Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/307: Unterschied zwischen den Versionen
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bildete sich gerade hier der wichtigste Punkt Holsteins, die Stadt nämlich, welche von dem schönen Meerbusen zum Kiel, „thom Kyle“ benannt wurde. Denn daß der ganze Meerbusen den Namen Kiel führte, geht aus einer von uns früher angeführten merkwürdigen Urkunde des Grafen Johann vom Jahre 1242 hervor in welcher die Stadt als die Holstenstadt (<tt>civitas Holsatiae</tt>) bezeichnet, und ihr das Lübische Recht verliehen wird. Unter den Zeugen kommt vor Lodowicus als Pfarrherr der Stadt (<tt>plebanus civitatis</tt>). Es liegt aber aus verschiedenen Gründen die Vermuthung nahe, die wir hier nur andeuten wollen, daß der ganze Landstrich zwischen der Eider und Levensau bis an den Westensee vor 1225 weder zu Wagrien noch zu Holstein gehörte, sondern zu der ehemaligen Schleswigischen Markgrafschaft, dann aber zuerst Wagrien und dem Lübecker Stift, darauf Holstein und dem Bremischen Stift zugelegt ward. Dabei wurde Kiel das einzige Kirchspiel in Nordalbingien, wo der Erzbischof selbst den Archidiaconat hatte und einen Propsten. Es hängt das damit zusammen, daß erst nach dem Vertrage von 1223, wodurch dem Dompropsten in Hamburg, wie wir vorhin berichtet haben, die geistliche Gerichtsbarkeit übertragen ward, Kiel zur Bremer Diöcese kam. | |||
Es möchten übrigens bei näherer kirchenstatistischer Untersuchung im Einzelnen für Holstein sich etwa folgende acht Districte herausstellen: 1. der Faldergau, die Kirchspiele Neumünster, Gr.-Aspe, Brügge mit Einschluß des jetzigen Bordesholm, Flintbek; 2. Nordtorf mit Westensee; 3. Jevenstedt mit dem Rendsburger Marienkirchspiel und Bovenau; 4. Hademarschen; 5. Schenefeld; 6. Hohen-Aspe mit Hohen-Westedt; 7. Kellinghusen; 8. Itzehoe mit Umgegend. | |||
Wenden wir uns nun zu den Marschgegenden, die sich längs der Elbe und Stör erstrecken bis nach Dithmarschen hin, so hat man hier eine dreifache Marsch zu unterscheiden: die Haseldorfer-, die Kremper- und die Wilster-Marsch. | |||
In der Haseldorfer Marsch tritt schon früh mit einer gewissen historischen Berühmtheit die Kirche Bishorst hervor, die man hier als die Hauptkirche anzusehen haben wird, und von welcher diese Marsch auch benannt war, bis die Benennung von der Burg Haseldorf die überwiegende wurde. Dieses alte Bishorst aber lag auf dem jetzt von der Elbe umflossenen Bishorster Sande und höchst wahrscheinlich noch nördlich von der Mündung der Pinnau, zwischen |
Aktuelle Version vom 8. Oktober 2008, 10:09 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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bildete sich gerade hier der wichtigste Punkt Holsteins, die Stadt nämlich, welche von dem schönen Meerbusen zum Kiel, „thom Kyle“ benannt wurde. Denn daß der ganze Meerbusen den Namen Kiel führte, geht aus einer von uns früher angeführten merkwürdigen Urkunde des Grafen Johann vom Jahre 1242 hervor in welcher die Stadt als die Holstenstadt (civitas Holsatiae) bezeichnet, und ihr das Lübische Recht verliehen wird. Unter den Zeugen kommt vor Lodowicus als Pfarrherr der Stadt (plebanus civitatis). Es liegt aber aus verschiedenen Gründen die Vermuthung nahe, die wir hier nur andeuten wollen, daß der ganze Landstrich zwischen der Eider und Levensau bis an den Westensee vor 1225 weder zu Wagrien noch zu Holstein gehörte, sondern zu der ehemaligen Schleswigischen Markgrafschaft, dann aber zuerst Wagrien und dem Lübecker Stift, darauf Holstein und dem Bremischen Stift zugelegt ward. Dabei wurde Kiel das einzige Kirchspiel in Nordalbingien, wo der Erzbischof selbst den Archidiaconat hatte und einen Propsten. Es hängt das damit zusammen, daß erst nach dem Vertrage von 1223, wodurch dem Dompropsten in Hamburg, wie wir vorhin berichtet haben, die geistliche Gerichtsbarkeit übertragen ward, Kiel zur Bremer Diöcese kam.
Es möchten übrigens bei näherer kirchenstatistischer Untersuchung im Einzelnen für Holstein sich etwa folgende acht Districte herausstellen: 1. der Faldergau, die Kirchspiele Neumünster, Gr.-Aspe, Brügge mit Einschluß des jetzigen Bordesholm, Flintbek; 2. Nordtorf mit Westensee; 3. Jevenstedt mit dem Rendsburger Marienkirchspiel und Bovenau; 4. Hademarschen; 5. Schenefeld; 6. Hohen-Aspe mit Hohen-Westedt; 7. Kellinghusen; 8. Itzehoe mit Umgegend.
Wenden wir uns nun zu den Marschgegenden, die sich längs der Elbe und Stör erstrecken bis nach Dithmarschen hin, so hat man hier eine dreifache Marsch zu unterscheiden: die Haseldorfer-, die Kremper- und die Wilster-Marsch.
In der Haseldorfer Marsch tritt schon früh mit einer gewissen historischen Berühmtheit die Kirche Bishorst hervor, die man hier als die Hauptkirche anzusehen haben wird, und von welcher diese Marsch auch benannt war, bis die Benennung von der Burg Haseldorf die überwiegende wurde. Dieses alte Bishorst aber lag auf dem jetzt von der Elbe umflossenen Bishorster Sande und höchst wahrscheinlich noch nördlich von der Mündung der Pinnau, zwischen