Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/050: Unterschied zwischen den Versionen

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verweise ich, um hier nicht zu lange den Verlauf der Hofgeschichte im sechszehnten Jahrhundert zu unterbrechen, unten auf den Excurs über den mecklenburgischen Adel, den ich beim Erbvergleich von 1755 geben werde.
verweise ich, um hier nicht zu lange den Verlauf der Hofgeschichte im sechszehnten Jahrhundert zu unterbrechen, unten auf den Excurs über den mecklenburgischen Adel, den ich beim Erbvergleich von 1755 geben werde.
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Die Familie {{Sperrschrift|Oertzen}} ist, soviel zu übersehen ist, nebst der von {{Sperrschrift|Maltzan,}} von {{Sperrschrift|Gamm}} und von {{Sperrschrift|Driebergen}} und einigen jetzt erloschenen Geschlechtern, die {{Sperrschrift|älteste mecklenburgische Familie,}} urkundlich nachweisbar und zwar als notorisch {{Sperrschrift|wendischen}} Ursprungs. Ein <tt>„{{Sperrschrift|Uriz}}“</tt> kommt schon 1192 in einer Schenkungsurkunde des Fürsten {{Sperrschrift|Borwin I. von Mecklenburg,}} des Gemahls der Welfin {{Sperrschrift|Mathilde}} für das Kloster Doberan vor und er wird unter den Zeugen ausdrücklich Slave genannt. Es heißt in dieser Urkunde: <tt>„{{Sperrschrift|Testes: etc. Slavi: Vensicko, Woywoto}}“</tt> (folgen noch vier Namen) der siebente ist <tt>„{{Sperrschrift|Vriz}}“</tt>. In späteren Urkunden von 1260 an lautet der Name: <tt>„{{Sperrschrift|de Ordessen, de Ortzen, de Oritze, de Ortze, de Ortz}}“</tt>; in einer Urkunde von 1298 fürdie Johannitercomthurei Mirow  kommt auch  wieder ein <tt>„{{Sperrschrift|Nico}}</tt>
Die Familie {{Sperrschrift|Oertzen}} ist, soviel zu übersehen ist, nebst der von {{Sperrschrift|Maltzan,}} von {{Sperrschrift|Gamm}} und von {{Sperrschrift|Driebergen}} und einigen jetzt erloschenen Geschlechtern, die {{Sperrschrift|älteste mecklenburgische Familie,}} urkundlich nachweisbar und zwar als notorisch {{Sperrschrift|wendischen}} Ursprungs. Ein <tt>„{{Sperrschrift|Uriz}}“</tt> kommt schon 1192 in einer Schenkungsurkunde des Fürsten {{Sperrschrift|Borwin I. von Mecklenburg,}} des Gemahls der Welfin {{Sperrschrift|Mathilde}} für das Kloster Doberan vor und er wird unter den Zeugen ausdrücklich Slave genannt. Es heißt in dieser Urkunde: <tt>„{{Sperrschrift|Testes: etc. Slavi: Vensicko, Woywoto}}“</tt> (folgen noch vier Namen) der siebente ist <tt>„{{Sperrschrift|Vriz}}“</tt>. In späteren Urkunden von 1260 an lautet der Name: <tt>„{{Sperrschrift|de Ordessen, de Ortzen, de Oritze, de Ortze, de Ortz}}“</tt>; in einer Urkunde von 1298 fürdie Johannitercomthurei Mirow  kommt auch  wieder ein <tt>„{{Sperrschrift|Nico}}</tt>
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{{Sperrschrift|laus Huriz}}“</tt>  vor. Als {{Sperrschrift|Heinrich der Jerusalemer}} 1272 ins gelobte Land pilgerte, war ein Ritter {{Sperrschrift|Detwig von Oertzen}} Landesverweser, Statthalter und 1308 erscheint ein {{Sperrschrift|Hermann von Oertzen}} als Marschall: der Geschichtsschreiber des Hauses, {{Sperrschrift|Lisch}}, vindizirt dem Geschlechte vorzugsweise den {{Sperrschrift|Raths}}-Charakter bis auf die neueste Zeit. Ihr Hauptgut, das die ältere Linie besaß, war seit dem vierzehnten Jahrhundert {{Sperrschrift|Roggow}} an der Ostsee, ohnfern Rostock, das sie noch inne haben. Ihr Wappen sind zwei Arme, die einen Ring halten: die Tradition, daß ein Kaiser diesen Ring für eine Lebensrettung in einer Schlacht verliehen habe, ist aus der Luft  gegriffen, wie so viele Adelstraditionen. Ein Oberstlieutenant, nachher Landrath {{Sperrschrift|Oertzen}} zu Roggow, gehörte zu den 1716 zu Rostock während des großen nordischen Kriegs von den Russen eingesteckten vier mecklenburgischen Herrn. 1733 wurden die {{Sperrschrift|Oertzen}} in Dänemark gegraft und 1792 noch einmal von Kursachsen als Reichsvicar, in der Person eines Generalmajors, stammend aus der jüngeren Linie des Hauses, der Linie {{Sperrschrift|Helpt}} in Mecklenburg-Strelitz. Die dänischen Grafen sind erloschen, in Sachsen lebt aber noch ein sehr heruntergekommener Reichsgraf {{Sperrschrift|Oertzen,}} Lieutenant a. D., welcher vor Kurzem, noch öffentlich Athletenkünste produzirte. Archivar {{Sperrschrift|Lisch}} zu Schwerin hat, wie gesagt, die Geschichte dieser Familie 1847 herauszugeben angefangen: sie ist dem Oberappellationsgerichtspräsidenten {{Sperrschrift|Friedrich von Oertzen}} dedicirt, dreizehn andere Herren der Familie, auf dreizehn Rittergütern gesessen, werden als „Unternehmer und Beförderer des Werks" genannt, das im

Aktuelle Version vom 22. Juni 2012, 20:57 Uhr

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verweise ich, um hier nicht zu lange den Verlauf der Hofgeschichte im sechszehnten Jahrhundert zu unterbrechen, unten auf den Excurs über den mecklenburgischen Adel, den ich beim Erbvergleich von 1755 geben werde.

8. Caspar von Schöneich, — der weise Kanzler.

9. Lütke Moltke. Auch über diese besonders ehemals in Mecklenburg sehr mächtige und reichbegüterte Familie, die zur Zeit des Wallenstein'schen Gouvernements aber einen großen Fall that und jetzt besonders in Dänemark blüht, verweise ich auf den Excurs über den mecklenburgischen Adel unten beim Erbvergleich von 1755.

10. Matthias von Oertzen.

Die Familie Oertzen ist, soviel zu übersehen ist, nebst der von Maltzan, von Gamm und von Driebergen und einigen jetzt erloschenen Geschlechtern, die älteste mecklenburgische Familie, urkundlich nachweisbar und zwar als notorisch wendischen Ursprungs. Ein Uriz kommt schon 1192 in einer Schenkungsurkunde des Fürsten Borwin I. von Mecklenburg, des Gemahls der Welfin Mathilde für das Kloster Doberan vor und er wird unter den Zeugen ausdrücklich Slave genannt. Es heißt in dieser Urkunde: Testes: etc. Slavi: Vensicko, Woywoto (folgen noch vier Namen) der siebente ist Vriz. In späteren Urkunden von 1260 an lautet der Name: de Ordessen, de Ortzen, de Oritze, de Ortze, de Ortz; in einer Urkunde von 1298 fürdie Johannitercomthurei Mirow kommt auch wieder ein Nico