Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/083: Unterschied zwischen den Versionen

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der strengen Regel sich zu unterwerfen versprochen hatten, gefiel es aber nicht in Guldholm; sie kehrten an den alten Ort und zu ihren alten Lastern zurück. Nun erhob sich der sogenannte Mönchenkrieg. Die schwarzen Mönche von S. Michaelis griffen die weißen (oder grauen, wie sie auch genannt werden, <tt>grisei</tt>) von Guldholm bewaffnet an, unterstützt von ihrer Dienerschaft. Es wurde mit Schwerdtern und Knitteln gefochten, und die Ueberfälle wiederholten sich. Bischof Waldemar, nach der Krone trachtend, kam inzwischen in Gefangenschaft, und seine Stiftung entbehrte seiner Schutzes. Die Sache kam an den päpstlichen Stuhl, und zu Commissarien wurden ernannt der Bischof Homerus von Ripen und der Abt Wilhelm von Eskildsöe. Aus den Briefen des letzteren ersieht man noch einige nähere Umstände des Streits. Wilhelm warnt den Papst, sich von den Reden der schwarzen Mönche bethören zu lassen. Diese behaupteten, sie hätten nimmer in die Verlegung und Veränderung des Klosters gewilligt. Es kam am Ende darauf an, daß erwiesen wurde, der Herzog (damals Waldemar) sei Patron, er habe die Veränderung bewilligt, und die weißen Mönche erkännten sein Patronatsrecht an. Die Entscheidung ist zu ersehen aus einer Urkunde<ref>Vgl. Suhm's Historie VII, 704-706.</ref> des Königs Knud vom 31. März 1196. Der König bestätigt darin die Veränderung des Ordens der schwarzen Mönche in den der weißen, spricht den letzteren nicht allein Guldholm zu mit allem Zubehör, sondern auch die Michaelis-Kirche und den Berg, auf dem dieselbe belegen, mit den dabei befindlichen Mühlen, einem Pflug Landes Stubbe genannt, alle Hausstätten in 7 Kirchspielen, so auch eine Anzahl namhaft gemachter Dörfer und Besitzthümer und die vom Bischof Waldemar verliehenen Zehnten. Das Michaelis-Kloster muß somit völlig seine Endschaft erreicht haben. Von diesem Michaelis-Kloster fehlen aus früherer Zeit alle und jede Nachrichten, außer demjenigen, was über die Vorgänge mitgetheilt ist, die den Untergang desselben herbeiführen. {{Sperrschrift|Kuß}} hat die Vermuthung aufgestellt, es möge vielleicht schon aus den Zeiten Knuds d. Gr. herrühren, wo zuerst Benedictiner ins Land kamen, doch bleibt dies eine bloße Vermuthung, wie die gleichfalls von ihm geäußerte<ref>Staatsb. Magazin X, 1002.</ref>, es sei vielleicht ein Chorherrenstift gewesen, weil von
der strengen Regel sich zu unterwerfen versprochen hatten, gefiel es aber nicht in Guldholm; sie kehrten an den alten Ort und zu ihren alten Lastern zurück. Nun erhob sich der sogenannte Mönchenkrieg. Die schwarzen Mönche von S. Michaelis griffen die weißen (oder grauen, wie sie auch genannt werden, <tt>grisei</tt>) von Guldholm bewaffnet an, unterstützt von ihrer Dienerschaft. Es wurde mit Schwerdtern und Knitteln gefochten, und die Ueberfälle wiederholten sich. Bischof Waldemar, nach der Krone trachtend, kam inzwischen in Gefangenschaft, und seine Stiftung entbehrte seiner Schutzes. Die Sache kam an den päpstlichen Stuhl, und zu Commissarien wurden ernannt der Bischof Homerus von Ripen und der Abt Wilhelm von Eskildsöe. Aus den Briefen des letzteren ersieht man noch einige nähere Umstände des Streits. Wilhelm warnt den Papst, sich von den Reden der schwarzen Mönche bethören zu lassen. Diese behaupteten, sie hätten nimmer in die Verlegung und Veränderung des Klosters gewilligt. Es kam am Ende darauf an, daß erwiesen wurde, der Herzog (damals Waldemar) sei Patron, er habe die Veränderung bewilligt, und die weißen Mönche erkännten sein Patronatsrecht an. Die Entscheidung ist zu ersehen aus einer Urkunde<ref>Vgl. Suhm's Historie VII, 704-706.</ref> des Königs Knud vom 31. März 1196. Der König bestätigt darin die Veränderung des Ordens der schwarzen Mönche in den der weißen, spricht den letzteren nicht allein Guldholm zu mit allem Zubehör, sondern auch die Michaelis-Kirche und den Berg, auf dem dieselbe belegen, mit den dabei befindlichen Mühlen, einem Pflug Landes Stubbe genannt, alle Hausstätten in 7 Kirchspielen, so auch eine Anzahl namhaft gemachter Dörfer und Besitzthümer und die vom Bischof Waldemar verliehenen Zehnten. Das Michaelis-Kloster muß somit völlig seine Endschaft erreicht haben. Von diesem Michaelis-Kloster fehlen aus früherer Zeit alle und jede Nachrichten, außer demjenigen, was über die Vorgänge mitgetheilt ist, die den Untergang desselben herbeiführen. {{Sperrschrift|Kuß}} hat die Vermuthung aufgestellt, es möge vielleicht schon aus den Zeiten Knuds d. Gr. herrühren, wo zuerst Benedictiner ins Land kamen, doch bleibt dies eine bloße Vermuthung, wie die gleichfalls von ihm geäußerte<ref>Staatsb. Magazin X, 1002.</ref>, es sei vielleicht ein Chorherrenstift gewesen, weil von

Aktuelle Version vom 5. Juni 2008, 08:40 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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der strengen Regel sich zu unterwerfen versprochen hatten, gefiel es aber nicht in Guldholm; sie kehrten an den alten Ort und zu ihren alten Lastern zurück. Nun erhob sich der sogenannte Mönchenkrieg. Die schwarzen Mönche von S. Michaelis griffen die weißen (oder grauen, wie sie auch genannt werden, grisei) von Guldholm bewaffnet an, unterstützt von ihrer Dienerschaft. Es wurde mit Schwerdtern und Knitteln gefochten, und die Ueberfälle wiederholten sich. Bischof Waldemar, nach der Krone trachtend, kam inzwischen in Gefangenschaft, und seine Stiftung entbehrte seiner Schutzes. Die Sache kam an den päpstlichen Stuhl, und zu Commissarien wurden ernannt der Bischof Homerus von Ripen und der Abt Wilhelm von Eskildsöe. Aus den Briefen des letzteren ersieht man noch einige nähere Umstände des Streits. Wilhelm warnt den Papst, sich von den Reden der schwarzen Mönche bethören zu lassen. Diese behaupteten, sie hätten nimmer in die Verlegung und Veränderung des Klosters gewilligt. Es kam am Ende darauf an, daß erwiesen wurde, der Herzog (damals Waldemar) sei Patron, er habe die Veränderung bewilligt, und die weißen Mönche erkännten sein Patronatsrecht an. Die Entscheidung ist zu ersehen aus einer Urkunde[1] des Königs Knud vom 31. März 1196. Der König bestätigt darin die Veränderung des Ordens der schwarzen Mönche in den der weißen, spricht den letzteren nicht allein Guldholm zu mit allem Zubehör, sondern auch die Michaelis-Kirche und den Berg, auf dem dieselbe belegen, mit den dabei befindlichen Mühlen, einem Pflug Landes Stubbe genannt, alle Hausstätten in 7 Kirchspielen, so auch eine Anzahl namhaft gemachter Dörfer und Besitzthümer und die vom Bischof Waldemar verliehenen Zehnten. Das Michaelis-Kloster muß somit völlig seine Endschaft erreicht haben. Von diesem Michaelis-Kloster fehlen aus früherer Zeit alle und jede Nachrichten, außer demjenigen, was über die Vorgänge mitgetheilt ist, die den Untergang desselben herbeiführen. Kuß hat die Vermuthung aufgestellt, es möge vielleicht schon aus den Zeiten Knuds d. Gr. herrühren, wo zuerst Benedictiner ins Land kamen, doch bleibt dies eine bloße Vermuthung, wie die gleichfalls von ihm geäußerte[2], es sei vielleicht ein Chorherrenstift gewesen, weil von


  1. Vgl. Suhm's Historie VII, 704-706.
  2. Staatsb. Magazin X, 1002.