Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/138: Unterschied zwischen den Versionen
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
(Leerzeichen eingefügt) |
||
(6 dazwischenliegende Versionen von 3 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Geschichte der kleinen deutschen | {{Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1|137|145|139|korrigiert}} | ||
Im westphälischen Frieden mußte eines der Kleinodien Mecklenburgs, die Seeund Handelsstadt Wismar an die Schweden abgetreten werden, dafür ward das Stift Ratzeburg erworben. Der schwerinsche Gesandte, der an den westphälischen Friedenscongreß geschickt wurde und Adolf Friedrich I. rieth, Wismar gegen dies Aequivalent abzutreten, war Dr. Abraham Kayser, früher Hofmeister des Erbprinzen Christian Louis und Begleiter desselben auf seiner Reise nach Paris. Auch für die wichtigste Stadt des Landes, Rostock, war der westphälische Frieden von den allerschlimmsten Folgen: denn die Schweden setzten ihr vor die Stirn hin in ihren eigenen Hafen Warnemünde einen Zoll, wodurch die Rostocker Kaufleute bedeutend an ihrer Handlung, namentlich an dem sonst so stark getriebenen Bierhandel nach Dänemark und Schweden herunterkamen. Es geschah das aber nicht den Bedingungen des Friedens gemäß, sondern gemäß dem Rechte des Stärkeren. Zur Zeit des Abschlusses des Friedens war die Warnemünder Schanze noch im factischen Besitze der Schweden und sie behaupteten sich in diesem factischen Besitz gegen das Völkerrecht, indem Sie Kriegsschiffe davor legten. Als es später zum Krieg gegen Carl X. von Schweden kam, als dieser Herr Dänemark erobern wollte, eroberten 1660 die zur Hülfe herbeikommenden kaiserlichen Truppen die Warnemünder Schanze und die Rostocker schleiften sie, aber die Schweden legten hinwiederum Kriegsschiffe hin und hoben dennoch den Zoll ein und schon 1661 stellte der schwedische General Mardefeld die Schanze wieder her. Später, 1675, in Folge der Fehrbelliner Schlacht, | Im westphälischen Frieden mußte eines der Kleinodien Mecklenburgs, die Seeund Handelsstadt {{Sperrschrift|Wismar}} an die Schweden abgetreten werden, dafür ward das Stift {{Sperrschrift|Ratzeburg}} erworben. Der schwerinsche Gesandte, der an den westphälischen Friedenscongreß geschickt wurde und {{Sperrschrift|Adolf Friedrich I.}} rieth, Wismar gegen dies Aequivalent abzutreten, war {{Sperrschrift|Dr. Abraham Kayser}}, früher Hofmeister des Erbprinzen {{Sperrschrift|Christian Louis}} und Begleiter desselben auf seiner Reise nach Paris. Auch für die wichtigste Stadt des Landes, Rostock, war der westphälische Frieden von den allerschlimmsten Folgen: denn die Schweden setzten ihr vor die Stirn hin in ihren eigenen Hafen Warnemünde einen Zoll, wodurch die Rostocker Kaufleute bedeutend an ihrer Handlung, namentlich an dem sonst so stark getriebenen Bierhandel nach Dänemark und Schweden herunterkamen. Es geschah das aber nicht den Bedingungen des Friedens gemäß, sondern gemäß dem Rechte des Stärkeren. Zur Zeit des Abschlusses des Friedens war die Warnemünder Schanze noch im factischen Besitze der Schweden und sie behaupteten sich in diesem factischen Besitz gegen das Völkerrecht, indem Sie Kriegsschiffe davor legten. Als es später zum Krieg gegen {{Sperrschrift|Carl X. von Schweden}} kam, als dieser Herr Dänemark erobern wollte, eroberten 1660 die zur Hülfe herbeikommenden kaiserlichen Truppen die Warnemünder Schanze und die Rostocker schleiften sie, aber die Schweden legten hinwiederum Kriegsschiffe hin und hoben dennoch den Zoll ein und schon 1661 stellte der schwedische General {{Sperrschrift|Mardefeld}} die Schanze wieder her. Später, 1675, in Folge der Fehrbelliner Schlacht, | ||
Aktuelle Version vom 22. Juni 2012, 20:58 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1 | |
Teil 2 | Teil 3 | Teil 4 | |
<<<Vorherige Seite [137] |
Nächste Seite>>> [139] |
Datei:Geschichte der kleinen deutschen Hoefe 1.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
Im westphälischen Frieden mußte eines der Kleinodien Mecklenburgs, die Seeund Handelsstadt Wismar an die Schweden abgetreten werden, dafür ward das Stift Ratzeburg erworben. Der schwerinsche Gesandte, der an den westphälischen Friedenscongreß geschickt wurde und Adolf Friedrich I. rieth, Wismar gegen dies Aequivalent abzutreten, war Dr. Abraham Kayser, früher Hofmeister des Erbprinzen Christian Louis und Begleiter desselben auf seiner Reise nach Paris. Auch für die wichtigste Stadt des Landes, Rostock, war der westphälische Frieden von den allerschlimmsten Folgen: denn die Schweden setzten ihr vor die Stirn hin in ihren eigenen Hafen Warnemünde einen Zoll, wodurch die Rostocker Kaufleute bedeutend an ihrer Handlung, namentlich an dem sonst so stark getriebenen Bierhandel nach Dänemark und Schweden herunterkamen. Es geschah das aber nicht den Bedingungen des Friedens gemäß, sondern gemäß dem Rechte des Stärkeren. Zur Zeit des Abschlusses des Friedens war die Warnemünder Schanze noch im factischen Besitze der Schweden und sie behaupteten sich in diesem factischen Besitz gegen das Völkerrecht, indem Sie Kriegsschiffe davor legten. Als es später zum Krieg gegen Carl X. von Schweden kam, als dieser Herr Dänemark erobern wollte, eroberten 1660 die zur Hülfe herbeikommenden kaiserlichen Truppen die Warnemünder Schanze und die Rostocker schleiften sie, aber die Schweden legten hinwiederum Kriegsschiffe hin und hoben dennoch den Zoll ein und schon 1661 stellte der schwedische General Mardefeld die Schanze wieder her. Später, 1675, in Folge der Fehrbelliner Schlacht,