Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/205: Unterschied zwischen den Versionen
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1489 drucken<ref>Michelsen, a. a. O. Vorr. S. XIV, XVIII.</ref>; vermuthlich in Lübeck. Diese älteste Folioausgabe des altdithmarscher Landrechts ist leider gegenwärtig nicht blos eine typographische Seltenheit, wie die Quartausgabe von 1539, von der nur ein halbes Dutzend Exemplare bekannt sind, sondern als untergegangen anzusehen<ref>Es sind nur ein paar Blätter, zufällig an einem Bücherdeckel gefunden, jetzt davon bekannt, welche sich in der Kieler Universitätsbibliothek befinden.</ref>. Wir werden aber durch sie hier gelegentlich veranlaßt, vorliegendes Capitel mit ein paar Angaben über die frühesten Leistungen der Buchdruckerkunst, welche bald der stärkste Hebel für alles Unterrichtswesen wurde, auf dem Gebiete der Kirche zu schließen. | 1489 drucken<ref>Michelsen, a. a. O. Vorr. S. XIV, XVIII.</ref>; vermuthlich in Lübeck. Diese älteste Folioausgabe des altdithmarscher Landrechts ist leider gegenwärtig nicht blos eine typographische Seltenheit, wie die Quartausgabe von 1539, von der nur ein halbes Dutzend Exemplare bekannt sind, sondern als untergegangen anzusehen<ref>Es sind nur ein paar Blätter, zufällig an einem Bücherdeckel gefunden, jetzt davon bekannt, welche sich in der Kieler Universitätsbibliothek befinden.</ref>. Wir werden aber durch sie hier gelegentlich veranlaßt, vorliegendes Capitel mit ein paar Angaben über die frühesten Leistungen der Buchdruckerkunst, welche bald der stärkste Hebel für alles Unterrichtswesen wurde, auf dem Gebiete der Kirche zu schließen. |
Aktuelle Version vom 7. September 2008, 08:00 Uhr
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1489 drucken[1]; vermuthlich in Lübeck. Diese älteste Folioausgabe des altdithmarscher Landrechts ist leider gegenwärtig nicht blos eine typographische Seltenheit, wie die Quartausgabe von 1539, von der nur ein halbes Dutzend Exemplare bekannt sind, sondern als untergegangen anzusehen[2]. Wir werden aber durch sie hier gelegentlich veranlaßt, vorliegendes Capitel mit ein paar Angaben über die frühesten Leistungen der Buchdruckerkunst, welche bald der stärkste Hebel für alles Unterrichtswesen wurde, auf dem Gebiete der Kirche zu schließen.
Bereits im Jahre 1486 hat in Schleswig das erste gedruckte Werk[3] die Presse verlassen. Es ist ein Missale für die Schleswigische Diöcese, in Folio, mit roth gedruckten Anfangsbuchstaben und Ueberschriften. Der Titel zu Ende des Buches lautet, nach Auflösung der darin gebrauchten Abbreviaturen, folgendermaßen: „Missale secundum ordinarium et ritum ecclesiae Slesvicensis feliciter explicit, per illuminatum virum Dominum et Magistrum Jacobum Horstman, Sacrae Theologiae Baccalaureum formatum, summa cum diligentia examinatum et correctum, impressumque in Sleswick ad laudem Dei arte et ingenio Stephani Arndes. Anno Domini MCCCCLXXXVI“. Demnach war der Verfasser Jacob Horstmann, ein gelehrter Theologe, gewiß Domherr in Schleswig, und der Buchdrucker war Stephan Arndes, der schon im nächstfolgenden Jahre nach Lübeck ging, wo mehrere Jahre früher bereite eine Druckerei bestand. Das Werk ist 1486 gedruckt, das ist gerade dreißig Jahre nach dem Erscheinen des ersten großen Werkes der hohen Kunst der Buchdruckerei mit beweglichen Typen, jenes Gutenbergischen, aber von Gutenberg's Rivalen herausgegebenen lateinischen Bibeldrucks, welcher in der Buchdruckergeschichte als die 42zeilige Bibel bezeichnet wird.
- ↑ Michelsen, a. a. O. Vorr. S. XIV, XVIII.
- ↑ Es sind nur ein paar Blätter, zufällig an einem Bücherdeckel gefunden, jetzt davon bekannt, welche sich in der Kieler Universitätsbibliothek befinden.
- ↑ Vgl. J. A. Bolten, Entwurf einer Schleswig-Holsteinischen Buchdruckergeschichte, in A. Niemann's Miscellaneen. (Altona 1800) S. 163 ff.