == | |||
Dass die Brüder neben aller Tüchtigkeit auch mit viel Glück zu erheblichen Vermögen und Ansehen gelangen, ist auch für die jüdische Gemeinde von außergewöhnlichem Nutzen. Sie sind fromme Juden, für die Emanzipationsvorstellungen noch nicht existieren – das kommt erst in der zweiten bzw. dritten Generation, hier mit der Konversion von Alexander Davids Enkel Johann Jacob Martin Philipson / Philippi, der sich damit selbst aus dem jüdischen Familienverband ausschließt und ausgeschlossen wird. | |||
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Aktuelle Version vom 7. September 2010, 13:23 Uhr
Alexander David ( *17.Januar 1687 in Halberstadt †14.Oktober.1765 in Braunschweig, begr. Halberstadt) war Herzgl. braunschweigischer Hof- und Kammeragent, Kaiserlicher Faktor am Hofe der Herzöge Herzog zu Braunschweig und Lüneburg – Wolfenbüttel. Alexander wird als jüngster Sohn des angesehenen und wohlhabenden jüdischen Kaufmanns David gen. Federschneider in Halberstadt geboren.
Hoffaktoren
Mit seinen Brüdern Michael in Hannover und Abraham in Kassel startet mit Beginn des 18. Jahrhunderts ein enormer Aufstieg des „Familienunternehmens“. Denn alle drei Brüder, am erfolgreichsten Alexander und Michael, werden einflussreiche Hof- und Kammeragenten. Als Hoffaktoren stehen sie im direkten Dienst der Höfe in Hannover, Braunschweig und Wolfenbüttel. Wenn sie auch von der adeligen Hofgesellschaft ausgeschlossen bleiben, so bringt in der von Etikettefragen geprägten höfischen Welt des Absolutismus die Erlangung »eines, wenn auch nur drittklassigen Hoftitels eine formale Aufwertung der Person mit sich« (Schedlitz). Und diese wirkt nicht nur in jüdische Kreise hinein, sondern hat auch eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für die geschäftlichen Beziehungen.
Das Unternehmen stützt sich auf ein dichtes Netzwerk von Partnern, vorrangig aber auf unzählige Verwandte. Es betreibt sowohl – für die damalige Zeit schon „globalisierten“ – Handel, meist mit Luxusgütern, ist Heereslieferant und Kreditgeber, nebenbei auch Mitgliedern der fürstlichen Familie, Hofbediensteten und Regierungsbeamten und zugleich Geschäftspartner zahlreicher anderer Fürstenhöfe bis hin zum Kaiserhof in Wien. Aber sie bleiben - nicht nur als Juden, sondern als Unternehmer – Außenseiter der christlichen Gesellschaft.
jüdische Emanzipation
Dass die Brüder neben aller Tüchtigkeit auch mit viel Glück zu erheblichen Vermögen und Ansehen gelangen, ist auch für die jüdische Gemeinde von außergewöhnlichem Nutzen. Sie sind fromme Juden, für die Emanzipationsvorstellungen noch nicht existieren – das kommt erst in der zweiten bzw. dritten Generation, hier mit der Konversion von Alexander Davids Enkel Johann Jacob Martin Philipson / Philippi, der sich damit selbst aus dem jüdischen Familienverband ausschließt und ausgeschlossen wird.