Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/125: Unterschied zwischen den Versionen

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vorübergehen, sondern begab sich nach Dänemark. Vermochte er freilich auf Gorm keinen Einfluß zu gewinnen, so gelang ihm dies doch bei dessen Sohn Harald, der unter dem Namen Blaatand (Blauzahn) bekannt ist, wiewohl derselbe die Taufe noch nicht empfing. Unni gelangte zu den Dänischen Inseln, durchschiffte dann die Ostsee und begab sich nach Schweden, wo er zu Birka, im Begriff zurückzukehren von einer Krankheit befallen wurde und 936 in der Mitte des Septembers starb. Adam von Bremen meldet von ihm, er habe ehe er sich nach Schweden begab, an jeder Kirche in Dänemark Priester angestellt. Welches diese Kirchen waren? möchte gefragt werden. Viele können ihrer auf keinen Fall gewesen sein. Daß etwa die zu Schleswig und Ripen wieder hergestellt worden, ist glaublich; vielleicht könnte auch eine zu Aarhuus gewesen sein, da wenigstens nicht sehr lange nachher ein Bischof für diesen Ort geweiht ward. Auf den Inseln, ehe zuerst Unni dahin kam, noch keine Spur von Kirchen und Christenthum.
vorübergehen, sondern begab sich nach Dänemark. Vermochte er freilich auf Gorm keinen Einfluß zu gewinnen, so gelang ihm dies doch bei dessen Sohn Harald, der unter dem Namen Blaatand (Blauzahn) bekannt ist, wiewohl derselbe die Taufe noch nicht empfing. Unni gelangte zu den Dänischen Inseln, durchschiffte dann die Ostsee und begab sich nach Schweden, wo er zu Birka, im Begriff zurückzukehren von einer Krankheit befallen wurde und 936 in der Mitte des Septembers starb. Adam von Bremen meldet von ihm, er habe ehe er sich nach Schweden begab, an jeder Kirche in Dänemark Priester angestellt. Welches diese Kirchen waren? möchte gefragt werden. Viele können ihrer auf keinen Fall gewesen sein. Daß etwa die zu Schleswig und Ripen wieder hergestellt worden, ist glaublich; vielleicht könnte auch eine zu Aarhuus gewesen sein, da wenigstens nicht sehr lange nachher ein Bischof für diesen Ort geweiht ward. Auf den Inseln, ehe zuerst Unni dahin kam, noch keine Spur von Kirchen und Christenthum.


Diese Inseln, nebst Schonen das Reich der Ostdänen, waren bis dahin von dem Christenthum noch unberührt gewesen, denn der Weg der Männer, die zuerst um die Pflanzung des Christenthums auf der Halbinsel sich verdient gemacht und es demnächst auch in dem entfernteren Schweden verkündigt hatten, war an den Ostsee-Inseln und Schonen vorübergegangen. Das dort bestehende Dänische Ostreich war überhaupt im 8. und 9. Jahrhundert von der Halbinsel mehr abgeschieden, und es kommt uns für jene Zeiten wenig Kunde von demselben zu, bis von dort eine Eroberung ausging, die sich über die Halbinsel erstreckte und die Gründung der Dänischen Monarchie veranlaßte. Der Stifter derselben aber war der vorhin erwähnte Gorm, von den Späteren immer nur Gorm der Alte genannt, von den christlichen Schriftstellern der Grausame, mit Beziehung auf seinen Namen, ein grausamer Wurm (<tt>vermis crudelis</tt>). Er war nicht aus dem Stamme der alten Könige des Dänischen Ostreichs; sein Vater, wie es scheint von Norwegen her, war erst dort zur Herrschaft gelangt, die Gorm nun ausdehnte. Wie nicht unwahrscheinlich ist, hat er Bleking den Schweden entrissen, dann die Jütsche Halbinsel erobert und so das Reich zusammengebracht. Es mag dies zu Ende des 9. oder zu Anfang des 10. Jahrhunderts gewefen sein; genaue Zeitbestimmung läßt sich gar nicht geben. Die Isländer berichten nur, daß er die kleinen Könige in
Diese Inseln, nebst Schonen das Reich der Ostdänen, waren bis dahin von dem Christenthum noch unberührt gewesen, denn der Weg der Männer, die zuerst um die Pflanzung des Christenthums auf der Halbinsel sich verdient gemacht und es demnächst auch in dem entfernteren Schweden verkündigt hatten, war an den Ostsee-Inseln und Schonen vorübergegangen. Das dort bestehende Dänische Ostreich war überhaupt im 8. und 9. Jahrhundert von der Halbinsel mehr abgeschieden, und es kommt uns für jene Zeiten wenig Kunde von demselben zu, bis von dort eine Eroberung ausging, die sich über die Halbinsel erstreckte und die Gründung der Dänischen Monarchie veranlaßte. Der Stifter derselben aber war der vorhin erwähnte Gorm, von den Späteren immer nur Gorm der Alte genannt, von den christlichen Schriftstellern der Grausame, mit Beziehung auf seinen Namen, ein grausamer Wurm (<tt>vermis crudelis</tt>). Er war nicht aus dem Stamme der alten Könige des Dänischen Ostreichs; sein Vater, wie es scheint von Norwegen her, war erst dort zur Herrschaft gelangt, die Gorm nun ausdehnte. Wie nicht unwahrscheinlich ist, hat er Bleking den Schweden entrissen, dann die Jütsche Halbinsel erobert und so das Reich zusammengebracht. Es mag dies zu Ende des 9. oder zu Anfang des 10. Jahrhunderts gewefen sein; genaue Zeitbestimmung läßt sich gar nicht geben. Die Isländer berichten nur, daß er die kleinen Könige in

Aktuelle Version vom 4. April 2008, 12:03 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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vorübergehen, sondern begab sich nach Dänemark. Vermochte er freilich auf Gorm keinen Einfluß zu gewinnen, so gelang ihm dies doch bei dessen Sohn Harald, der unter dem Namen Blaatand (Blauzahn) bekannt ist, wiewohl derselbe die Taufe noch nicht empfing. Unni gelangte zu den Dänischen Inseln, durchschiffte dann die Ostsee und begab sich nach Schweden, wo er zu Birka, im Begriff zurückzukehren von einer Krankheit befallen wurde und 936 in der Mitte des Septembers starb. Adam von Bremen meldet von ihm, er habe ehe er sich nach Schweden begab, an jeder Kirche in Dänemark Priester angestellt. Welches diese Kirchen waren? möchte gefragt werden. Viele können ihrer auf keinen Fall gewesen sein. Daß etwa die zu Schleswig und Ripen wieder hergestellt worden, ist glaublich; vielleicht könnte auch eine zu Aarhuus gewesen sein, da wenigstens nicht sehr lange nachher ein Bischof für diesen Ort geweiht ward. Auf den Inseln, ehe zuerst Unni dahin kam, noch keine Spur von Kirchen und Christenthum.

Diese Inseln, nebst Schonen das Reich der Ostdänen, waren bis dahin von dem Christenthum noch unberührt gewesen, denn der Weg der Männer, die zuerst um die Pflanzung des Christenthums auf der Halbinsel sich verdient gemacht und es demnächst auch in dem entfernteren Schweden verkündigt hatten, war an den Ostsee-Inseln und Schonen vorübergegangen. Das dort bestehende Dänische Ostreich war überhaupt im 8. und 9. Jahrhundert von der Halbinsel mehr abgeschieden, und es kommt uns für jene Zeiten wenig Kunde von demselben zu, bis von dort eine Eroberung ausging, die sich über die Halbinsel erstreckte und die Gründung der Dänischen Monarchie veranlaßte. Der Stifter derselben aber war der vorhin erwähnte Gorm, von den Späteren immer nur Gorm der Alte genannt, von den christlichen Schriftstellern der Grausame, mit Beziehung auf seinen Namen, ein grausamer Wurm (vermis crudelis). Er war nicht aus dem Stamme der alten Könige des Dänischen Ostreichs; sein Vater, wie es scheint von Norwegen her, war erst dort zur Herrschaft gelangt, die Gorm nun ausdehnte. Wie nicht unwahrscheinlich ist, hat er Bleking den Schweden entrissen, dann die Jütsche Halbinsel erobert und so das Reich zusammengebracht. Es mag dies zu Ende des 9. oder zu Anfang des 10. Jahrhunderts gewefen sein; genaue Zeitbestimmung läßt sich gar nicht geben. Die Isländer berichten nur, daß er die kleinen Könige in