Genealogie der Herren und Freiherren von Bongart/084: Unterschied zwischen den Versionen

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<center>'''3. Beitrag zur Genealogie der Herren von der Leyen.'''</center>
===3. Beitrag zur Genealogie der Herren von der Leyen.===




Das adlige Geschlecht von der Leyen führt seinen Namen von dem Hause zu  der Leyen  zu  Gondorf an  der Mosel. Fahne will wissen,  dass diese Familie  anfänglich sehr unbedeutend gewesen.  Mag er nun damit die Persönlichkeit oder die Vermögensverhältnisse meinen,  so gehört dies Urtheil zu denjenigen, die nur so aus der Fantasie gegriffen sind.  Wie das Geschlecht von der Leyen in den letztvergangenen Jahrhunderten der ausgezeichneten Männer und Frauen gar viele aufweiset, so mag dasselbe  auch schon  in früherer Zeit eine Zierde des Erzstifts Trier gewesen sein.  Man weiss das so genau nicht,  aus Mangel  an  Nachrichten,  Aus demselben Grunde lässt sich auch  nicht  über  die  Vermögensumstände urtheilen.  Aber es wäre doch  mehr als lächerlich,  wenn da jemand behauptete, dass das ganze Vermögen des Peter von der Leyen, der gemäss Fahne  im  J.  1357  sein  Haus dem Erzstift zu Lehen auftrug, in diesem einzigen  Hause bestanden.  Die adligen Geschlechter,  die  von stolzen Burgen und Schlössern herabschauten, waren  nicht  immer die reicheren. Die Sachen jener,  die  auf einfachen  Rittergütern  wohnten, standen oft ungleich besser; denn sie waren es in der Regel, die ihren Fürsten und Standesgenossen  aus Noth und Verlegenheit halfen.  Wiederum würde man sehr irren, wenn man die adligen Geschlechter, die in neuerer Zeit in ihren Titeln eine ganze Reihe von Herrschaften  und Rittersitzen aufzählten, durchgängig für enorm reich hielte.  Ihr Besitz war oft nur ein Schein-Reichthum, indem die grossen Einkünfte ihrer Güter, aus diesem und jenem Grunde,  ihnen selbst nur zum geringsten Theil zu statten kamen.  Die Einkünfte der neuern Herren von der Leyen  waren  aber  durchaus  nicht, wie Fahne meint,  unermesslich.  Vielleicht waren die Einkünfte der Grafen nicht bedeutend genug, dass sie eine Stufe höher, in den Fürstenstand hinaufrücken  konnten.  Wie  dem auch sei, die Stadt Cöln hat den Fürsten  von der Leyen in ihren Mauern arm sterben gesehen. —  Es liegt mir kein Material
Das adlige Geschlecht von der Leyen führt seinen Namen von dem Hause zu  der Leyen  zu  Gondorf an  der Mosel. Fahne will wissen,  dass diese Familie  anfänglich sehr unbedeutend gewesen.  Mag er nun damit die Persönlichkeit oder die Vermögensverhältnisse meinen,  so gehört dies Urtheil zu denjenigen, die nur so aus der Fantasie gegriffen sind.  Wie das Geschlecht von der Leyen in den letztvergangenen Jahrhunderten der ausgezeichneten Männer und Frauen gar viele aufweiset, so mag dasselbe  auch schon  in früherer Zeit eine Zierde des Erzstifts Trier gewesen sein.  Man weiss das so genau nicht,  aus Mangel  an  Nachrichten,  Aus demselben Grunde lässt sich auch  nicht  über  die  Vermögensumstände urtheilen.  Aber es wäre doch  mehr als lächerlich,  wenn da jemand behauptete, dass das ganze Vermögen des Peter von der Leyen, der gemäss Fahne  im  J.  1357  sein  Haus dem Erzstift zu Lehen auftrug, in diesem einzigen  Hause bestanden.  Die adligen Geschlechter,  die  von stolzen Burgen und Schlössern herabschauten, waren  nicht  immer die reicheren. Die Sachen jener,  die  auf einfachen  Rittergütern  wohnten, standen oft ungleich besser; denn sie waren es in der Regel, die ihren Fürsten und Standesgenossen  aus Noth und Verlegenheit halfen.  Wiederum würde man sehr irren, wenn man die adligen Geschlechter, die in neuerer Zeit in ihren Titeln eine ganze Reihe von Herrschaften  und Rittersitzen aufzählten, durchgängig für enorm reich hielte.  Ihr Besitz war oft nur ein Schein-Reichthum, indem die grossen Einkünfte ihrer Güter, aus diesem und jenem Grunde,  ihnen selbst nur zum geringsten Theil zu statten kamen.  Die Einkünfte der neuern Herren von der Leyen  waren  aber  durchaus  nicht, wie Fahne meint,  unermesslich.  Vielleicht waren die Einkünfte der Grafen nicht bedeutend genug, dass sie eine Stufe höher, in den Fürstenstand hinaufrücken  konnten.  Wie  dem auch sei, die Stadt Cöln hat den Fürsten  von der Leyen in ihren Mauern arm sterben gesehen. —  Es liegt mir kein Material
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vor, um dieses Geschlecht von seinem Anfange an und in seinen verschiedenen Linien mit Sicherheit darstellen zu können. Was ich hier biete, soll nur eine Beilage zu der Genealogie von dem Bongart sein.
<center>''' A.'''</center>
Georg von der Leyen, Sohn des Johann von der Leyen (*), war Mitherr zu Olbrück und Herr zu Saffig. Um 1456 heirathete er Eva Erbtochter des Symont Mauchenheimer von Zweybrüggen und der Eva von Schoeneck zu Saffig. Sein ältester Sohn und Nachfolger
<center>'''B.'''</center>
Bartholomaeus von der Leyen Herr zu Olbrück, Saffig und Adendorf, heirathete Catharina von Palant zu Gladbach (Tochter des Gerart und der Hedwig von Hanxler), welche das Haus Maubach zubrachte. Aus dieser Ehe stammen etwa folgende Kinder:
:1.  Georg von der Leyen (C).
:2.  Michael von der Leyen Herr zu Adendorf und Maubach, verh. mit Eva von Palant. Seine Enkel Carl Caspar und Damian Hartard von der Leyen waren Churfürsten, jener zu Trier, dieser zu Mainz. Sein Urenkel Carl Caspar Freiherr von der Leyen wurde in den Grafenstand erhoben.
:3.  Johann von der Leyen Erzbischof und Churfürst zu Trier.
:4.  Bartholomaeus von der Leyen Dom-Dechant zu Trier.
:5.  Johann von der Leyen Chur-Trierischer Rath und Amtmann zu Coblenz, starb kinderlos.
:6.  Catharina von der Leyen verh. mit Hermann Quad zu Landscron, sodann mit Johann von Metternich zu Vettelhoven.
:7.  Christina von der Leyen in zweiter Ehe verheirathet mit Philipp von Nassau zu Spurckenburg.
<hr width="20%" />
: (*) Werner von der Leyen Ritter (verh. mit Sophia Tochter des Syvart Walpode von Bassenheim) und Johann von der Leyen bezeichnet man als Söhne des Emmerich von der Leyen. Von Johann stammt Johann von der Leyen der Junge (s. Heft H. p. 95), von Werner aber der Vater des Georg.

Aktuelle Version vom 2. April 2008, 09:33 Uhr

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3. Beitrag zur Genealogie der Herren von der Leyen.

Das adlige Geschlecht von der Leyen führt seinen Namen von dem Hause zu der Leyen zu Gondorf an der Mosel. Fahne will wissen, dass diese Familie anfänglich sehr unbedeutend gewesen. Mag er nun damit die Persönlichkeit oder die Vermögensverhältnisse meinen, so gehört dies Urtheil zu denjenigen, die nur so aus der Fantasie gegriffen sind. Wie das Geschlecht von der Leyen in den letztvergangenen Jahrhunderten der ausgezeichneten Männer und Frauen gar viele aufweiset, so mag dasselbe auch schon in früherer Zeit eine Zierde des Erzstifts Trier gewesen sein. Man weiss das so genau nicht, aus Mangel an Nachrichten, Aus demselben Grunde lässt sich auch nicht über die Vermögensumstände urtheilen. Aber es wäre doch mehr als lächerlich, wenn da jemand behauptete, dass das ganze Vermögen des Peter von der Leyen, der gemäss Fahne im J. 1357 sein Haus dem Erzstift zu Lehen auftrug, in diesem einzigen Hause bestanden. Die adligen Geschlechter, die von stolzen Burgen und Schlössern herabschauten, waren nicht immer die reicheren. Die Sachen jener, die auf einfachen Rittergütern wohnten, standen oft ungleich besser; denn sie waren es in der Regel, die ihren Fürsten und Standesgenossen aus Noth und Verlegenheit halfen. Wiederum würde man sehr irren, wenn man die adligen Geschlechter, die in neuerer Zeit in ihren Titeln eine ganze Reihe von Herrschaften und Rittersitzen aufzählten, durchgängig für enorm reich hielte. Ihr Besitz war oft nur ein Schein-Reichthum, indem die grossen Einkünfte ihrer Güter, aus diesem und jenem Grunde, ihnen selbst nur zum geringsten Theil zu statten kamen. Die Einkünfte der neuern Herren von der Leyen waren aber durchaus nicht, wie Fahne meint, unermesslich. Vielleicht waren die Einkünfte der Grafen nicht bedeutend genug, dass sie eine Stufe höher, in den Fürstenstand hinaufrücken konnten. Wie dem auch sei, die Stadt Cöln hat den Fürsten von der Leyen in ihren Mauern arm sterben gesehen. — Es liegt mir kein Material