Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/371: Unterschied zwischen den Versionen
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Name am Lemgoer Gymnasium durch die von Dohm'sche Stiftung in gesegnetem Andenken fortlebt. | |||
25. 1759—1776.{{Sperrschrift| Johann Heinrich Brockhausen}} ist 1619 zu Lemgo geboren. Seine Studien machte er zu Lemgo, Gotha und Jena, war nach Absolvirung derselben eine Zeit lang Hauslehrer bei dem Burgvogt zu Brake, studirte darauf nochmals zu Halle ein Jahr, wonach er am Gymnasium zu Lemgo das Subconrectorat 29 Jahre hindurch versah. Nach Dohms Tode wurde er Prediger zu St. Marien. Sein Amt trat er hier am Sonntag Rogate 1759 an und hat dasselbe bis zu seinem 77. Jahre, in welchem er starb, mit jugendlichen Kräften nicht ohne Segen verwaltet. | '''25.''' 1759—1776. {{Sperrschrift|Johann Heinrich Brockhausen}} ist 1619 zu Lemgo geboren. Seine Studien machte er zu Lemgo, Gotha und Jena, war nach Absolvirung derselben eine Zeit lang Hauslehrer bei dem Burgvogt zu Brake, studirte darauf nochmals zu Halle ein Jahr, wonach er am Gymnasium zu Lemgo das Subconrectorat 29 Jahre hindurch versah. Nach Dohms Tode wurde er Prediger zu St. Marien. Sein Amt trat er hier am Sonntag Rogate 1759 an und hat dasselbe bis zu seinem 77. Jahre, in welchem er starb, mit jugendlichen Kräften nicht ohne Segen verwaltet. | ||
26. 1773—1786.{{Sperrschrift |Johann Friedrich Sasse}} aus Lemgo, war seit 1762 Conrector am Gymnasium zu Lemgo, wurde dann zweiter Prediger und College seines Schwiegervaters Brockhausen zu St. Marien, nachdem er 1773 am Sonntage Jubilate zu Rinteln ordinirt war. Am Sonntag Jubilate hielt er seine Antrittspredigt. Er beantragte nach dem Tode Brockhausens beim Magistrate die nicht Wiederbesetzung der erledigten Pfarrstelle. Man nahm den Antrag an, so daß mit dem Jahre 1776 die zweite Predigerstelle auf der Neustadt einging „und die Mariengemeinde fortan nur noch einen Seelsorger und Hirten hatte. | '''26.''' 1773—1786. {{Sperrschrift|Johann Friedrich Sasse}} aus Lemgo, war seit 1762 Conrector am Gymnasium zu Lemgo, wurde dann zweiter Prediger und College seines Schwiegervaters Brockhausen zu St. Marien, nachdem er 1773 am Sonntage Jubilate zu Rinteln ordinirt war. Am Sonntag Jubilate hielt er seine Antrittspredigt. Er beantragte nach dem Tode Brockhausens beim Magistrate die nicht Wiederbesetzung der erledigten Pfarrstelle. Man nahm den Antrag an, so daß mit dem Jahre 1776 die zweite Predigerstelle auf der Neustadt einging „und die Mariengemeinde fortan nur noch einen Seelsorger und Hirten hatte.“ | ||
Dr. Clemen sieht, und zwar nicht mit Unrecht, in seinen Beiträgen zur lipp. Kirchengeschichte diesen Schritt als den Anfang des Verfalls der lutherischen Kirche Lemgos an, den die Zeit des | <tt>'''Dr.'''</tt> Clemen sieht, und zwar nicht mit Unrecht, in seinen Beiträgen zur lipp. Kirchengeschichte diesen Schritt als den Anfang des Verfalls der lutherischen Kirche Lemgos an, den die Zeit des Rationalismus, welcher über Lemgos Gemeinden bis zum Jahre 1838 bleiern lag, zum großen Schaden des früheren regen kirchlichen Lebens und Interesses in den lutherischen Gemeinden förderte. Der genannte Historiker, der in der Darstellung der kirchlichen Ereignisse dieser Zeit freilich nicht ganz von Vorurtheil frei zu sprechen ist, weswegen wir auf Grund verschiedener uns vorliegender Documente ihm in Allem nicht folgen können, charaktrisit die für die lutherische Kirche Lemgos jetzt anbrechende Zeit mit den Worten Göthes: | ||
anbrechende Zeit mit den Worten Göthes: | |||
::„Da lebten wir Kinder Lutheraner<br> | ::„Da lebten wir Kinder Lutheraner<br> | ||
::„Von etwas Predigt Gesang. | ::„Von etwas Predigt Gesang.“ | ||
27. {{Sperrschrift|Johann Andreas Clemen}} von | '''27.''' {{Sperrschrift|Johann Andreas Clemen}} von 1786—1816 aus Schmalkalden, der Vater der in Lippe verbreiteten Clemen'schen Familie, studirte zu Rinteln, verheirathete sich zu Lemgo mit der verwitweten Kestner geb. Heldmann, war Scholarch und Lehrer im Hebräischen am Gymnasium. Er war ein tüchtiger Theologe und Orientalist, aber als Kanzelredner weniger bedeutend. | ||
28. {{Sperrschrift|Johann Heinrich Sasse}} von | '''28.''' {{Sperrschrift|Johann Heinrich Sasse}} von 1816—1838, der älteste Sohn des unter Nr. 26 Genannten, geb. zu Lemgo 30. November |
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Name am Lemgoer Gymnasium durch die von Dohm'sche Stiftung in gesegnetem Andenken fortlebt.
25. 1759—1776. Johann Heinrich Brockhausen ist 1619 zu Lemgo geboren. Seine Studien machte er zu Lemgo, Gotha und Jena, war nach Absolvirung derselben eine Zeit lang Hauslehrer bei dem Burgvogt zu Brake, studirte darauf nochmals zu Halle ein Jahr, wonach er am Gymnasium zu Lemgo das Subconrectorat 29 Jahre hindurch versah. Nach Dohms Tode wurde er Prediger zu St. Marien. Sein Amt trat er hier am Sonntag Rogate 1759 an und hat dasselbe bis zu seinem 77. Jahre, in welchem er starb, mit jugendlichen Kräften nicht ohne Segen verwaltet.
26. 1773—1786. Johann Friedrich Sasse aus Lemgo, war seit 1762 Conrector am Gymnasium zu Lemgo, wurde dann zweiter Prediger und College seines Schwiegervaters Brockhausen zu St. Marien, nachdem er 1773 am Sonntage Jubilate zu Rinteln ordinirt war. Am Sonntag Jubilate hielt er seine Antrittspredigt. Er beantragte nach dem Tode Brockhausens beim Magistrate die nicht Wiederbesetzung der erledigten Pfarrstelle. Man nahm den Antrag an, so daß mit dem Jahre 1776 die zweite Predigerstelle auf der Neustadt einging „und die Mariengemeinde fortan nur noch einen Seelsorger und Hirten hatte.“
Dr. Clemen sieht, und zwar nicht mit Unrecht, in seinen Beiträgen zur lipp. Kirchengeschichte diesen Schritt als den Anfang des Verfalls der lutherischen Kirche Lemgos an, den die Zeit des Rationalismus, welcher über Lemgos Gemeinden bis zum Jahre 1838 bleiern lag, zum großen Schaden des früheren regen kirchlichen Lebens und Interesses in den lutherischen Gemeinden förderte. Der genannte Historiker, der in der Darstellung der kirchlichen Ereignisse dieser Zeit freilich nicht ganz von Vorurtheil frei zu sprechen ist, weswegen wir auf Grund verschiedener uns vorliegender Documente ihm in Allem nicht folgen können, charaktrisit die für die lutherische Kirche Lemgos jetzt anbrechende Zeit mit den Worten Göthes:
- „Da lebten wir Kinder Lutheraner
- „Von etwas Predigt Gesang.“
- „Da lebten wir Kinder Lutheraner
27. Johann Andreas Clemen von 1786—1816 aus Schmalkalden, der Vater der in Lippe verbreiteten Clemen'schen Familie, studirte zu Rinteln, verheirathete sich zu Lemgo mit der verwitweten Kestner geb. Heldmann, war Scholarch und Lehrer im Hebräischen am Gymnasium. Er war ein tüchtiger Theologe und Orientalist, aber als Kanzelredner weniger bedeutend.
28. Johann Heinrich Sasse von 1816—1838, der älteste Sohn des unter Nr. 26 Genannten, geb. zu Lemgo 30. November