Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/067: Unterschied zwischen den Versionen
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und an Bord bringen, und taufte mit dem Wasser des Brunnens drei zum Christentum übergetretene Einwohner zum großen Verdruß des damals dort sich aufhaltenden Fürsten Radbod. Und dieses Fosetisland wäre nun Helgoland, das heilige Land. So bezeichnet es Adam von Bremen in einer viel besprochenen Stelle (<tt>de situ Daniae, c. 210</tt>), die jetzt nach einer Wiener Handschrift vollständiger vorliegt | und an Bord bringen, und taufte mit dem Wasser des Brunnens drei zum Christentum übergetretene Einwohner zum großen Verdruß des damals dort sich aufhaltenden Fürsten Radbod. Und dieses Fosetisland wäre nun Helgoland, das heilige Land. So bezeichnet es Adam von Bremen in einer viel besprochenen Stelle (<tt>de situ Daniae, c. 210</tt>), die jetzt nach einer Wiener Handschrift vollständiger vorliegt. <ref> Durch Pertz.Siehe Staatsb. Mag. 2. Bd. S. 511, 512. Darnach lautet die Stelle nun so: <tt>Archiepiscopus - ordinavit in Funem Eilbertum, quem tradunt conversum a piratis Farriam insulam, quae in ostio fluminis Albiae longo secessu latet in oceano primum repperisse, constructoque in eo monasterio fecisse habitabilem [Haec insula contra Hadeloam sita est. Cujus longitudo vix VIII milliaria-panditur latitudo quatuor; homines stramine fragmentisque navium pro igne utuntur. Sermo est piratas si quando praedam inde vel minimam tulerint aut mox perisse naufragio, auto occisos ab aliquo nullum domum redisse indempnem. Qua propter solent heremitis ibi viventibus decimas praedarum offerre cum magna devotione.] Est enim [haec insula] feracissima frugum ditissima volucrum et pecudum nutrix, collem habet unicum, arborem nullam, scopulis includitur asperrimis nullo aditu praeter unum ubi et aqua dulcis. Locus venerabilis omnibus nautis, praecipue vero piratis. Unde accepit nomen „ut heiligland dicatur.“</tt> Die in Klammern eingeschlossenen Worte sind die aus der Wiener Handschrift bekannt gewordenen. Ueber die hier der Insel noch im 11. Jahrhundert beigelegte Größe bemerkt Falk, daß Römische Meilen zu verstehen sein werden, deren etwa 5 auf eine der unsrigen gehen, wornach sich ein Flächeninhalt von höchstens 1 1/4 Quadratmeile herausstellen würde. Neuere Untersuchungen darüber von Lappenberg, Wiebel u. A. sollen hier nur erwähnt werden.</ref> | ||
Darnach ist nun die Lage weit hinaus vor der Elbmündung, dem Lande Hadeln gegenüber, deutlich bezeichnet, und was von der Beschaffenheit der Insel, die damals ums Jahr 1070 noch etwa 1 1/4 Quadrat-Meile groß war, berichtet wird, zeigt, daß der Felsen, der jetzt allein übrig, mit einem Rande fruchtbaren Marschlandes umgeben war. Der (auch noch vorhandenen) Quelle süßen Wassers — welche Seltenheit in der Marsch! — wird erwähnt, und es ist sehr begreiflich, wie an diese Quelle eben eine religiöse Verehrung von Alters her sich knüpfte. Noch scheuten die Seeräuber sich hier | Darnach ist nun die Lage weit hinaus vor der Elbmündung, dem Lande Hadeln gegenüber, deutlich bezeichnet, und was von der Beschaffenheit der Insel, die damals ums Jahr 1070 noch etwa 1 1/4 Quadrat-Meile groß war, berichtet wird, zeigt, daß der Felsen, der jetzt allein übrig, mit einem Rande fruchtbaren Marschlandes umgeben war. Der (auch noch vorhandenen) Quelle süßen Wassers — welche Seltenheit in der Marsch! — wird erwähnt, und es ist sehr begreiflich, wie an diese Quelle eben eine religiöse Verehrung von Alters her sich knüpfte. Noch scheuten die Seeräuber sich hier | ||
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Aktuelle Version vom 1. April 2008, 08:09 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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und an Bord bringen, und taufte mit dem Wasser des Brunnens drei zum Christentum übergetretene Einwohner zum großen Verdruß des damals dort sich aufhaltenden Fürsten Radbod. Und dieses Fosetisland wäre nun Helgoland, das heilige Land. So bezeichnet es Adam von Bremen in einer viel besprochenen Stelle (de situ Daniae, c. 210), die jetzt nach einer Wiener Handschrift vollständiger vorliegt. [1]
Darnach ist nun die Lage weit hinaus vor der Elbmündung, dem Lande Hadeln gegenüber, deutlich bezeichnet, und was von der Beschaffenheit der Insel, die damals ums Jahr 1070 noch etwa 1 1/4 Quadrat-Meile groß war, berichtet wird, zeigt, daß der Felsen, der jetzt allein übrig, mit einem Rande fruchtbaren Marschlandes umgeben war. Der (auch noch vorhandenen) Quelle süßen Wassers — welche Seltenheit in der Marsch! — wird erwähnt, und es ist sehr begreiflich, wie an diese Quelle eben eine religiöse Verehrung von Alters her sich knüpfte. Noch scheuten die Seeräuber sich hier
- ↑ Durch Pertz.Siehe Staatsb. Mag. 2. Bd. S. 511, 512. Darnach lautet die Stelle nun so: Archiepiscopus - ordinavit in Funem Eilbertum, quem tradunt conversum a piratis Farriam insulam, quae in ostio fluminis Albiae longo secessu latet in oceano primum repperisse, constructoque in eo monasterio fecisse habitabilem [Haec insula contra Hadeloam sita est. Cujus longitudo vix VIII milliaria-panditur latitudo quatuor; homines stramine fragmentisque navium pro igne utuntur. Sermo est piratas si quando praedam inde vel minimam tulerint aut mox perisse naufragio, auto occisos ab aliquo nullum domum redisse indempnem. Qua propter solent heremitis ibi viventibus decimas praedarum offerre cum magna devotione.] Est enim [haec insula] feracissima frugum ditissima volucrum et pecudum nutrix, collem habet unicum, arborem nullam, scopulis includitur asperrimis nullo aditu praeter unum ubi et aqua dulcis. Locus venerabilis omnibus nautis, praecipue vero piratis. Unde accepit nomen „ut heiligland dicatur.“ Die in Klammern eingeschlossenen Worte sind die aus der Wiener Handschrift bekannt gewordenen. Ueber die hier der Insel noch im 11. Jahrhundert beigelegte Größe bemerkt Falk, daß Römische Meilen zu verstehen sein werden, deren etwa 5 auf eine der unsrigen gehen, wornach sich ein Flächeninhalt von höchstens 1 1/4 Quadratmeile herausstellen würde. Neuere Untersuchungen darüber von Lappenberg, Wiebel u. A. sollen hier nur erwähnt werden.