Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/412: Unterschied zwischen den Versionen
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mußte Pfarrer Laurentius die Flucht ergreifen und seine Stelle dem reformirten Prediger einräumen. (Evelt, Geschichte der Paderb. Weihbischöfe. S. 78, Notizen der Kirchenbücher zu Nieheim und Lügde.) Auch die Einführung der reformirten Lehre in Schwalenberg stieß auf Schwierigkeiten; das Brodbrechen beim heil. Abendmahle weigerte man entschieden. Das Kirchenvisitationsprotokoll vom 10. October 1606 meldet außer einer '''<tt>Disputatio de coena dom.</tt>''': Der Herr kann die '''<tt>fractionem panis</tt>''' nicht einführen, ehe die von Blomberg und andere Städte solches nicht annehmen, sagt auch, '''<tt>fractio panis</tt>''' wäre nicht '''<tt>suo modo.</tt>''' | |||
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1. 1542. Ekhard Leuwerink oder Läurick. Das Corvinische | '''1.''' 1542. {{Sperrschrift|Ekhard Leuwerink}} oder Läurick. Das Corvinische Kirchenvisitationsprotokoll nennt ihn: '''<tt>Homo senex, papistas ceremonias adhuc amaus. Testimonia, quod ad vitam attinet, mediocria habuit. Pollicitus est in omnibus emendationem.</tt>''' | ||
2. Eilbracht, welcher 1587 aus unbekannter Ursache seines Pfarrdienstes in Schwalenberg entsetzt wurde und ins Bergische ging, wo er 1626 gestorben ist. | '''2.''' {{Sperrschrift|Eilbracht}}, welcher 1587 aus unbekannter Ursache seines Pfarrdienstes in Schwalenberg entsetzt wurde und ins Bergische ging, wo er 1626 gestorben ist. | ||
3. 1610. Hase wurde abgesetzt. Ums Jahr 1602 wurde bei der Taufe der Exordismus und das Kreuzmachen abgestellt. | '''3.''' 1610. {{Sperrschrift|Hase}} wurde abgesetzt. Ums Jahr 1602 wurde bei der Taufe der Exordismus und das Kreuzmachen abgestellt. | ||
4. An dessen Stelle wurde der erste reformirte Pastor Schwalenbergs Huldrich Pierius | '''4.''' An dessen Stelle wurde der erste reformirte Pastor Schwalenbergs {{Sperrschrift|Huldrich Pierius}}, ein Sohn Urbani Pierii, Dr. und Superintendenten zu Bremen, vocirt. Im Jahre 1628 vertrieben ihn „die Paderbornschen“ mit Gewalt von der Pfarre. Er suchte einen verborgenen Zufluchtsort, wurde aber auch da von den Soldaten gefunden und aller seiner Habe beraubt, so daß ihm ein Collectenbrief zum Einsammeln von Almosen ertheilt merden mußte. (Alth. Mnscr) | ||
5. Bis 1633 versah der katholische Pastor Laurentius die Stelle, nach | '''5.''' Bis 1633 versah der katholische Pastor {{Sperrschrift|Laurentius}} die Stelle, nach seiner Vertreibung durch die Schweden wurde | ||
6. Der reformirte Pfarrer Heuricus eingesetzt, welcher an der Pest starb. | '''6.''' Der reformirte Pfarrer {{Sperrschrift|Heuricus}} eingesetzt, welcher an der Pest starb. | ||
7. 1636. Caspar Landmann, bisher Adjunct zu Horn. Bei seiner | '''7.''' 1636. {{Sperrschrift|Caspar Landmann}}, bisher Adjunct zu Horn. Bei seiner Einführung kamen die Lipper den Paderbornischen, welche den bei sich gehabten Messificanten dorthin setzen wollten, zuvor. (Cousistorialacten.) | ||
8. November 1641. Hermann Wilhelm Obenolius war Conrector zu Detmold. | '''8.''' November 1641. {{Sperrschrift|Hermann Wilhelm Obenolius}} war Conrector zu Detmold. | ||
9. Magister Röhrendorf wird in dem über Besitzergreifung des Klosters Falkenhagen von Seiten Lippes am 2. August 1649 von dem Reichsnotar Christoph Alchius aufgenommenen „offenen | '''9.''' Magister {{Sperrschrift|Röhrendorf}} wird in dem über Besitzergreifung des Klosters Falkenhagen von Seiten Lippes am 2. August 1649 von dem Reichsnotar Christoph Alchius aufgenommenen „offenen Instrument“ als Herr Magister Röhrendorf, jetziger Zeit wohlverordneter Hofprediger auf’m Gräflichen Haus Schwalenberg, bezeichnet. |
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mußte Pfarrer Laurentius die Flucht ergreifen und seine Stelle dem reformirten Prediger einräumen. (Evelt, Geschichte der Paderb. Weihbischöfe. S. 78, Notizen der Kirchenbücher zu Nieheim und Lügde.) Auch die Einführung der reformirten Lehre in Schwalenberg stieß auf Schwierigkeiten; das Brodbrechen beim heil. Abendmahle weigerte man entschieden. Das Kirchenvisitationsprotokoll vom 10. October 1606 meldet außer einer Disputatio de coena dom.: Der Herr kann die fractionem panis nicht einführen, ehe die von Blomberg und andere Städte solches nicht annehmen, sagt auch, fractio panis wäre nicht suo modo.
Folgende lutherische Pastöre haben hier gestanden:
1. 1542. Ekhard Leuwerink oder Läurick. Das Corvinische Kirchenvisitationsprotokoll nennt ihn: Homo senex, papistas ceremonias adhuc amaus. Testimonia, quod ad vitam attinet, mediocria habuit. Pollicitus est in omnibus emendationem.
2. Eilbracht, welcher 1587 aus unbekannter Ursache seines Pfarrdienstes in Schwalenberg entsetzt wurde und ins Bergische ging, wo er 1626 gestorben ist.
3. 1610. Hase wurde abgesetzt. Ums Jahr 1602 wurde bei der Taufe der Exordismus und das Kreuzmachen abgestellt.
4. An dessen Stelle wurde der erste reformirte Pastor Schwalenbergs Huldrich Pierius, ein Sohn Urbani Pierii, Dr. und Superintendenten zu Bremen, vocirt. Im Jahre 1628 vertrieben ihn „die Paderbornschen“ mit Gewalt von der Pfarre. Er suchte einen verborgenen Zufluchtsort, wurde aber auch da von den Soldaten gefunden und aller seiner Habe beraubt, so daß ihm ein Collectenbrief zum Einsammeln von Almosen ertheilt merden mußte. (Alth. Mnscr)
5. Bis 1633 versah der katholische Pastor Laurentius die Stelle, nach seiner Vertreibung durch die Schweden wurde
6. Der reformirte Pfarrer Heuricus eingesetzt, welcher an der Pest starb.
7. 1636. Caspar Landmann, bisher Adjunct zu Horn. Bei seiner Einführung kamen die Lipper den Paderbornischen, welche den bei sich gehabten Messificanten dorthin setzen wollten, zuvor. (Cousistorialacten.)
8. November 1641. Hermann Wilhelm Obenolius war Conrector zu Detmold.
9. Magister Röhrendorf wird in dem über Besitzergreifung des Klosters Falkenhagen von Seiten Lippes am 2. August 1649 von dem Reichsnotar Christoph Alchius aufgenommenen „offenen Instrument“ als Herr Magister Röhrendorf, jetziger Zeit wohlverordneter Hofprediger auf’m Gräflichen Haus Schwalenberg, bezeichnet.