Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/478: Unterschied zwischen den Versionen
(automatisch angelegt) |
Pelzer (Diskussion • Beiträge) (OCR korrekturgelesen und eingefügt) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Kaltenbach 1850|477|486|479| | {{Kaltenbach 1850|477|486|479|korrigiert}} | ||
gebaute Kirche, worin ein Todtenkeller unter dem Chor, in welchem früher auf einem eisernen Sarkophage 2 zinnerne Särge mit den Leichen der Grafen von Dollendorf. Es wird schon im 13. Jahrh. als Pfarre im Eifeler Dekanat genannt und war eine Herrlichkeit im ehemaligen herzogl. jülich'schen Amt Münstereifel. — Hier stand in frühern Zeiten eine Ritterburg, von welcher die Besitzer sich nannten. Die Dynasten dieser Herrlichkeit kommen schon im 11. Jahrh. vor. 1107 wird Arnold <tt>vir nobilis dominus castri Dollendorf supra aram</tt> als <tt>judex et advocatus</tt> wegen eines von Erzbischof Anno bewirkten Wunders angeführt; dann (1190) die Brüder Gumpert und Gerlach I. genannt. Im Jahre 1220 überläßt Adolf von Dollendorf Güter zu Valendar an Heinrich, Grafen zu Sayn; 1253 wird Gerlach II. von Dollendorf Vasall des Grafen Heinrich von Luxemburg; er war auch Bundesgenosse der Stadt Köln. Dessen Sohn Gerlach erhielt mit seiner Gemahlin Aleid von Cronenburg deren väterliches Erbe. Er wurde vom Erzbischof Sigfried von Köln in dem Kriege, den dieser mit den Söhnen des zu Aachen erschlagenen Grafen Wilhelm von Jülich führte, gefangen genommen und mußte sich durch Abtretung von Dollendorf und Cronenburg (1278) lösen; er erhielt jedoch beide als Lehen zurück. In demselben Jahre trägt Gerlach seinen von Cronenburg ererbten 4. Theil der Besitzungen zu Gladbach (bei Kelz) dem Grafen Walram von Jülich zu Lehen auf. In der Schlacht von Worringen (1288) focht Gerlach auf Seite des Herzogs von Brabant und Walrams von Jülich; durch den für den Erzbischof Siegfried unglücklichen Ausgang derselben erhielt Gerlach seine frühern Besitzungen |
Aktuelle Version vom 23. November 2008, 20:32 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Der Regierungsbezirk Aachen (1850) | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [477] |
Nächste Seite>>> [479] |
Datei:Ac regbez kaltenbach 1850.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
gebaute Kirche, worin ein Todtenkeller unter dem Chor, in welchem früher auf einem eisernen Sarkophage 2 zinnerne Särge mit den Leichen der Grafen von Dollendorf. Es wird schon im 13. Jahrh. als Pfarre im Eifeler Dekanat genannt und war eine Herrlichkeit im ehemaligen herzogl. jülich'schen Amt Münstereifel. — Hier stand in frühern Zeiten eine Ritterburg, von welcher die Besitzer sich nannten. Die Dynasten dieser Herrlichkeit kommen schon im 11. Jahrh. vor. 1107 wird Arnold vir nobilis dominus castri Dollendorf supra aram als judex et advocatus wegen eines von Erzbischof Anno bewirkten Wunders angeführt; dann (1190) die Brüder Gumpert und Gerlach I. genannt. Im Jahre 1220 überläßt Adolf von Dollendorf Güter zu Valendar an Heinrich, Grafen zu Sayn; 1253 wird Gerlach II. von Dollendorf Vasall des Grafen Heinrich von Luxemburg; er war auch Bundesgenosse der Stadt Köln. Dessen Sohn Gerlach erhielt mit seiner Gemahlin Aleid von Cronenburg deren väterliches Erbe. Er wurde vom Erzbischof Sigfried von Köln in dem Kriege, den dieser mit den Söhnen des zu Aachen erschlagenen Grafen Wilhelm von Jülich führte, gefangen genommen und mußte sich durch Abtretung von Dollendorf und Cronenburg (1278) lösen; er erhielt jedoch beide als Lehen zurück. In demselben Jahre trägt Gerlach seinen von Cronenburg ererbten 4. Theil der Besitzungen zu Gladbach (bei Kelz) dem Grafen Walram von Jülich zu Lehen auf. In der Schlacht von Worringen (1288) focht Gerlach auf Seite des Herzogs von Brabant und Walrams von Jülich; durch den für den Erzbischof Siegfried unglücklichen Ausgang derselben erhielt Gerlach seine frühern Besitzungen