Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/038: Unterschied zwischen den Versionen

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Geschichtsschreiber Mecklenburgs und zwar ein liberaler gar nicht in die alten Adelsvorurtheile eingehegter; seine drei Bände mecklenburgische Geschichte gehen aber leider — wie dies bei so vielen Geschichten deutscher Angestellter, sowohl Hofherren, als Civildiener, der Fall ist, nur bis zum dreißigjährigen Kriege, bis zum Ende der Herrschaft {{Sperrschrift|Wallenstein's}} 1632, nicht in die verfängliche Neuzeit hinein. Zu den ältesten Geschlechtern Mecklenburgs gehören die Lützow's nicht; in Urkunden habe ich sie erst seit der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts und zwar da sehr selten getroffen: ich bin nicht einmal ganz sicher, ob der {{Sperrschrift|„Hartwicus de Lutzekowe, Miles"}}, welcher als Zeuge in einer Urkunde vom 14. April 1266 im Privilegienbuche der Stadt Wismar erscheint, dem Geschlechte angehört, da dieses sich später regelmäßig immer {{Sperrschrift|Lutzow}} oder {{Sperrschrift|Lutzaw}} schreibt. Seit dem Anfang des vierzehnten Jahrhunderts erscheinen sie sehr häufig in Urkunden. Ein Ritter {{Sperrschrift|Wipert von Lützow}} brachte das Geschlecht empor: es erscheint dieser {{Sperrschrift|„Wipertus de Lutzowe, miles“}} zuerst als Zeuge in einer Schenkungsurkunde Fürst {{Sperrschrift|Heinrich's des Löwen von Mecklenburg}}, eines Urenkels des großen Löwen vom Hause der Welfen, ausgestellt zu Sternberg 28. Juni 1312. Im Jahre 1318 erscheint er als {{Sperrschrift|Marschall des Herzogs}} und nach des Herzogs Tode 1329 wurde er mit noch zwölf anderen Rittern und einem Knappen {{Sperrschrift|einer der vierzehn Vormünder}} der jungen Herzoge. Er erhielt in diesem Posten bedeutende Macht und bedeutendes Gut: er war reich possessionirt, er besaß Stadt und Land {{Sperrschrift|Grabow}} im Fürsten-
Geschichtsschreiber Mecklenburgs und zwar ein liberaler gar nicht in die alten Adelsvorurtheile eingehegter; seine drei Bände mecklenburgische Geschichte gehen aber leider — wie dies bei so vielen Geschichten deutscher Angestellter, sowohl Hofherren, als Civildiener, der Fall ist, nur bis zum dreißigjährigen Kriege, bis zum Ende der Herrschaft {{Sperrschrift|Wallenstein's}} 1632, nicht in die verfängliche Neuzeit hinein. Zu den ältesten Geschlechtern Mecklenburgs gehören die Lützow's nicht; in Urkunden habe ich sie erst seit der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts und zwar da sehr selten getroffen: ich bin nicht einmal ganz sicher, ob der {{Sperrschrift|„Hartwicus de Lutzekowe, Miles"}}, welcher als Zeuge in einer Urkunde vom 14. April 1266 im Privilegienbuche der Stadt Wismar erscheint, dem Geschlechte angehört, da dieses sich später regelmäßig immer {{Sperrschrift|Lutzow}} oder {{Sperrschrift|Lutzaw}} schreibt. Seit dem Anfang des vierzehnten Jahrhunderts erscheinen sie sehr häufig in Urkunden. Ein Ritter {{Sperrschrift|Wipert von Lützow}} brachte das Geschlecht empor: es erscheint dieser {{Sperrschrift|„Wipertus de Lutzowe, miles“}} zuerst als Zeuge in einer Schenkungsurkunde Fürst {{Sperrschrift|Heinrich's des Löwen von Mecklenburg}}, eines Urenkels des großen Löwen vom Hause der Welfen, ausgestellt zu Sternberg 28. Juni 1312. Im Jahre 1318 erscheint er als {{Sperrschrift|Marschall des Herzogs}} und nach des Herzogs Tode 1329 wurde er mit noch zwölf anderen Rittern und einem Knappen {{Sperrschrift|einer der vierzehn Vormünder}} der jungen Herzoge. Er erhielt in diesem Posten bedeutende Macht und bedeutendes Gut: er war reich possessionirt, er besaß Stadt und Land {{Sperrschrift|Grabow}} im Fürsten-
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thum Wenden an der Elbe, ohnfern Ludwigslust. Drei Söhne dieses Ritters Wipert, des Gründers des Glücks dieses Geschlechts, haben drei Häuser gestiftet: die Häuser {{Sperrschrift|Drei-Lützow}} und {{Sperrschrift|Pritzier}} und die {{Sperrschrift|Wipert-Linie}}, aus der wieder die Häuser {{Sperrschrift|Eickhof, Goldenbow, Perlin}} und noch vier andere hervorgingen. Von Mecklenburg verbreiteten sich diese Häuser in andere Länder: die Branche Drei-Lützow kam nach Böhmen, die Branche Pritzier nach Preußen, die Wipert-Linie zum Theil nach Dänemark und Schweden. In Mecklenburg erhielten sich die {{Sperrschrift|Lützow's}} im Besitz ihres durch {{Sperrschrift|Wipert}}, den Stammvater erlangten großen Guts bis Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts. In einer Urkunde des Herzogs von {{Sperrschrift|Mecklenburg-Rostock}} von 1362*) erscheint wieder {{Sperrschrift|„Luder Lutzaw"}} als „unser Marschalk" und noch später {{Sperrschrift|„Wypert Lutzowe, Marschalk"}} in zwei Urkunden von 1428 und 1436**). Mit der Voigtei {{Sperrschrift|Eickhof}}, die sie noch besitzen und worauf das Erbmarschallamt fundirt ward, wurden sie aber erst 1590 belehnt. Wie {{Sperrschrift|Clas (Claus) Lützow}} an der Spitze der Herren steht, die die Union von 1523 unterschrieben, so steht {{Sperrschrift|Henning Lützow}}, zum Eickhof, Erbmarschall, an der Spitze der Herren, die die Stiftungsurkunde des Großen Ausschusses der Ritterschaft zu Güstrow im Jahre 1620 unterzeichneten und ein {{Sperrschrift|Hartwig Lützow}} war gleichzeitig 1612 Hofmarschall. {{Sperrschrift|August Barthold de Lützow}} auf Eickhof hat das meck-
<hr width="20%" />
:<nowiki>*</nowiki>) S, Masch Geschichte des Hauses Karstorff.
:<nowiki>**</nowiki>) S. Masch a. a. O. S. 127 u. 128.

Aktuelle Version vom 22. Juni 2012, 20:56 Uhr

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Geschichtsschreiber Mecklenburgs und zwar ein liberaler gar nicht in die alten Adelsvorurtheile eingehegter; seine drei Bände mecklenburgische Geschichte gehen aber leider — wie dies bei so vielen Geschichten deutscher Angestellter, sowohl Hofherren, als Civildiener, der Fall ist, nur bis zum dreißigjährigen Kriege, bis zum Ende der Herrschaft Wallenstein's 1632, nicht in die verfängliche Neuzeit hinein. Zu den ältesten Geschlechtern Mecklenburgs gehören die Lützow's nicht; in Urkunden habe ich sie erst seit der zweiten Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts und zwar da sehr selten getroffen: ich bin nicht einmal ganz sicher, ob der „Hartwicus de Lutzekowe, Miles", welcher als Zeuge in einer Urkunde vom 14. April 1266 im Privilegienbuche der Stadt Wismar erscheint, dem Geschlechte angehört, da dieses sich später regelmäßig immer Lutzow oder Lutzaw schreibt. Seit dem Anfang des vierzehnten Jahrhunderts erscheinen sie sehr häufig in Urkunden. Ein Ritter Wipert von Lützow brachte das Geschlecht empor: es erscheint dieser „Wipertus de Lutzowe, miles“ zuerst als Zeuge in einer Schenkungsurkunde Fürst Heinrich's des Löwen von Mecklenburg, eines Urenkels des großen Löwen vom Hause der Welfen, ausgestellt zu Sternberg 28. Juni 1312. Im Jahre 1318 erscheint er als Marschall des Herzogs und nach des Herzogs Tode 1329 wurde er mit noch zwölf anderen Rittern und einem Knappen einer der vierzehn Vormünder der jungen Herzoge. Er erhielt in diesem Posten bedeutende Macht und bedeutendes Gut: er war reich possessionirt, er besaß Stadt und Land Grabow im Fürsten-