Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer/235: Unterschied zwischen den Versionen

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:Daß ich treu erzähle Dir,
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:Noch war keine Orgel hier
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:Bei dem Gottesdienste ward
:Stets von Alt- und Jungen
:Nach der hergebrachten Art
:Zu der Geig' gesungen,
:Und mit jeder Strophe war
:Köhler ehr zu Ende,
:Als die Sänger, weil er gar
:Rasch vom Temp'ramte,
:Da nun so Gesang und Spiel
:Mit einander kämpften,
:Sie die Andacht auch nicht viel
:Hoben, sondern dämpften.
:Eine Orgel war darum,
:Wie ich oft gelesen,
:Längst ein Desiderium
:Schon dahier gewesen;
:Niemand aber auf der Welt
:Hier auf eine zählte,
:Weil dazu ja doch das Geld
:Alle Tage fehlte.
:Diesen Mangel, sagte ich
:Oefter meinen Bauern
:Hier und da gelegentlich,
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:Muß ich sehr bedauern;
:Ich vermiß' das Orgelspiel
:Immer hier mit Schmerzen,
:Weil es heiliges Gefühl
:Wecket in den Herzen.
:Alle stimmten zwar mir bei
:Aber wie dem Schaden
:Jemals abzuhelfen sei,
:Konnte Keiner rathen.
:Siehe, da nun träumte mir:
:Abends sei gekommen
:Unser Schultheiß; an der Thür'
:Hab' er Platz genommen;
:Dann — weil eben auch noch hier
:Waren and're Leute —
:Winkte mit dem Finger mir
:Schweigend er bei Seite;
:Leise sprach er nun zu mir,
:Lächelnd vor Vergnügen:
:„Jetzt, Herr Pfarrer, können wir“
:„Eine Orgel kriegen!“
:„Denn die Kosten kann ich nun“
:„Ganz allein bestreiten,“
:„Ohne wehe mir zu thun“
:„Oder andern Leuten!“
:„Der Gewinn vom Zehntkauf ist“
:„Baar in meinen Händen,“
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Aktuelle Version vom 16. Februar 2011, 14:30 Uhr

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Chronik der Schotten-Crainfelder Familie Spamer
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Wahre und wunderbare Erlebnisse

aufgezeichnet für seine Kinder

von

Christian Spamer 1872.


I.

Prophetische Träume.

1. Mein Orgeltraum in Hermannstein 1835.

Daß ich treu erzähle Dir,
Lieber Leser, weiß ich! —
Noch war keine Orgel hier
Anno fünfunddreißig;
Bei dem Gottesdienste ward
Stets von Alt- und Jungen
Nach der hergebrachten Art
Zu der Geig' gesungen,
Und mit jeder Strophe war
Köhler ehr zu Ende,
Als die Sänger, weil er gar
Rasch vom Temp'ramte,
Da nun so Gesang und Spiel
Mit einander kämpften,
Sie die Andacht auch nicht viel
Hoben, sondern dämpften.
Eine Orgel war darum,
Wie ich oft gelesen,
Längst ein Desiderium
Schon dahier gewesen;
Niemand aber auf der Welt
Hier auf eine zählte,
Weil dazu ja doch das Geld
Alle Tage fehlte.
Diesen Mangel, sagte ich
Oefter meinen Bauern
Hier und da gelegentlich,
Muß ich sehr bedauern;
Ich vermiß' das Orgelspiel
Immer hier mit Schmerzen,
Weil es heiliges Gefühl
Wecket in den Herzen.
Alle stimmten zwar mir bei
Aber wie dem Schaden
Jemals abzuhelfen sei,
Konnte Keiner rathen.
Siehe, da nun träumte mir:
Abends sei gekommen
Unser Schultheiß; an der Thür'
Hab' er Platz genommen;
Dann — weil eben auch noch hier
Waren and're Leute —
Winkte mit dem Finger mir
Schweigend er bei Seite;
Leise sprach er nun zu mir,
Lächelnd vor Vergnügen:
„Jetzt, Herr Pfarrer, können wir“
„Eine Orgel kriegen!“
„Denn die Kosten kann ich nun“
„Ganz allein bestreiten,“
„Ohne wehe mir zu thun“
„Oder andern Leuten!“
„Der Gewinn vom Zehntkauf ist“
„Baar in meinen Händen,“