Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/029: Unterschied zwischen den Versionen
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zusammenstellen läßt, zumal da uns dabei ein anschaulicheres Bild der damaligen Zustände entgegentreten wird | zusammenstellen läßt, zumal da uns dabei ein anschaulicheres Bild der damaligen Zustände entgegentreten wird .<ref>Es ist dabei besonders benutzt die Stammtafel in <tt>Gerard van Loon Aloude Hollandsche Histori II.</tt> Fol. 13, 14, wo meistens alles nachher mit Stellen aus den Fränkischen Annalen belegt ist. Anders gestellt ist manches in den mit großem Fleiß bearbeiteten Genealogischen Tafeln zur Geschichte der scandinavischen und mit ihnen verwandten Völker von <tt>Dr.</tt> Francke. Braunschweig, 1834.</ref> | ||
Siegfried oder Sivard (von Einigen für den in Nordischen Quellen vorkommenden Sigurd Ring oder Hring gehalten) ist König in Jütland wenigstens im Jahr 782, als eine Gesandtschaft mit seinem ältesten Sohn Halfdan an der Spitze an Karl den Großen abgeht. Seine Gemahlin soll eine Tochter des Friesenkönigs Radbod gewesen sein, und dies der Grund, weshalb seine Nachkommen auf das südlichere Friesland Ansprüche erhoben, auch darin sich wirklich festsetzten und in dem jetzigen Holland ein Klein-Dänemark gründeten | Siegfried oder Sivard (von Einigen für den in Nordischen Quellen vorkommenden Sigurd Ring oder Hring gehalten) ist König in Jütland wenigstens im Jahr 782, als eine Gesandtschaft mit seinem ältesten Sohn Halfdan an der Spitze an Karl den Großen abgeht. Seine Gemahlin soll eine Tochter des Friesenkönigs Radbod gewesen sein, und dies der Grund, weshalb seine Nachkommen auf das südlichere Friesland Ansprüche erhoben, auch darin sich wirklich festsetzten und in dem jetzigen Holland ein Klein-Dänemark gründeten . <ref> Klein-Dänemark. Der Name ist einer Landstrecke bei Winkeveen zwischen Utrecht und Amsterdam verblieben.</ref> Außer Halfdan (<tt>Halpdanus</tt>) wird ihm noch ein zweiter Sohn Göttrik oder Gottfried beigelegt <ref> Nach Andern soll Göttrik Siegfrieds Bruder sein. Die Zeitrechnung scheint dafür zu sprechen, daß man ihn für einen Sohn Siegfrieds nehme.</ref> und ein dritter, dessen Name ungewiß ist (Olav?), von dem aber wieder Reginbald und Hemming Söhne sind, sowie endlich eine Tochter Geva, die an den Heerführer der Sachsen Wittekind vermählt gewesen sein soll. Den Halfdan, der des Vaters Nachfolger ward, sehen wir in Verbindung mit seinem Oheim, dem Friesenfürsten Ubbo, 792 einen verheerenden Zug nach England machen; nachher verschwindet er aus der Geschichte und Göttrik oder Gottfried erscheint gegen 808, die Obotriten-Wenden bekriegend, ihre Stadt Rerich zerstörend, seine Sadt Schleswig mit den von dort weggeführten Handelsleuten bevölkernd, das Danewirk erbauend; darauf 809 vergeblich mit Karl d. Gr. unterhandelnd. 810 fällt er in Friesland ein, erschlägt den Häuptling der Friesen, Rorik oder Hrärek, verwüstet Gröningen, brandschatzt die Friesischen Inseln, zieht sich zurück in sein Land, | ||
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Aktuelle Version vom 1. April 2008, 07:59 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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zusammenstellen läßt, zumal da uns dabei ein anschaulicheres Bild der damaligen Zustände entgegentreten wird .[1]
Siegfried oder Sivard (von Einigen für den in Nordischen Quellen vorkommenden Sigurd Ring oder Hring gehalten) ist König in Jütland wenigstens im Jahr 782, als eine Gesandtschaft mit seinem ältesten Sohn Halfdan an der Spitze an Karl den Großen abgeht. Seine Gemahlin soll eine Tochter des Friesenkönigs Radbod gewesen sein, und dies der Grund, weshalb seine Nachkommen auf das südlichere Friesland Ansprüche erhoben, auch darin sich wirklich festsetzten und in dem jetzigen Holland ein Klein-Dänemark gründeten . [2] Außer Halfdan (Halpdanus) wird ihm noch ein zweiter Sohn Göttrik oder Gottfried beigelegt [3] und ein dritter, dessen Name ungewiß ist (Olav?), von dem aber wieder Reginbald und Hemming Söhne sind, sowie endlich eine Tochter Geva, die an den Heerführer der Sachsen Wittekind vermählt gewesen sein soll. Den Halfdan, der des Vaters Nachfolger ward, sehen wir in Verbindung mit seinem Oheim, dem Friesenfürsten Ubbo, 792 einen verheerenden Zug nach England machen; nachher verschwindet er aus der Geschichte und Göttrik oder Gottfried erscheint gegen 808, die Obotriten-Wenden bekriegend, ihre Stadt Rerich zerstörend, seine Sadt Schleswig mit den von dort weggeführten Handelsleuten bevölkernd, das Danewirk erbauend; darauf 809 vergeblich mit Karl d. Gr. unterhandelnd. 810 fällt er in Friesland ein, erschlägt den Häuptling der Friesen, Rorik oder Hrärek, verwüstet Gröningen, brandschatzt die Friesischen Inseln, zieht sich zurück in sein Land,
- ↑ Es ist dabei besonders benutzt die Stammtafel in Gerard van Loon Aloude Hollandsche Histori II. Fol. 13, 14, wo meistens alles nachher mit Stellen aus den Fränkischen Annalen belegt ist. Anders gestellt ist manches in den mit großem Fleiß bearbeiteten Genealogischen Tafeln zur Geschichte der scandinavischen und mit ihnen verwandten Völker von Dr. Francke. Braunschweig, 1834.
- ↑ Klein-Dänemark. Der Name ist einer Landstrecke bei Winkeveen zwischen Utrecht und Amsterdam verblieben.
- ↑ Nach Andern soll Göttrik Siegfrieds Bruder sein. Die Zeitrechnung scheint dafür zu sprechen, daß man ihn für einen Sohn Siegfrieds nehme.