Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/294: Unterschied zwischen den Versionen
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deren Parochie quer durch die Stadt geht. Ihrer wird schon 1188 gedacht, doch hat sie ihre gegenwärtige Gestalt erst nach dem großen Brande 1267 bekommen. Von den beiden Thürmen ist der nördche 1304, der südliche 1310 zu bauen angefangen. Die Höhe der Thürme wird auf 217 Ellen angegeben. Die große Orgel, welche eine der schönsten in ganz Deutschland sein soll, 1518 verfertigt. Im Umfange dieser Parochie das S. Johannis-Jungfrauen-Kloster an der Wakenitz, wovon hier früher die Rede gewesen, und das 1225 gestiftete Franciscaner-Kloster mit der S. Catharinen-Kirche, die später als Filial von S. Marien angesehen ward, gleichwie außerhalb der Stadt die Kirche zu Travemünde. Endlich der nördlichste Pfarrbezirk der Stadt, der von S. Jacobi. Das Jahr der Erbauung dieser Kirche ist nicht bekannt: 1227 aber wenigstens war sie schon vorhanden, und wird gewiß ziemlich älter sein, wie daraus zu schließen ist, daß sie die größte Gemeinde gehabt hat und auch außerhalb der Stadt eine sich ziemlich weit erstreckende Landgemeinde. In der Stadt hatte sie ein Filial S. Clemens, welcher Capelle schon 1257 gedacht wird. Im Umfange der Parochie lagen ferner das Heiligen-Geist-Haus mit einer Capelle, das Marien-Magdalenen-Kloster der Dominicaner vor der Burg, gestiftet bald nach 1227. Vor dem Burgthore waren noch einige ohne Zweifel auch zu dieser Parochie zu rechnende Capellen, von welchen aber wenige Nachrichten vorhanden sind. | |||
Die Landgemeinde ber S. Jacobi-Kirche erstreckte sich, wie gesagt, ziemlich weit hinaus nach der Trave hin. Für die beiden entfernten Ortschaften Slukup und Gernickwyk wurde aber 1436 eine Capelle gestiftet zur Ehre „der eddelen Juncfruwen Marien unde des hilligen Sunte Andreas des Apostels, Sunte Nycolawes des Bisschoppes, Sunte Katherinen unde Barberen der hilligen Juncfruwen“. Diese Capelle sollte freilich alle Pfarrgerechtsame haben, jedoch ausgenommen die Kindertaufe zum Zeichen der Unterwürfigkeit unter die Pfarrkirche S. Jacobi, als deren Filial sie fortwährend galt. | |||
Neben Lübeck ist in Wagrien von größter historischer Bedeutsamkeit namentlich Segeberg. Hier ist eine der ältesten Pflanzstätten des Christenthums im Lande. Wir haben davon bereits in unserm ersten Bande berichtet. Nachdem Kaiser Lothar 1134 auf dem Berge, bei den Alten Alberg, nun aber, wie er in seiner Urkunde |
Aktuelle Version vom 6. Oktober 2008, 12:06 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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deren Parochie quer durch die Stadt geht. Ihrer wird schon 1188 gedacht, doch hat sie ihre gegenwärtige Gestalt erst nach dem großen Brande 1267 bekommen. Von den beiden Thürmen ist der nördche 1304, der südliche 1310 zu bauen angefangen. Die Höhe der Thürme wird auf 217 Ellen angegeben. Die große Orgel, welche eine der schönsten in ganz Deutschland sein soll, 1518 verfertigt. Im Umfange dieser Parochie das S. Johannis-Jungfrauen-Kloster an der Wakenitz, wovon hier früher die Rede gewesen, und das 1225 gestiftete Franciscaner-Kloster mit der S. Catharinen-Kirche, die später als Filial von S. Marien angesehen ward, gleichwie außerhalb der Stadt die Kirche zu Travemünde. Endlich der nördlichste Pfarrbezirk der Stadt, der von S. Jacobi. Das Jahr der Erbauung dieser Kirche ist nicht bekannt: 1227 aber wenigstens war sie schon vorhanden, und wird gewiß ziemlich älter sein, wie daraus zu schließen ist, daß sie die größte Gemeinde gehabt hat und auch außerhalb der Stadt eine sich ziemlich weit erstreckende Landgemeinde. In der Stadt hatte sie ein Filial S. Clemens, welcher Capelle schon 1257 gedacht wird. Im Umfange der Parochie lagen ferner das Heiligen-Geist-Haus mit einer Capelle, das Marien-Magdalenen-Kloster der Dominicaner vor der Burg, gestiftet bald nach 1227. Vor dem Burgthore waren noch einige ohne Zweifel auch zu dieser Parochie zu rechnende Capellen, von welchen aber wenige Nachrichten vorhanden sind.
Die Landgemeinde ber S. Jacobi-Kirche erstreckte sich, wie gesagt, ziemlich weit hinaus nach der Trave hin. Für die beiden entfernten Ortschaften Slukup und Gernickwyk wurde aber 1436 eine Capelle gestiftet zur Ehre „der eddelen Juncfruwen Marien unde des hilligen Sunte Andreas des Apostels, Sunte Nycolawes des Bisschoppes, Sunte Katherinen unde Barberen der hilligen Juncfruwen“. Diese Capelle sollte freilich alle Pfarrgerechtsame haben, jedoch ausgenommen die Kindertaufe zum Zeichen der Unterwürfigkeit unter die Pfarrkirche S. Jacobi, als deren Filial sie fortwährend galt.
Neben Lübeck ist in Wagrien von größter historischer Bedeutsamkeit namentlich Segeberg. Hier ist eine der ältesten Pflanzstätten des Christenthums im Lande. Wir haben davon bereits in unserm ersten Bande berichtet. Nachdem Kaiser Lothar 1134 auf dem Berge, bei den Alten Alberg, nun aber, wie er in seiner Urkunde