Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/370: Unterschied zwischen den Versionen
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innerlicher Unruhen wegen erst am 21.März 1724 erfolgen. Am 2. April dieses Jahres hielt er die Antrittspredigt. Nach Mag. Haccius Tode wurde er 1745 zum Senior und zum Scholarchen ernannt. Als solcher führte er am 27. October 1748 den Hofprediger Althof in Detmold ein, examinirte und ordinirte den an die Jacobikirche zu Lippstadt berufenen Johann Friedrich Dohm und führte zehn Lehrer des Gymnasiums ein. „Seine gründliche und ordentliche Denkungsart kann man aus einer gedruckten Leichpredigt: Ueber die Worte: Christi Blut und Gerechtigkeit soll seyn ec. der Fr. Dorothea Anna Lucia Sabina von Campen geb. von Kerssenbruch und des Hrn. Hofrichters Melchior Augustus von Campen Gemalin, gehalten, Lemgo 1757, erkennen. In seiner Jugend schwächlich, war er im hohen Alter kräftig und im Amte unermüdet. | innerlicher Unruhen wegen erst am 21. März 1724 erfolgen. Am 2. April dieses Jahres hielt er die Antrittspredigt. Nach Mag. Haccius Tode wurde er 1745 zum Senior und zum Scholarchen ernannt. Als solcher führte er am 27. October 1748 den Hofprediger Althof in Detmold ein, examinirte und ordinirte den an die Jacobikirche zu Lippstadt berufenen Johann Friedrich Dohm und führte zehn Lehrer des Gymnasiums ein. „Seine gründliche und ordentliche Denkungsart kann man aus einer gedruckten Leichpredigt: Ueber die Worte: Christi Blut und Gerechtigkeit soll seyn ec. der Fr. Dorothea Anna Lucia Sabina von Campen geb. von Kerssenbruch und des Hrn. Hofrichters Melchior Augustus von Campen Gemalin, gehalten, Lemgo 1757, erkennen. In seiner Jugend schwächlich, war er im hohen Alter kräftig und im Amte unermüdet. | ||
24. Wolrad Ludwig Wilhelm Dohm von | '''24.''' {{Sperrschrift|Wolrad Ludwig Wilhelm Dohm }} von 1745–1759, geb. 25. November 1721, ein würdiger Sohn des Christian Philipp Dohm, öffentlichen Lehrers der Weltweisheit und Dichtkunst und Rector der Stadtschule in Rinteln. Seine Verwandten gaben ihm an Stelle seiner früh verstorbenen Eltern eine gründliche Ausbildung auf der Schule und Universität Rinteln. Nach Beendigung seiner akademischen Studien war er Lehrer zu Venne und Schildesche, von wo er nach Lemgo gewählt wurde. „Hier wucherte er mit dem Pfunde, welches der Herr ihm geschenkt hatte.“ Seine Mußestunden widmete er der Wissenschaft, weshalb ihn auch die Königl. Deutsche Gesellschaft zu Göttingen 1750 zu ihrem Ehrenmitgliede ernannte. Er starb 1759 den 12 Febr., erst 38 Jahre alt. Er schrieb: Aufsätze in verschiedenen theol. Zeitschriften; eine Abhandlung: „die Vorzüge der Tugend vor dem Laster“ als Dank an die Göttingische Deutsche Gesellschaft. Rinteln 1750; ein Sendschreiben, darin er dem Hrn. Conrad Friedr. Ernst Bierling zur Erlangung der Doctorwürde Glück wünscht. Lemgo 1751. In Bezug auf Dohm erschien Lemgo 1759 die Schrift: Gottlieb Vertraugott Kleiners zärtlicher Christ bey Absterben des Hrn. W. L. W. Dohms. — Weit über die Grenzen unseres Landes ist der Name seines Sohnes Christian Wilhelm von Dohm bekannt, der 1779 unter Friedrich dem Großen in preußische Staatsdienste trat, und nachdem er viele ehrenvollen Aemter bekleidet, bevollmächtigter Minister am kurkölnischen Hofe, von Friedrich II. in den Adelstand erhoben und von Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1797 zum Gesandten bei dem Friedenscongreß zu Rastadt ernannt wurde, (gest. 1819 auf seinem Gute Pustleben bei Duderstadt), der Verfasser der vortrefflichen Staatsschrift „Ueber den deutschen Fürstenbund, des 5bändigen historischen Werks: Denkwürdigkeiten meiner Zeit“, dessen |
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innerlicher Unruhen wegen erst am 21. März 1724 erfolgen. Am 2. April dieses Jahres hielt er die Antrittspredigt. Nach Mag. Haccius Tode wurde er 1745 zum Senior und zum Scholarchen ernannt. Als solcher führte er am 27. October 1748 den Hofprediger Althof in Detmold ein, examinirte und ordinirte den an die Jacobikirche zu Lippstadt berufenen Johann Friedrich Dohm und führte zehn Lehrer des Gymnasiums ein. „Seine gründliche und ordentliche Denkungsart kann man aus einer gedruckten Leichpredigt: Ueber die Worte: Christi Blut und Gerechtigkeit soll seyn ec. der Fr. Dorothea Anna Lucia Sabina von Campen geb. von Kerssenbruch und des Hrn. Hofrichters Melchior Augustus von Campen Gemalin, gehalten, Lemgo 1757, erkennen. In seiner Jugend schwächlich, war er im hohen Alter kräftig und im Amte unermüdet.
24. Wolrad Ludwig Wilhelm Dohm von 1745–1759, geb. 25. November 1721, ein würdiger Sohn des Christian Philipp Dohm, öffentlichen Lehrers der Weltweisheit und Dichtkunst und Rector der Stadtschule in Rinteln. Seine Verwandten gaben ihm an Stelle seiner früh verstorbenen Eltern eine gründliche Ausbildung auf der Schule und Universität Rinteln. Nach Beendigung seiner akademischen Studien war er Lehrer zu Venne und Schildesche, von wo er nach Lemgo gewählt wurde. „Hier wucherte er mit dem Pfunde, welches der Herr ihm geschenkt hatte.“ Seine Mußestunden widmete er der Wissenschaft, weshalb ihn auch die Königl. Deutsche Gesellschaft zu Göttingen 1750 zu ihrem Ehrenmitgliede ernannte. Er starb 1759 den 12 Febr., erst 38 Jahre alt. Er schrieb: Aufsätze in verschiedenen theol. Zeitschriften; eine Abhandlung: „die Vorzüge der Tugend vor dem Laster“ als Dank an die Göttingische Deutsche Gesellschaft. Rinteln 1750; ein Sendschreiben, darin er dem Hrn. Conrad Friedr. Ernst Bierling zur Erlangung der Doctorwürde Glück wünscht. Lemgo 1751. In Bezug auf Dohm erschien Lemgo 1759 die Schrift: Gottlieb Vertraugott Kleiners zärtlicher Christ bey Absterben des Hrn. W. L. W. Dohms. — Weit über die Grenzen unseres Landes ist der Name seines Sohnes Christian Wilhelm von Dohm bekannt, der 1779 unter Friedrich dem Großen in preußische Staatsdienste trat, und nachdem er viele ehrenvollen Aemter bekleidet, bevollmächtigter Minister am kurkölnischen Hofe, von Friedrich II. in den Adelstand erhoben und von Friedrich Wilhelm III. im Jahre 1797 zum Gesandten bei dem Friedenscongreß zu Rastadt ernannt wurde, (gest. 1819 auf seinem Gute Pustleben bei Duderstadt), der Verfasser der vortrefflichen Staatsschrift „Ueber den deutschen Fürstenbund, des 5bändigen historischen Werks: Denkwürdigkeiten meiner Zeit“, dessen