Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/XII: Unterschied zwischen den Versionen
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und Bocklemünd, wo ein Arm rechts ab nach Köln geht, auf die Mülheimer Haide und setzte hier im Jahre 55 zum ersten Male über den Rhein.<ref>Ley, die Kölnische Kirchengeschichte, I 1.</ref> Vierhundert Jahre lang blieb die hiesige Gegend, wenn auch unter beständigen Einfällen und Verheerungen der auf der rechten Rheinseite wohnenden germanischen Völker, unter der Herrschaft der Römer. Unter jenen zeichneten sich die {{Sperrschrift|Franken}}, ein Gemisch verschiedener Völkerstämme, besonders aus. Im Jahre 355 fielen sie während der Regierung des römischen Kaisers Constantius in die niederrheinischen Provinzen ein, eroberten und zerstörten Köln und richteten nach dem Zeugnisse des gleichzeitigen Geschichtsschreibers Ammianus Marcellinus solche Verwüstungen an, daß "im ganzen Lande keine Stadt und keine Veste mehr zu sehen war, außer einem Thurme bei Köln und dem Städtchen Remagen". Diese Verheerungen trafen auch die Umgebung von Bergheim und Grebenbroich. Zwar wurden die Franken 356 von den Römern wieder besiegt, sie wurden jedoch, nachdem sie ihre Einfälle mit abwechselndem Glück erneuert, zuletzt durch einen Frieden mit dem Feldherrn Aetius Herren der Gegend. Diese machte unter ihrer Herrschaft einen Theil der Provinz {{Sperrschrift|Ripnarien}} aus, deren Hauptstadt Köln war. Den Franken war es vorbehalten, sich hier festzusetzen, die christliche Religion anzunehmen, welche schon unter römischer Herrschaft in hiesiger Gegend bekannt war, und christliche Cultur in allen Lebensverhältnissen zu verbreiten. | |||
und Bocklemünd, wo ein Arm rechts ab nach Köln geht, auf die Mülheimer Haide und setzte hier im Jahre 55 zum ersten Male über den Rhein.<ref>Ley, die Kölnische Kirchengeschichte, I 1.</ref> Vierhundert Jahre lang blieb die hiesige Gegend, wenn auch unter beständigen Einfällen und Verheerungen der auf der rechten Rheinseite wohnenden germanischen Völker, unter der Herrschaft der Römer. Unter jenen zeichneten sich die Franken, ein Gemisch verschiedener Völkerstämme, besonders aus. Im Jahre 355 fielen sie während der Regierung des römischen Kaisers Constantius in die niederrheinischen Provinzen ein, eroberten und zerstörten Köln und richteten nach dem Zeugnisse des gleichzeitigen Geschichtsschreibers Ammianus Marcellinus solche Verwüstungen an, daß "im ganzen Lande keine Stadt und keine Veste mehr zu sehen war, außer einem Thurme bei Köln und dem Städtchen Remagen". Diese Verheerungen trafen auch die Umgebung von Bergheim und Grebenbroich. Zwar wurden die Franken 356 von den Römern wieder besiegt, sie wurden jedoch, nachdem sie ihre Einfälle mit abwechselndem Glück erneuert, zuletzt durch einen Frieden mit dem Feldherrn Aetius Herren der Gegend. Diese machte unter ihrer Herrschaft einen Theil der Provinz Ripnarien aus, deren Hauptstadt Köln war. Den Franken war es vorbehalten, sich hier festzusetzen, die christliche Religion anzunehmen, welche schon unter römischer Herrschaft in hiesiger Gegend bekannt war, und christliche Cultur in allen Lebensverhältnissen zu verbreiten. | |||
Als zerstörende Perioden in hiesiger Gegend müssen ferner noch die Einfälle der Hunnen um das Jahr 450 und die der Normannen im Jahre 881 erwähnt werden. Nachdem letztere aber zurückgewiesen, konnte dem steten Fortschrite der Cultur dauernd nichts mehr im Wege stehen. | Als zerstörende Perioden in hiesiger Gegend müssen ferner noch die Einfälle der Hunnen um das Jahr 450 und die der Normannen im Jahre 881 erwähnt werden. Nachdem letztere aber zurückgewiesen, konnte dem steten Fortschrite der Cultur dauernd nichts mehr im Wege stehen. |
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und Bocklemünd, wo ein Arm rechts ab nach Köln geht, auf die Mülheimer Haide und setzte hier im Jahre 55 zum ersten Male über den Rhein.[1] Vierhundert Jahre lang blieb die hiesige Gegend, wenn auch unter beständigen Einfällen und Verheerungen der auf der rechten Rheinseite wohnenden germanischen Völker, unter der Herrschaft der Römer. Unter jenen zeichneten sich die Franken, ein Gemisch verschiedener Völkerstämme, besonders aus. Im Jahre 355 fielen sie während der Regierung des römischen Kaisers Constantius in die niederrheinischen Provinzen ein, eroberten und zerstörten Köln und richteten nach dem Zeugnisse des gleichzeitigen Geschichtsschreibers Ammianus Marcellinus solche Verwüstungen an, daß "im ganzen Lande keine Stadt und keine Veste mehr zu sehen war, außer einem Thurme bei Köln und dem Städtchen Remagen". Diese Verheerungen trafen auch die Umgebung von Bergheim und Grebenbroich. Zwar wurden die Franken 356 von den Römern wieder besiegt, sie wurden jedoch, nachdem sie ihre Einfälle mit abwechselndem Glück erneuert, zuletzt durch einen Frieden mit dem Feldherrn Aetius Herren der Gegend. Diese machte unter ihrer Herrschaft einen Theil der Provinz Ripnarien aus, deren Hauptstadt Köln war. Den Franken war es vorbehalten, sich hier festzusetzen, die christliche Religion anzunehmen, welche schon unter römischer Herrschaft in hiesiger Gegend bekannt war, und christliche Cultur in allen Lebensverhältnissen zu verbreiten.
Als zerstörende Perioden in hiesiger Gegend müssen ferner noch die Einfälle der Hunnen um das Jahr 450 und die der Normannen im Jahre 881 erwähnt werden. Nachdem letztere aber zurückgewiesen, konnte dem steten Fortschrite der Cultur dauernd nichts mehr im Wege stehen.
Die fernern Kriegsereignisse und historischen Merkwürdigkeiten, welche die Gegend betreffen, insbesondere auch die Einwirkungen der Reformation im 16. Jahrhundert, sollen bei der Specialgeschichte der einzelnen Pfarreien erwähnt werden.
Die Seelenzahl des Dekanates Grevenbroich beträgt nach der jüngsten Zählung 33702 Katholiken, 6093 Protestanten und 875 Juden.[2] Sie vertheilen sich auf zwei Städte, drei Flecken, 71 Dörfer, 14 Rittergüter und viele alleinliegende Gehöfte in 15 Bürgermeistereien, die mit Ausnahme von Hochneukirch und Wickrath, welche Odenkirchen unterstellt sind, zum Amtsgerichtsbezirk Grevenbroich gehören. Die Zahl der kathlischen Pfarreien beträgt 25: Allrath, Bedburdyck, Capellen=Gilverath, Elfgen, Elsen, Frimmersdorf, Garzweiler, Gierath, Grevenbroich, Gustorf, Hemmerden, Hochneukirch (früher Neukirchen), Hoisten, Höningen,