Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/201: Unterschied zwischen den Versionen

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hat. Der bevollmächtigte Deputirte von Herrnhut Johannes Praetorius, der die Verhandlungen wegen der Niederlassung geführt hatte, wurde als der erste ordentliche Prediger der Gemeinde bestellt.
 
Der Gemeindeort, in welchem am 1. April 1773 der Grundstein zu dem ersten Hause gelegt ward, und der ungefähr 700 Einwohner zählt, hat auf die Geschichte der Gewerksamkeit in dem nördlichen Theile des Herzogthums Schleswig einen förderlichen Einfluß ausgeübt. Die Brüdergemeinde hat in einem weiteren Umkreise, besonders an der Ostküste des Herzogthums, nicht wenige stille Anhänger. Dieselbe ist aber auch, was uns hier zunächst angeht, kirchengeschichtlich sowohl auf ihrem weiten Missionsfelde, als auch in ihren Erziehungsanstalten für Knaben und für Mädchen und „in der geistigen Pflege einzelner Seelen in der Zerstreuung unter anderen Confessionen durch Diasporaprediger“<ref>Kahnis, Der innere Gang des deutschen Protestantismus, I. Ausg. 3. Leipzig 1874. S. 237–247.</ref> wirksam gewesen.
 
Noch ehe die Niederlassung der Brüdergemeinde in Christiansfeld zu Stande kam, erhielt dieselbe ein Bethaus in Altona. Damit hatte es folgenden Zusammenhang.<ref>Bolten, Kirchennachr. v. Altona, I, S. 322 ff.</ref> Eine Abtheilung der [[Mennoniten|Menoniten]], die sogenannten Untertaucher, Immergenten oder Dompelaers, hatte im Jahre 1708 meist auf Kosten ihres Predigers Jacob Denner dort ein Bethaus erbaut. Nachdem die Gemeinde zu bestehen aufgehört hatte, predigte Denner vor allerlei Zuhörern noch bis Ausgang des Jahres 1745. Als er im folgenden Jahre starb, räumten die Denner'schen Erben ihr Kirchgebäude verschiedenen separatistischen Predigern ein, und zwar so, daß die Zinsen des Capitals und die Reparaturkosten von den freiwilligen Gaben der Zuhörer bestritten wurden, welche man am Eingange der Kirche sammelte, ähnlich wie dies wohl in Nordamerika noch der Fall ist. Die Einnahmen waren aber allmälig nur gering geworden. Da wandten sich 1763 mehrere Freunde der Brüdergemeinde in Hamburg an die Denner'schen Erben unter dem Anerbieten, ihnen einen geeigneten Mann für ihre Kirche zu verschaffen, der dieselbe wieder in Aufnahme bringen könnte. Darauf ward eingegangen. Von Herrnhut wurde Georg Jacob Engelbach berufen, der vierzehn Jahre Prediger in Kron-Weißenburg, darauf Hofprediger gewesen war und <noinclude>
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Aktuelle Version vom 27. Dezember 2010, 14:09 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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hat. Der bevollmächtigte Deputirte von Herrnhut Johannes Praetorius, der die Verhandlungen wegen der Niederlassung geführt hatte, wurde als der erste ordentliche Prediger der Gemeinde bestellt.

Der Gemeindeort, in welchem am 1. April 1773 der Grundstein zu dem ersten Hause gelegt ward, und der ungefähr 700 Einwohner zählt, hat auf die Geschichte der Gewerksamkeit in dem nördlichen Theile des Herzogthums Schleswig einen förderlichen Einfluß ausgeübt. Die Brüdergemeinde hat in einem weiteren Umkreise, besonders an der Ostküste des Herzogthums, nicht wenige stille Anhänger. Dieselbe ist aber auch, was uns hier zunächst angeht, kirchengeschichtlich sowohl auf ihrem weiten Missionsfelde, als auch in ihren Erziehungsanstalten für Knaben und für Mädchen und „in der geistigen Pflege einzelner Seelen in der Zerstreuung unter anderen Confessionen durch Diasporaprediger“[1] wirksam gewesen.

Noch ehe die Niederlassung der Brüdergemeinde in Christiansfeld zu Stande kam, erhielt dieselbe ein Bethaus in Altona. Damit hatte es folgenden Zusammenhang.[2] Eine Abtheilung der Menoniten, die sogenannten Untertaucher, Immergenten oder Dompelaers, hatte im Jahre 1708 meist auf Kosten ihres Predigers Jacob Denner dort ein Bethaus erbaut. Nachdem die Gemeinde zu bestehen aufgehört hatte, predigte Denner vor allerlei Zuhörern noch bis Ausgang des Jahres 1745. Als er im folgenden Jahre starb, räumten die Denner'schen Erben ihr Kirchgebäude verschiedenen separatistischen Predigern ein, und zwar so, daß die Zinsen des Capitals und die Reparaturkosten von den freiwilligen Gaben der Zuhörer bestritten wurden, welche man am Eingange der Kirche sammelte, ähnlich wie dies wohl in Nordamerika noch der Fall ist. Die Einnahmen waren aber allmälig nur gering geworden. Da wandten sich 1763 mehrere Freunde der Brüdergemeinde in Hamburg an die Denner'schen Erben unter dem Anerbieten, ihnen einen geeigneten Mann für ihre Kirche zu verschaffen, der dieselbe wieder in Aufnahme bringen könnte. Darauf ward eingegangen. Von Herrnhut wurde Georg Jacob Engelbach berufen, der vierzehn Jahre Prediger in Kron-Weißenburg, darauf Hofprediger gewesen war und


  1. Kahnis, Der innere Gang des deutschen Protestantismus, I. Ausg. 3. Leipzig 1874. S. 237–247.
  2. Bolten, Kirchennachr. v. Altona, I, S. 322 ff.