Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/059: Unterschied zwischen den Versionen

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ock flitigk vormanen, dat se ehre Kinder thor Schole schicken.“ Man sieht hieraus, daß das Schulwesen in der volksfreien Republik der Dithmarscher, zeitgemäß beurtheilt, sich schon in einem sehr guten Stande befand, und es zunächst nur darauf ankam, das Bestehende gehörig zu erhalten. Die erste Visitation durch Paul v. Eitzen fand auch in Dithmarschen die Schulen in guter Ordnung.
 
Man war zu dieser Zeit in den Herzogthümern überhaupt bemüht, die Zahl der Lehrer zu vermehren. Wir geben darüber einige Notizen. So war namentlich in der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts an der Domschule zu Schleswig, wie es scheint, das Lehrerpersonal ziemlich vollständig, denn es ist die Rede von dem fünften Lehrer Severin Witte, der zugleich Prediger zu Nübel ward. In Husum, wo wir die Lateinische Schule im Anfange des Jahrhunderts in gutem Bestande finden, war neben dem Rector, Conrector und Cantor 1586 ein Schreib- und Rechenmeister als vierter Lehrer und seit 1632 auch ein Subrector. In Eckernförde war schon vor 1604 neben dem Rector ein College. In Apenrade, wo damals freilich kein Rector vorkommt, war doch in der ersten Hälfte des siebenzehnten Jahrhunderts ein studirter Cantor. In Tönning und in Garding werden 1594 und 1623 neben den Rectoren auch Cantoren genannt. Als Friedrichsstadt erbaut war, wurde auch dort vor 1624 als Rector Marcus Gualtherus angestellt, der aber nachher das Amt eines Stadtsecretärs annahm, worauf das Rectorat von den Diaconen an der lutherischen Stadtkirche verwaltet ward. In Kiel ward um 1590 ein Conrector angestellt, in Neustadt 1612 ein Cantorat errichtet, das erst in späterer Zeit in ein Rectorat umgewandelt ist. In den Städten Tondern und Burg, welche von Herzog Johanns Antheil zum Gottorpischen Landestheile kamen, bestanden die früheren Stadtschulen fort; zu Burg findet sich aber neben dem Rector gegen 1650 hin ein College und ein Cantor.
 
Wir haben in dem vorigen Zeitraume gesehen, wie in Folge der Reformation die vier Gelehrtenschulen zu Hadersleben, Flensburg, Schleswig und Husum, welche noch jetzt als die Gymnasien des Herzogthums Schleswig bestehen, theils ganz neu geschaffen, theils neu organisirt worden sind. Von solchen neuen Schöpfungen auf dem Gebiete des Schulwesens haben wir zwar für das folgende Jahrhundert nicht zu berichten; aber es liegen doch Ereignisse vor, welche von großem Belang sind, und es regt sich ein starker Reformgeist, <noinclude>
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Aktuelle Version vom 18. Dezember 2008, 10:33 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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ock flitigk vormanen, dat se ehre Kinder thor Schole schicken.“ Man sieht hieraus, daß das Schulwesen in der volksfreien Republik der Dithmarscher, zeitgemäß beurtheilt, sich schon in einem sehr guten Stande befand, und es zunächst nur darauf ankam, das Bestehende gehörig zu erhalten. Die erste Visitation durch Paul v. Eitzen fand auch in Dithmarschen die Schulen in guter Ordnung.

Man war zu dieser Zeit in den Herzogthümern überhaupt bemüht, die Zahl der Lehrer zu vermehren. Wir geben darüber einige Notizen. So war namentlich in der Mitte des siebenzehnten Jahrhunderts an der Domschule zu Schleswig, wie es scheint, das Lehrerpersonal ziemlich vollständig, denn es ist die Rede von dem fünften Lehrer Severin Witte, der zugleich Prediger zu Nübel ward. In Husum, wo wir die Lateinische Schule im Anfange des Jahrhunderts in gutem Bestande finden, war neben dem Rector, Conrector und Cantor 1586 ein Schreib- und Rechenmeister als vierter Lehrer und seit 1632 auch ein Subrector. In Eckernförde war schon vor 1604 neben dem Rector ein College. In Apenrade, wo damals freilich kein Rector vorkommt, war doch in der ersten Hälfte des siebenzehnten Jahrhunderts ein studirter Cantor. In Tönning und in Garding werden 1594 und 1623 neben den Rectoren auch Cantoren genannt. Als Friedrichsstadt erbaut war, wurde auch dort vor 1624 als Rector Marcus Gualtherus angestellt, der aber nachher das Amt eines Stadtsecretärs annahm, worauf das Rectorat von den Diaconen an der lutherischen Stadtkirche verwaltet ward. In Kiel ward um 1590 ein Conrector angestellt, in Neustadt 1612 ein Cantorat errichtet, das erst in späterer Zeit in ein Rectorat umgewandelt ist. In den Städten Tondern und Burg, welche von Herzog Johanns Antheil zum Gottorpischen Landestheile kamen, bestanden die früheren Stadtschulen fort; zu Burg findet sich aber neben dem Rector gegen 1650 hin ein College und ein Cantor.

Wir haben in dem vorigen Zeitraume gesehen, wie in Folge der Reformation die vier Gelehrtenschulen zu Hadersleben, Flensburg, Schleswig und Husum, welche noch jetzt als die Gymnasien des Herzogthums Schleswig bestehen, theils ganz neu geschaffen, theils neu organisirt worden sind. Von solchen neuen Schöpfungen auf dem Gebiete des Schulwesens haben wir zwar für das folgende Jahrhundert nicht zu berichten; aber es liegen doch Ereignisse vor, welche von großem Belang sind, und es regt sich ein starker Reformgeist,