Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/286: Unterschied zwischen den Versionen
(automatisch angelegt) |
Pelzer (Diskussion • Beiträge) (OCR korrekturgelesen und eingefügt) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Kaltenbach 1850|285|294|287| | {{Kaltenbach 1850|285|294|287|korrigiert}} | ||
Erkelenz Seitens Karl VI. an den Churfürsten von der Pfalz, Johann Wilhelm, Herzog von Jülich, abgetreten und im Jahre 1719 Namens des Churfürsten in Besitz genommen, jedoch nicht mit dem Jülichschen Staatskörper vereinigt, sondern es behielt seine Verfassung und das Geldersche Landrecht bis zur Eroberung durch die Franzosen im Jahre 1794. Während der französischen Herrschaft war Erkelenz Hauptort eines Cantons im Arrondissement Crefeld. | |||
Von der Quelle des Ellenbach bis Erkelenz ist der große Landrücken zwischen Ellenbach, Erft und Ruhr durchgängig sehr fruchtbar; die Dammerde mächtig und meist vorteilhaft gemischt, unter derselben befinden sich Mergel-, Lehm oder Sandschichten, hin und wieder Braunkohlenlager einschließend. Es gedeihen hier alle Arten von Feldfrüchten, besonders ist der Boden zwischen Jülich und Erkelenz zum Gersten-, Flachs- und Rapsbau sehr geeignet. Nord- und nordwestlich, wo mächtige Sandschichten die Oberfläche bilden, gerathen Buchweizen, Leindotter, Spark und Flachs am besten. Bei Kückhoven, Erkelenz und Birgelen ist die Südgrenze des eigentlichen Flachslandes, welches sich von hier weiter nordwärts über Dahlen, Odenkirchen, Gladbach, Rheidt, Dülken und Viersen ausdehnt und auf die Beschäftigung der dortigen Bewohner einen großen Einfluß äußert. Hier wird nicht allein viel Flachs gebaut, gesponnen und zu vorzüglicher Leinwand verwoben, sondern auch bedeutender Handel mit Flachs, Leinsamen und Leinöl getrieben. In unserm Bezirke ist der Flachsbau am stärksten zu Erkelenz, Beeck und Wegberg. Buchweizen, Leindotter (<tt>Cammelina sativa</tt>), |
Aktuelle Version vom 25. Oktober 2008, 16:02 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Der Regierungsbezirk Aachen (1850) | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [285] |
Nächste Seite>>> [287] |
Datei:Ac regbez kaltenbach 1850.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Erkelenz Seitens Karl VI. an den Churfürsten von der Pfalz, Johann Wilhelm, Herzog von Jülich, abgetreten und im Jahre 1719 Namens des Churfürsten in Besitz genommen, jedoch nicht mit dem Jülichschen Staatskörper vereinigt, sondern es behielt seine Verfassung und das Geldersche Landrecht bis zur Eroberung durch die Franzosen im Jahre 1794. Während der französischen Herrschaft war Erkelenz Hauptort eines Cantons im Arrondissement Crefeld.
Von der Quelle des Ellenbach bis Erkelenz ist der große Landrücken zwischen Ellenbach, Erft und Ruhr durchgängig sehr fruchtbar; die Dammerde mächtig und meist vorteilhaft gemischt, unter derselben befinden sich Mergel-, Lehm oder Sandschichten, hin und wieder Braunkohlenlager einschließend. Es gedeihen hier alle Arten von Feldfrüchten, besonders ist der Boden zwischen Jülich und Erkelenz zum Gersten-, Flachs- und Rapsbau sehr geeignet. Nord- und nordwestlich, wo mächtige Sandschichten die Oberfläche bilden, gerathen Buchweizen, Leindotter, Spark und Flachs am besten. Bei Kückhoven, Erkelenz und Birgelen ist die Südgrenze des eigentlichen Flachslandes, welches sich von hier weiter nordwärts über Dahlen, Odenkirchen, Gladbach, Rheidt, Dülken und Viersen ausdehnt und auf die Beschäftigung der dortigen Bewohner einen großen Einfluß äußert. Hier wird nicht allein viel Flachs gebaut, gesponnen und zu vorzüglicher Leinwand verwoben, sondern auch bedeutender Handel mit Flachs, Leinsamen und Leinöl getrieben. In unserm Bezirke ist der Flachsbau am stärksten zu Erkelenz, Beeck und Wegberg. Buchweizen, Leindotter (Cammelina sativa),