Gadem: Unterschied zwischen den Versionen

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==Gadem==
'''Die Lebensumstände''' im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von [[Biografie|Biografien]] unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. ([[Ackerbürger]]) im [[Deutsches Städtebuch|Deutschen Städtebuch]] ...
Zuletzt kommt der Begriff in den Steuerlisten der Napoleonszeit vor, ist aber danach im Verlauf des 19. Jahrhunderts, ist nicht mehr gebräuchlich.


"Gadem" (Mehrzahl: "Gaedeme", stets Betonung auf der ersten Silbe) ist in deutschen Wörterbüchern ein Wort unbekannter Herkunft. Ein Hinweis ist Berchtesgaden als "Berchtoldes gadem", möglich, das Engadin als "Gadem des Inn' hierhin gehört.
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Bedeutung: Gadem ist in der Regel eine Einraumwohnung oder auch nur ein Zimmer.
==Amtssprache==
Zuletzt kommt der Begriff in den Steuerlisten der Napoleonszeit vor, ist aber danach im Verlauf des 19. Jahrhunderts, nicht mehr gebräuchlich.


Für ein "KLEINES§ Koetterhaus (Einraumkate, Bentheimer Torfhaus) kann das Wort wohl auch Verwendung finden, sicherlich aber nicht für ein "normales", das ja eine ganze Bauernwirtschaft
"Gadem" (Mehrzahl: "Gaedeme", stets Betonung auf der ersten Silbe) ist in deutschen Wörterbüchern ein Wort unbekannter Herkunft. Ein Hinweis ist Berchtesgaden als "Berchtoldes gadem" gedeutet und das Engadin, dann als "Gadem des Inn' gehörte demnach ebenfalls hierhin .
beherbergen muss.


Ein Gadamer, Gademer war ein "Beisitzer", "Einwohner", in der Stadt jedoch nicht Bürger. Später gab es noch eine "Gadenfrau", er einen "Gadenmann" wenn diese einen Kleinsthandel in ihrer Einraumwohnung betrieben.
Bedeutung: Gadem ist in der Regel ein kleines Häuschen minderer Qualität, eine hölzerene Hütte, Scheune, eine Einraumwohnung, ein [[Vorhaus]], eine Ladenwerkstatt oder auch nur ein Zimmer. Gemeint ist eine einfache, mit geringerer Steuer belegte Feuerstätte in einem geringeren Wohnhaus oder geringerem Wohnbäude.
 
===Auf dem Land===
Im Regelfall auf dem Lande ein minimales Nebengebäude oder Scheunenanbau als Einraumwohnung für einen Heuerling, verheirateten Knecht oder verarmte Verwandte oder Nachbarn. Für ein KLEINES(!) Einraum-Kötterhaus (Einraumkate, Bentheimer Torfhaus) kann das Wort in Einzelfällen wohl auch Verwendung finden, sicherlich aber nicht für ein "normales", das ja eine ganze Bauernwirtschaft beherbergen muss.
 
===Stadt und Land===
Ein Gadamer, Gademer war ein "Beisitzer", "Einwohner", in der Stadt, ein "geringer Bürger". Später gab es noch eine "Gadenfrau", er einen "Gadenmann" wenn diese einen Kleinsthandel in ihrer Einraumwohnung betrieben.
 
* 1765 [[Lippramsdorf]]: Gathüßer (=Gademhüser)
 
===Gademherr===
1590 Stadt [[Hamm]]: [[Gadem|Gademherren]] (Finanzbeamte) bedurften zu ihrer Wahl der Zustimmung der Richtleute der geschworenen Ämter.


===Grafschaft Tecklenburg===  
===Grafschaft Tecklenburg===  
In der Grafschaft Tecklenburg war ein "Gadum", "Gahm" oder "Gahdem" ein minimales Nebengebäude als Einraumwohnung,  meistens als Anbau an ein Wohnhaus oder einen Speicher. Diese Einraumgebäude wurden von Knechten, Dienstboten, alleinstehenden Personen oder Wittwen mit Kindern bewohnt.  
In der Grafschaft Tecklenburg war ein "Gadum", "Gahm" oder "Gahdem" ein minimales Nebengebäude als Einraumwohnung,  meistens als Anbau an ein Wohnhaus oder einen Speicher. Diese Einraumgebäude wurden von Knechten, Dienstboten, alleinstehenden Personen oder Wittwen mit Kindern bewohnt.  


[[Kategorie:Historischer Begriff]]
== Weblinks ==
===Zeitlich, regionale Begrifflichkeit===
" [https://woerterbuchnetz.de Wörterbuchnetz]
 
[[Kategorie:Amtssprache im Fürstbistum Münster]]
[[Kategorie:Rechtsbegriff]]
[[Kategorie:Bautyp]]

Aktuelle Version vom 21. April 2022, 16:44 Uhr

Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...

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Amtssprache

Zuletzt kommt der Begriff in den Steuerlisten der Napoleonszeit vor, ist aber danach im Verlauf des 19. Jahrhunderts, nicht mehr gebräuchlich.

"Gadem" (Mehrzahl: "Gaedeme", stets Betonung auf der ersten Silbe) ist in deutschen Wörterbüchern ein Wort unbekannter Herkunft. Ein Hinweis ist Berchtesgaden als "Berchtoldes gadem" gedeutet und das Engadin, dann als "Gadem des Inn' gehörte demnach ebenfalls hierhin .

Bedeutung: Gadem ist in der Regel ein kleines Häuschen minderer Qualität, eine hölzerene Hütte, Scheune, eine Einraumwohnung, ein Vorhaus, eine Ladenwerkstatt oder auch nur ein Zimmer. Gemeint ist eine einfache, mit geringerer Steuer belegte Feuerstätte in einem geringeren Wohnhaus oder geringerem Wohnbäude.

Auf dem Land

Im Regelfall auf dem Lande ein minimales Nebengebäude oder Scheunenanbau als Einraumwohnung für einen Heuerling, verheirateten Knecht oder verarmte Verwandte oder Nachbarn. Für ein KLEINES(!) Einraum-Kötterhaus (Einraumkate, Bentheimer Torfhaus) kann das Wort in Einzelfällen wohl auch Verwendung finden, sicherlich aber nicht für ein "normales", das ja eine ganze Bauernwirtschaft beherbergen muss.

Stadt und Land

Ein Gadamer, Gademer war ein "Beisitzer", "Einwohner", in der Stadt, ein "geringer Bürger". Später gab es noch eine "Gadenfrau", er einen "Gadenmann" wenn diese einen Kleinsthandel in ihrer Einraumwohnung betrieben.

Gademherr

1590 Stadt Hamm: Gademherren (Finanzbeamte) bedurften zu ihrer Wahl der Zustimmung der Richtleute der geschworenen Ämter.

Grafschaft Tecklenburg

In der Grafschaft Tecklenburg war ein "Gadum", "Gahm" oder "Gahdem" ein minimales Nebengebäude als Einraumwohnung, meistens als Anbau an ein Wohnhaus oder einen Speicher. Diese Einraumgebäude wurden von Knechten, Dienstboten, alleinstehenden Personen oder Wittwen mit Kindern bewohnt.

Weblinks

Zeitlich, regionale Begrifflichkeit

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