Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/187: Unterschied zwischen den Versionen

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gemeret, corrigert vnd in Sassyscher Sprake klarer wen to vore verdudeschet, vnd mit flyte gedruckt. <tt>M. D. XXVI.</tt>“ Ferner kamen zu Magdeburg 1538, 1540, 1543 Niedersächsische Gesangbücher heraus bei Hans Walther. Das letztere hat schon  im ersten Theil 280 und im zweiten Theil 177 Lieder. Unsere Gegenden sind, wie erweislich ist, vorzüglich von Hamburg aus mit Gesangbüchern versorgt worden. Dabei ist es aber auffallend, daß aus den ersten 30 Jahren nach Einführung der Reformation kein hamburgisches Gesangbuch mehr bekannt ist, obgleich solche aus Rostock, Lübeck, Magdeburg vorliegen. Die erste Hamburger Sammlung, die wir bis jetzt kennen, ist ungeachtet der gelehrten hymnologischen Studien und Sammlungen,  die sich höchst rühmenswerth damit beschäftigt haben<ref>Wir verweisen namentlich auf: A. J. Rambach, Anthologie christlicher Gesänge. Altona 1817—1833. 6 Bände. Seine merkwürdige Sammlung von hymnologischen Werken (2200 Bände) nennt Geffcken jetzt eine der größten Zierden der Hamburger Stadtbibliothek, die schon von manchen fremden Forschern benutzt worden ist. — Winterfeld, Der evangelische Kirchengesang. Joh. Geffcken, a. a. O.</ref>, erst vom Jahre 1558, die zweite von 1565, die dritte von 1598. In den beiden ersteren finden sich auch lateinische Gesänge, in dem letzteren nur niedersächsische, aber eine Sammlung von 1592 enthält neben lateinischen auch hochdeutsche Lieder, und scheint für die Schule den Uebergang von der plattdeutschen in die hochdeutsche Sprache angebahnt zu haben. Eine Sammlung von David Wolder, Prediger zu S. Petri, vom Jahre 1598, ist das erste größere hochdeutsche Gesangbuch. Es waren dies lauter Privat-Unternehmungen, die sich vielleicht öfter wiederholten, als man jetzt weiß, da solche alte Gesangbücher zu den Seltenheiten gehören und nur wenige Exemplare derselben aufbehalten sind.
 
Beiläufig erwähnen wir, daß Hermann Vespasius, Prediger zu Stade, 1571 zu Lübeck ein Gesangbuch herausgab, worin 102 Gesänge von ihm selber und 24 von anderen Verfassern sich finden. Er widmete es als Neujahrsgabe dem Bürger Harder Vake zu Flensburg. Zufolge der Zueignung war diese Sammlung hauptsächlich zur häuslichen Erbauung bestimmt, daß gottselige Hausväter und Hausmütter mit ihren Kindern und Gesinde diese Lieder gebrauchen und sich in ihrer Arbeit damit erquicken  möchten, auch
 
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Aktuelle Version vom 26. Juli 2008, 17:27 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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gemeret, corrigert vnd in Sassyscher Sprake klarer wen to vore verdudeschet, vnd mit flyte gedruckt. M. D. XXVI.“ Ferner kamen zu Magdeburg 1538, 1540, 1543 Niedersächsische Gesangbücher heraus bei Hans Walther. Das letztere hat schon im ersten Theil 280 und im zweiten Theil 177 Lieder. Unsere Gegenden sind, wie erweislich ist, vorzüglich von Hamburg aus mit Gesangbüchern versorgt worden. Dabei ist es aber auffallend, daß aus den ersten 30 Jahren nach Einführung der Reformation kein hamburgisches Gesangbuch mehr bekannt ist, obgleich solche aus Rostock, Lübeck, Magdeburg vorliegen. Die erste Hamburger Sammlung, die wir bis jetzt kennen, ist ungeachtet der gelehrten hymnologischen Studien und Sammlungen, die sich höchst rühmenswerth damit beschäftigt haben[1], erst vom Jahre 1558, die zweite von 1565, die dritte von 1598. In den beiden ersteren finden sich auch lateinische Gesänge, in dem letzteren nur niedersächsische, aber eine Sammlung von 1592 enthält neben lateinischen auch hochdeutsche Lieder, und scheint für die Schule den Uebergang von der plattdeutschen in die hochdeutsche Sprache angebahnt zu haben. Eine Sammlung von David Wolder, Prediger zu S. Petri, vom Jahre 1598, ist das erste größere hochdeutsche Gesangbuch. Es waren dies lauter Privat-Unternehmungen, die sich vielleicht öfter wiederholten, als man jetzt weiß, da solche alte Gesangbücher zu den Seltenheiten gehören und nur wenige Exemplare derselben aufbehalten sind.

Beiläufig erwähnen wir, daß Hermann Vespasius, Prediger zu Stade, 1571 zu Lübeck ein Gesangbuch herausgab, worin 102 Gesänge von ihm selber und 24 von anderen Verfassern sich finden. Er widmete es als Neujahrsgabe dem Bürger Harder Vake zu Flensburg. Zufolge der Zueignung war diese Sammlung hauptsächlich zur häuslichen Erbauung bestimmt, daß gottselige Hausväter und Hausmütter mit ihren Kindern und Gesinde diese Lieder gebrauchen und sich in ihrer Arbeit damit erquicken möchten, auch


  1. Wir verweisen namentlich auf: A. J. Rambach, Anthologie christlicher Gesänge. Altona 1817—1833. 6 Bände. Seine merkwürdige Sammlung von hymnologischen Werken (2200 Bände) nennt Geffcken jetzt eine der größten Zierden der Hamburger Stadtbibliothek, die schon von manchen fremden Forschern benutzt worden ist. — Winterfeld, Der evangelische Kirchengesang. Joh. Geffcken, a. a. O.