Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/291: Unterschied zwischen den Versionen
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außer Hillentrup die Ortschaften Krubberg, Homeien, Neuenkamp, Retling, Dörentrup, Spork, Schwelentrup, Schweineberg, Meierei Göttentrup, Farmbke und Töllen Hof. Sie gehörte zum Archidiaconat Lemgo im Bisthum Paderborn, wird aber noch nicht in den Archidiaconatsverzeichnissen vom Jahre 1231, sondern erst in denen vom Jahre 1450 aufgeführt. Urkundlich wird sie zuerst im Jahre 1304 (?), wo Graf Wolfgang zu Everstein seine Gerechtigkeit an der Dorfschaft Hylverentorp und seine Catharinen-Kapelle daselbst für ein Darlehn von 60 Fl. dem Knappen Heinrich von Kallentrup zum Unterpfande setzte (Lipp. Reg. II, 540), und im Jahre 1358 genannt, wo Jordan von Callendorpe dem Nonnenkloster zu Lemgo seinen Hof zu Varenbeke (Farmbeck) im Kirchspiel Hilwordinchdorpe für 56 Mark-Pfennige verkaufte. (Lipp. Reg. II, 1029.) | |||
Wann die erste Kirche oder Kapelle Hillentrups, welche der heil. Katharina, die sich im Jahre 307 zu Alexandrien in Egypten die Märtyrerkrone erworben, (Vgl. Kampschulte, die westfäl. Kirchenpatrocinien S. 157) geweiht war, erbaut worden, ist nicht bekannt. Das Patronatsrecht über dieselbe hatten bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts die Grafen von Evernstein, von deren Herrschaft, die sich nach der Weser erstreckte, Hillentrup ganz separirt war. Interessant ist der Bericht Hamelmann's, daß bei dem Evernstein'schen Stammsitz das Cisterzienser Kloster Amelesborn (Hamelmann p. 721), gewöhnlich Amelungsborn, gelegen habe, da nahe bei Hillentrup in der Mark eine der Kuppen derselben die Amelungsburg heißt, wo der Sage nach eine Burg gestanden haben soll, und unzweifelhaft beide Punkte durch die gleichen Besitzer in historische Verbindung mit einander gebracht werden müssen. In der Braunschweigischen Fehde gegen Lippe mit Everstein wurde der vom Edelherrn Bernhard VI. in der Schlacht am Ohrberge am 19. Nov. 1404 geschlagene und gefangene Herzog Heinrich von Braunschweig auf seinem Transport in das Verließ der Falkenburg drei Tage in der Kirche zu Hillentrup gefangen gehalten, ehe er auf Bernhards Anfrage bei seinem Vater Simon über Blomberg nach der Falkenburg gebracht wurde. (Lipp. Reg. III, 1608. Piderits Chron. S. 539.) | |||
In der obengenannten Fehde wurde die Kirche niedergebrannt, der Aufbau derselben bald wieder begonnen, aber erst ums Jahr 1446 ganz vollendet. Das Patronatsrecht über dieselbe ging zu Anfang dieses Jahrhunderts von dem Grafen von Evernstein an die Herzöge von Braunschweig bis 1457 über. Geweiht ward sie dem heil. Ritter St. Georg und dem heil. Leichnam, |
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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881 | |
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außer Hillentrup die Ortschaften Krubberg, Homeien, Neuenkamp, Retling, Dörentrup, Spork, Schwelentrup, Schweineberg, Meierei Göttentrup, Farmbke und Töllen Hof. Sie gehörte zum Archidiaconat Lemgo im Bisthum Paderborn, wird aber noch nicht in den Archidiaconatsverzeichnissen vom Jahre 1231, sondern erst in denen vom Jahre 1450 aufgeführt. Urkundlich wird sie zuerst im Jahre 1304 (?), wo Graf Wolfgang zu Everstein seine Gerechtigkeit an der Dorfschaft Hylverentorp und seine Catharinen-Kapelle daselbst für ein Darlehn von 60 Fl. dem Knappen Heinrich von Kallentrup zum Unterpfande setzte (Lipp. Reg. II, 540), und im Jahre 1358 genannt, wo Jordan von Callendorpe dem Nonnenkloster zu Lemgo seinen Hof zu Varenbeke (Farmbeck) im Kirchspiel Hilwordinchdorpe für 56 Mark-Pfennige verkaufte. (Lipp. Reg. II, 1029.)
Wann die erste Kirche oder Kapelle Hillentrups, welche der heil. Katharina, die sich im Jahre 307 zu Alexandrien in Egypten die Märtyrerkrone erworben, (Vgl. Kampschulte, die westfäl. Kirchenpatrocinien S. 157) geweiht war, erbaut worden, ist nicht bekannt. Das Patronatsrecht über dieselbe hatten bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts die Grafen von Evernstein, von deren Herrschaft, die sich nach der Weser erstreckte, Hillentrup ganz separirt war. Interessant ist der Bericht Hamelmann's, daß bei dem Evernstein'schen Stammsitz das Cisterzienser Kloster Amelesborn (Hamelmann p. 721), gewöhnlich Amelungsborn, gelegen habe, da nahe bei Hillentrup in der Mark eine der Kuppen derselben die Amelungsburg heißt, wo der Sage nach eine Burg gestanden haben soll, und unzweifelhaft beide Punkte durch die gleichen Besitzer in historische Verbindung mit einander gebracht werden müssen. In der Braunschweigischen Fehde gegen Lippe mit Everstein wurde der vom Edelherrn Bernhard VI. in der Schlacht am Ohrberge am 19. Nov. 1404 geschlagene und gefangene Herzog Heinrich von Braunschweig auf seinem Transport in das Verließ der Falkenburg drei Tage in der Kirche zu Hillentrup gefangen gehalten, ehe er auf Bernhards Anfrage bei seinem Vater Simon über Blomberg nach der Falkenburg gebracht wurde. (Lipp. Reg. III, 1608. Piderits Chron. S. 539.)
In der obengenannten Fehde wurde die Kirche niedergebrannt, der Aufbau derselben bald wieder begonnen, aber erst ums Jahr 1446 ganz vollendet. Das Patronatsrecht über dieselbe ging zu Anfang dieses Jahrhunderts von dem Grafen von Evernstein an die Herzöge von Braunschweig bis 1457 über. Geweiht ward sie dem heil. Ritter St. Georg und dem heil. Leichnam,