Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/139: Unterschied zwischen den Versionen
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und üppige Wiesengründe. Die Einwohner trieben ehemals Weinbau, welcher durch die Franzosen 1794 zerstört wurde. Jetzt sind Viehzucht, Loh- und Weißgerberei, Fischfang und Anfertigung von Spinnrädern und Heimbacher Stühlen (kleine leichte Stühle, welche aus Buchenholz gedrechselt und weit versandt werden) die wichtigsten Beschäftigungen. Die Verfertiger der „Heimbacher Stühle“ bildeten ehemals eine Verbrüderung, die es sich zur Pflicht gemacht hatte, ihre verstorbenen Mitglieder zur Ruhestätte zu begleiten und für deren Seelenheil eine Todtenfeier in der Kirche halten zu lassen. — Heimbach, vor der Occupation der Länder des linken Rheinufers durch die Franzosen der Hauptort eines nach ihm benannten Amtes im Herzogthum Jülich, ist ein großes Kirchdorf und eine Oberförsterei im Kreise Schleiden mit 194 Häusern, 860 Einwohnern, und einem jährlichen Kram- und Viehmarkt. Nach einer Urkunde soll das Thal Heimbach noch im 13. Jahrhundert sehr wenig Einwohner gehabt haben und nicht kultivirt gewesen sein. Beides zu befördern soll besonders ein Ritter von Vlatten sich alle Mühe gegeben haben. Als sich nun Einige im Thale um die Burg angesiedelt haten, ertheilte Markgraf Wilhelm von Jülich (1343) ihnen beträchtliche Freiheiten, wodurch manche bewogen wurden, sich nach Heimbach anzusiedeln. Das nöthige Brand- und Bauholz wurde den Einwohnern unentgeldlich, das den Schreinern und Stuhlmachern erforderliche aber gegen eine billige Taxe angewiesen. Auf dem Kermeter Walde hatten sie freie Schweinemast-Benutzung und Viehtrift, in der Ruhr freien Fischfang ec.; dagegen waren die Heimbacher verpflichtet, 3 |
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und üppige Wiesengründe. Die Einwohner trieben ehemals Weinbau, welcher durch die Franzosen 1794 zerstört wurde. Jetzt sind Viehzucht, Loh- und Weißgerberei, Fischfang und Anfertigung von Spinnrädern und Heimbacher Stühlen (kleine leichte Stühle, welche aus Buchenholz gedrechselt und weit versandt werden) die wichtigsten Beschäftigungen. Die Verfertiger der „Heimbacher Stühle“ bildeten ehemals eine Verbrüderung, die es sich zur Pflicht gemacht hatte, ihre verstorbenen Mitglieder zur Ruhestätte zu begleiten und für deren Seelenheil eine Todtenfeier in der Kirche halten zu lassen. — Heimbach, vor der Occupation der Länder des linken Rheinufers durch die Franzosen der Hauptort eines nach ihm benannten Amtes im Herzogthum Jülich, ist ein großes Kirchdorf und eine Oberförsterei im Kreise Schleiden mit 194 Häusern, 860 Einwohnern, und einem jährlichen Kram- und Viehmarkt. Nach einer Urkunde soll das Thal Heimbach noch im 13. Jahrhundert sehr wenig Einwohner gehabt haben und nicht kultivirt gewesen sein. Beides zu befördern soll besonders ein Ritter von Vlatten sich alle Mühe gegeben haben. Als sich nun Einige im Thale um die Burg angesiedelt haten, ertheilte Markgraf Wilhelm von Jülich (1343) ihnen beträchtliche Freiheiten, wodurch manche bewogen wurden, sich nach Heimbach anzusiedeln. Das nöthige Brand- und Bauholz wurde den Einwohnern unentgeldlich, das den Schreinern und Stuhlmachern erforderliche aber gegen eine billige Taxe angewiesen. Auf dem Kermeter Walde hatten sie freie Schweinemast-Benutzung und Viehtrift, in der Ruhr freien Fischfang ec.; dagegen waren die Heimbacher verpflichtet, 3