Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/415: Unterschied zwischen den Versionen
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Von Geistlichen auf der Burg werden nur drei und zwar 1287 Johannes capellanus in castro Sualenberg als Zeuge; 1290 und 1295 Arnoldus, Capellan und Notar der Herren zu Schwalenberg, ebenfalls als Zeuge; 1314 Hermannus, capellanus in castro Sualenberg, 1339 als verstorben erwähnt. (Lipp. Reg. | welche die Glocke zu Schieder an das Kirchspiel Meinberg verkauft sei, mit Rath des Archidiacons zu Steinheim zum {{Sperrschrift|Besten der Burgcapelle zu Schwalenberg}} angelegt habe, davon soll der Kirchherr zu Schieder jährlich 10 Viertel Korn erhalten, und wöchentlich zwei Messen in der Schwalenberger Capelle lesen. (Lipp. Reg. III, 1966. — Nach einem alten Verzeichnisse der Gefälle des Hauses Schwalenberg vom Jahre 1486 hatte der Meier zu Stapelage zwei Pfund Wachs zum St. Georgen d. i. an die Schwalenberger Kapelle zu geben. (Lipp. Reg. II, 1039.) Mit dem Verfall der alten Burg ging auch die Kapelle zu Grunde; in der an ihrer Stelle erbauten, von der nur noch ein Flügel vorhanden ist, mag auch eine Kapelle eingerichtet sein, da sich einzelne Grafen oder Gräfinnen ihre besonderen Hofprediger hielten. | ||
Von Geistlichen auf der Burg werden nur drei und zwar 1287 '''<tt>Johannes capellanus in castro Sualenberg</tt>''' als Zeuge; 1290 und 1295 '''<tt>Arnoldus</tt>''', Capellan und Notar der Herren zu Schwalenberg, ebenfalls als Zeuge; 1314 '''<tt>Hermannus, capellanus in castro Sualenberg</tt>''', 1339 als verstorben erwähnt. (Lipp. Reg. III, 1494. 1518. I, 437. Marienmünster Copialbuch 7. 28.) | |||
<center>'''Die katholische Gemeinde und Kirche zu Schwalenberg.'''</center> | <center>'''Die katholische Gemeinde und Kirche zu Schwalenberg.'''</center> | ||
Daß durch die Occupation der Schweden der katholische Pfarrer Laurentius, welcher das reformirte Schwalenberg wieder katholisch zu machen bestrebt war und Besitz von der Kirche und Gemeinde daselbst genommen hatte, 1633 vertrieben wurde, ist schon oben erzählt. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war daselbst kein katholischer Pfarrer. Im Jahre 1692—1704 wohnte auf der Meierei zu Schwalenberg, die im Besitz des Bischofs von Paderborn war und auf die er einen Drosten setzte, welchem ein Justitiar oder Richter zur Seite stand — denn Schwalenberg bildete mit Oldenburg und Stoppelberg ein Gesammt-Amt, in dem Lippe und Paderborn die Gerichtsbarkeit hatten — ein katholischer | Daß durch die Occupation der Schweden der katholische Pfarrer Laurentius, welcher das reformirte Schwalenberg wieder katholisch zu machen bestrebt war und Besitz von der Kirche und Gemeinde daselbst genommen hatte, 1633 vertrieben wurde, ist schon oben erzählt. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war daselbst kein katholischer Pfarrer. Im Jahre 1692—1704 wohnte auf der Meierei zu Schwalenberg, die im Besitz des Bischofs von Paderborn war und auf die er einen Drosten setzte, welchem ein Justitiar oder Richter zur Seite stand — denn Schwalenberg bildete mit Oldenburg und Stoppelberg ein Gesammt-Amt, in dem Lippe und Paderborn die Gerichtsbarkeit hatten — ein katholischer Droste {{Sperrschrift|von Schilder}}, dem es zu beschwerlich fallen mochte, den Anforderungen seiner Confession in den benachbarten Pfarren zu genügen. Er baute daher an die Meierei eine {{Sperrschrift|Kapelle}} und hielt sich einen eigenen Geistlichen. Im Jahre 1693 begann daher wieder in der dem heiligen Josephus ('''<tt>ad S. Josephum</tt>''') geweihten Kapelle der katholische Gottesdienst. Der Bischof Hermann Werner schenkte für den Unterhalt des Geistlichen an derselben am 7. Januar 1692 ein Kapital von 600 Thaler. | ||
Abt Augusti weihte am 12. September 1703 auf dem Kirchhofe zu Nieheim 8 Glocken, worunter auch eine für Schwalenberg war. Als dieselbe jedoch auf der Kapelle aufgehängt wurde, schritt der damalige Graf | Abt Augusti weihte am 12. September 1703 auf dem Kirchhofe zu Nieheim 8 Glocken, worunter auch eine für Schwalenberg war. Als dieselbe jedoch auf der Kapelle aufgehängt wurde, schritt der damalige Graf |
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welche die Glocke zu Schieder an das Kirchspiel Meinberg verkauft sei, mit Rath des Archidiacons zu Steinheim zum Besten der Burgcapelle zu Schwalenberg angelegt habe, davon soll der Kirchherr zu Schieder jährlich 10 Viertel Korn erhalten, und wöchentlich zwei Messen in der Schwalenberger Capelle lesen. (Lipp. Reg. III, 1966. — Nach einem alten Verzeichnisse der Gefälle des Hauses Schwalenberg vom Jahre 1486 hatte der Meier zu Stapelage zwei Pfund Wachs zum St. Georgen d. i. an die Schwalenberger Kapelle zu geben. (Lipp. Reg. II, 1039.) Mit dem Verfall der alten Burg ging auch die Kapelle zu Grunde; in der an ihrer Stelle erbauten, von der nur noch ein Flügel vorhanden ist, mag auch eine Kapelle eingerichtet sein, da sich einzelne Grafen oder Gräfinnen ihre besonderen Hofprediger hielten.
Von Geistlichen auf der Burg werden nur drei und zwar 1287 Johannes capellanus in castro Sualenberg als Zeuge; 1290 und 1295 Arnoldus, Capellan und Notar der Herren zu Schwalenberg, ebenfalls als Zeuge; 1314 Hermannus, capellanus in castro Sualenberg, 1339 als verstorben erwähnt. (Lipp. Reg. III, 1494. 1518. I, 437. Marienmünster Copialbuch 7. 28.)
Daß durch die Occupation der Schweden der katholische Pfarrer Laurentius, welcher das reformirte Schwalenberg wieder katholisch zu machen bestrebt war und Besitz von der Kirche und Gemeinde daselbst genommen hatte, 1633 vertrieben wurde, ist schon oben erzählt. Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts war daselbst kein katholischer Pfarrer. Im Jahre 1692—1704 wohnte auf der Meierei zu Schwalenberg, die im Besitz des Bischofs von Paderborn war und auf die er einen Drosten setzte, welchem ein Justitiar oder Richter zur Seite stand — denn Schwalenberg bildete mit Oldenburg und Stoppelberg ein Gesammt-Amt, in dem Lippe und Paderborn die Gerichtsbarkeit hatten — ein katholischer Droste von Schilder, dem es zu beschwerlich fallen mochte, den Anforderungen seiner Confession in den benachbarten Pfarren zu genügen. Er baute daher an die Meierei eine Kapelle und hielt sich einen eigenen Geistlichen. Im Jahre 1693 begann daher wieder in der dem heiligen Josephus (ad S. Josephum) geweihten Kapelle der katholische Gottesdienst. Der Bischof Hermann Werner schenkte für den Unterhalt des Geistlichen an derselben am 7. Januar 1692 ein Kapital von 600 Thaler.
Abt Augusti weihte am 12. September 1703 auf dem Kirchhofe zu Nieheim 8 Glocken, worunter auch eine für Schwalenberg war. Als dieselbe jedoch auf der Kapelle aufgehängt wurde, schritt der damalige Graf