Deutsche und französische Kultur im Elsass/092: Unterschied zwischen den Versionen

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vollzogen. Daher zeigt sie neben hochentwickelten Bestandteilen viele zurückgebliebenen Elemente und manchen höchst altertümlichen rauhen Brauch. Dabei kommt sie dem Individuum, das sie nur als Mittel zum Zweck benutzt, wenig freundlich entgegen und stösst daher den Fremden oft geradezu ab. Aber heute ist sie viel leistungsfähiger als die französische Kultur und dient viel besser als diese ihrem Volke.
vollzogen. Daher zeigt sie neben hochentwickelten Bestandteilen viele zurückgebliebenen Elemente und manchen höchst altertümlichen rauhen Brauch. Dabei kommt sie dem Individuum, das sie nur als Mittel zum Zweck benutzt, wenig freundlich entgegen und stösst daher den Fremden oft geradezu ab. Aber heute ist sie viel leistungsfähiger als die französische Kultur und dient viel besser als diese ihrem Volke.
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W. WITTICH.
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Deutsche und französische Kultur im Elsass
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vollzogen. Daher zeigt sie neben hochentwickelten Bestandteilen viele zurückgebliebenen Elemente und manchen höchst altertümlichen rauhen Brauch. Dabei kommt sie dem Individuum, das sie nur als Mittel zum Zweck benutzt, wenig freundlich entgegen und stösst daher den Fremden oft geradezu ab. Aber heute ist sie viel leistungsfähiger als die französische Kultur und dient viel besser als diese ihrem Volke.

Freilich ist dieser Nutzen der Kultur für das eigene Volk nicht der einzige und höchste Massstab für ihren Wert. Höher steht die Leistung einer nationalen Kultur für die Kulturentwickelung der Menschheit. Ganze Völker sind an ihrer Kultur zu Grunde gegangen und haben doch mit dieser Kultur der Menschheit unendlich viel hinterlassen.

Die deutsche und die französische Kultur in ihrer modernen Gestalt verkörpern als typische Beispiele die beiden grossen Formen aller nationalen Kulturarbeit, nämlich Hingebung der Menschen an ihre Aufgabe und Beziehung aller Menschenwerke auf den Menschen selbst. Die beiden Kulturen bilden einen Gegensatz, aber sie ergänzen sich gegenseitig. So erklärt es sich, dass sie sich dauernd bekämpfen und doch dauernd aufeinander wirken und sich gegenseitig beeinflussen. Welche Kultur an ihrem Teil am meisten zur Lösung der gemeinsamen Aufgabe beiträgt, darüber steht uns Mitlebenden kein Urteil zu. In einer fernen Zukunft wird es der Erinnerung der dann lebenden Geschlechter vorbehalten sein, dieses Urteil zu fällen.

W. WITTICH.