Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/395: Unterschied zwischen den Versionen

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bedeutendes Beneficium für den Antonius-Altar bestand, auch die Verehrung dieses Heiligen zu Winterzeit mit Octav und neun folgenden Dinstagen eine recht lebhafte war, so wird der Titel der Kirche mit Recht oder Unrecht dem Patrone des Klosters haben weichen müssen. 1528 heißt das Kloster St. {{Sperrschrift|Antoniusberg}} binnen Wickrath.
bedeutendes Beneficium für den Antonius-Altar bestand, auch die Verehrung dieses Heiligen zu Winterzeit mit Octav und neun folgenden Dinstagen eine recht lebhafte war, so wird der Titel der Kirche mit Recht oder Unrecht dem Patrone des Klosters haben weichen müssen. 1528 heißt das Kloster St. {{Sperrschrift|Antoniusberg}} binnen Wickrath.


Die heute noch stehende Kirche ist in ihren Haupttheilen aus dem Jahre 1200. Es sind drei Quadrate von 18, also 54 Fuß Länge und zwei Nebenschiffe von 11 Fuß Breite und 45 Fuß Länge. Der Chor oder die Apsis und wahrscheinlich auch der Thurm scheint im Jahre 1700 einem Erweiterungsbau Platz gemacht zu haben. Neber der Hauptthüre findet sich ein quadratischer rother Sandstein, das Bild des Lammes mit Kreuzfahne zeigend, eingemauert. Derselbe soll von der ältesten Kirche herrühren. Die jetzige Kirche ist von innen und außen mit schmalen, langen Tuffsteinen und rohen Feldsteinen hiesiger Gegend verblendet. Ob das Mittelschiff überwölbt war, erscheint zweifelhaft, da sich oben je drei Fenster mit glattem Sockel durch ein Säulchen aus Tuffstein getheilt vorfanden. Wahrscheinlich war es, wie fast bei allen romanischen Kirchen aus jener Zeit, mit einer flachen Decke versehen. Zwei der Quadrate öffnen sich nach den Nebenschiffen in je zwei Bogen. Die eine Hälfte des dritten Quadrates hatte zur Seite eine Kapelle, die andere blieb frei und führte ein in Tuffstein verblendetes Mauerwerk zum Boden. Die Nebenschiffe trugen vier Gewölbejoche, die wahrscheinlich im Jahre 1700 ausgenommen und flach gedeckt wurden. Damals baute der Prior Neesen als viertes Quadrat in Ziegelsteinen den heutigen Chor, desgleichen 1703 den Thurm, wie eine Steinschrift daselbst besagt: „<tt>CoeLI enarrant gLorLaM DeL</tt>." Im Sockel 24 Fuß breit, lehnt er sich an die alte Kirche an, um in drei unmerklich sich verjüngenden Stockwerken zur Höhe von 75 Fuß Mauerwerk aufzusteigen. Der eigenartig geformte Dachhelm wölbt sich achtseitig, trägt eine achtseitige, zwiebelförmige Ausweitung, eine offene Laube und wird mit Kreuz und Hahn von einer gleich weiten Haube abgeschlossen. Die Totalhöhe des Thurmes beträgt 120 Fuß. Er erscheint höher, weil er mit Kirche und Kloster am nördlichen Ende einer Fläche steht, die nach drei Seiten steil abfällt. Daher auch der Name Antoniusberg. 1705 wurde an der Nordseite des Thurmes eine Kapelle erbaut, deren zwei noch erhaltene Gewölbejoche dem Taufsteine und einem neueröffneten, durch den Thurm führenden Zugange zur Kirche Raum geben. 1706 wurde ein ähnlicher Bau an die Südseite gelegt, der nur durch eine enge Thüre mit dem Gotteshaus in Verbindung stand. Prior Neesen erhöhte auch das Hauptschiff und erweiterte die drei alten beiderseitigen Fensteröffnungen zu ovalen Fenstern, sogenannten Ochsenaugen.   Auch ließ er  die Gewölbe   der Nebenschiffe
Die heute noch stehende Kirche ist in ihren Haupttheilen aus dem Jahre 1200. Es sind drei Quadrate von 18, also 54 Fuß Länge und zwei Nebenschiffe von 11 Fuß Breite und 45 Fuß Länge. Der Chor oder die Apsis und wahrscheinlich auch der Thurm scheint im Jahre 1700 einem Erweiterungsbau Platz gemacht zu haben. Neber der Hauptthüre findet sich ein quadratischer rother Sandstein, das Bild des Lammes mit Kreuzfahne zeigend, eingemauert. Derselbe soll von der ältesten Kirche herrühren. Die jetzige Kirche ist von innen und außen mit schmalen, langen Tuffsteinen und rohen Feldsteinen hiesiger Gegend verblendet. Ob das Mittelschiff überwölbt war, erscheint zweifelhaft, da sich oben je drei Fenster mit glattem Sockel durch ein Säulchen aus Tuffstein getheilt vorfanden. Wahrscheinlich war es, wie fast bei allen romanischen Kirchen aus jener Zeit, mit einer flachen Decke versehen. Zwei der Quadrate öffnen sich nach den Nebenschiffen in je zwei Bogen. Die eine Hälfte des dritten Quadrates hatte zur Seite eine Kapelle, die andere blieb frei und führte ein in Tuffstein verblendetes Mauerwerk zum Boden. Die Nebenschiffe trugen vier Gewölbejoche, die wahrscheinlich im Jahre 1700 ausgenommen und flach gedeckt wurden. Damals baute der Prior Neesen als viertes Quadrat in Ziegelsteinen den heutigen Chor, desgleichen 1703 den Thurm, wie eine Steinschrift daselbst besagt: „<tt>CoeLI enarrant gLorLaM DeL</tt>." Im Sockel 24 Fuß breit, lehnt er sich an die alte Kirche an, um in drei unmerklich sich verjüngenden Stockwerken zur Höhe von 75 Fuß Mauerwerk aufzusteigen. Der eigenartig geformte Dachhelm wölbt sich achtseitig, trägt eine achtseitige, zwiebelförmige Ausweitung, eine offene Laube und wird mit Kreuz und Hahn von einer gleich weiten Haube abgeschlossen. Die Totalhöhe des Thurmes beträgt 120 Fuß. Er erscheint höher, weil er mit Kirche und Kloster am nördlichen Ende einer Fläche steht, die nach drei Seiten steil abfällt. Daher auch der Name Antoniusberg. 1705 wurde an der Nordseite des Thurmes eine Kapelle erbaut, deren zwei noch erhaltene Gewölbejoche dem Taufsteine und einem neueröffneten, durch den Thurm führenden Zugange zur Kirche Raum geben. 1706 wurde ein ähnlicher Bau an die Südseite gelegt, der nur durch eine enge Thüre mit dem Gotteshaus in Verbindung stand. Prior Neesen erhöhte auch das Hauptschiff und erweiterte die drei alten beiderseitigen Fensteröffnungen zu ovalen Fenstern, sogenannten Ochsenaugen. Auch ließ er  die Gewölbe der Nebenschiffe

Aktuelle Version vom 29. März 2008, 17:06 Uhr

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bedeutendes Beneficium für den Antonius-Altar bestand, auch die Verehrung dieses Heiligen zu Winterzeit mit Octav und neun folgenden Dinstagen eine recht lebhafte war, so wird der Titel der Kirche mit Recht oder Unrecht dem Patrone des Klosters haben weichen müssen. 1528 heißt das Kloster St. Antoniusberg binnen Wickrath.

Die heute noch stehende Kirche ist in ihren Haupttheilen aus dem Jahre 1200. Es sind drei Quadrate von 18, also 54 Fuß Länge und zwei Nebenschiffe von 11 Fuß Breite und 45 Fuß Länge. Der Chor oder die Apsis und wahrscheinlich auch der Thurm scheint im Jahre 1700 einem Erweiterungsbau Platz gemacht zu haben. Neber der Hauptthüre findet sich ein quadratischer rother Sandstein, das Bild des Lammes mit Kreuzfahne zeigend, eingemauert. Derselbe soll von der ältesten Kirche herrühren. Die jetzige Kirche ist von innen und außen mit schmalen, langen Tuffsteinen und rohen Feldsteinen hiesiger Gegend verblendet. Ob das Mittelschiff überwölbt war, erscheint zweifelhaft, da sich oben je drei Fenster mit glattem Sockel durch ein Säulchen aus Tuffstein getheilt vorfanden. Wahrscheinlich war es, wie fast bei allen romanischen Kirchen aus jener Zeit, mit einer flachen Decke versehen. Zwei der Quadrate öffnen sich nach den Nebenschiffen in je zwei Bogen. Die eine Hälfte des dritten Quadrates hatte zur Seite eine Kapelle, die andere blieb frei und führte ein in Tuffstein verblendetes Mauerwerk zum Boden. Die Nebenschiffe trugen vier Gewölbejoche, die wahrscheinlich im Jahre 1700 ausgenommen und flach gedeckt wurden. Damals baute der Prior Neesen als viertes Quadrat in Ziegelsteinen den heutigen Chor, desgleichen 1703 den Thurm, wie eine Steinschrift daselbst besagt: „CoeLI enarrant gLorLaM DeL." Im Sockel 24 Fuß breit, lehnt er sich an die alte Kirche an, um in drei unmerklich sich verjüngenden Stockwerken zur Höhe von 75 Fuß Mauerwerk aufzusteigen. Der eigenartig geformte Dachhelm wölbt sich achtseitig, trägt eine achtseitige, zwiebelförmige Ausweitung, eine offene Laube und wird mit Kreuz und Hahn von einer gleich weiten Haube abgeschlossen. Die Totalhöhe des Thurmes beträgt 120 Fuß. Er erscheint höher, weil er mit Kirche und Kloster am nördlichen Ende einer Fläche steht, die nach drei Seiten steil abfällt. Daher auch der Name Antoniusberg. 1705 wurde an der Nordseite des Thurmes eine Kapelle erbaut, deren zwei noch erhaltene Gewölbejoche dem Taufsteine und einem neueröffneten, durch den Thurm führenden Zugange zur Kirche Raum geben. 1706 wurde ein ähnlicher Bau an die Südseite gelegt, der nur durch eine enge Thüre mit dem Gotteshaus in Verbindung stand. Prior Neesen erhöhte auch das Hauptschiff und erweiterte die drei alten beiderseitigen Fensteröffnungen zu ovalen Fenstern, sogenannten Ochsenaugen. Auch ließ er die Gewölbe der Nebenschiffe