Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/2/112: Unterschied zwischen den Versionen
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auch welchen Zuwachs an Gütern das Kloster unter jedem derselben erlangt hat, darauf sowie auf Verpflichtungen von Seiten des Klosters, für die Wohlthäter desselben Messen lesen, beziehen sich die Nachrichten. Die Mönche scheinen auch ausschließlich ihren gottesdienstlichen Uebungen sich gewidmet zu haben, und wurden 1508 vom Bischofe mit vierzigtägigem Ablaß begabt, wenn sie diesen Uebungen sorgfältig nachkommen würden. Jede einzelne solcher Handlungen sollte ihnen solchen Ablaß zuwege bringen. Dahin gehörte nicht nur die Haltung von Messen oder die Beihülfe dabei, sondern auch, wenn die Betglocke geschlagen würde, dreimal den englischen Gruß (das <tt>Ave Maria</tt>) andächtig beten, für die Seelen im Fegefeuer bitten, beim Lesen oder Hören der Namen Jesus und Maria sich ehrerbietig neigen oder die Kniee beugen, sich beim | |||
Anfang der canonischen Tageszeiten oder der Zeiten der heiligen Jungfrau Maria, wie zu Anfang und Ende der Messe mit dem Zeichen des heilsamen Kreuzes, wodurch der alte Feind und die sich krümmende Schlange überwunden worden, andächtig sich bezeichnen und ehrerbietig sich verneigen, vor dem Hochaltare und dem darauf erhöhten Bildnisse der glorreichen Jungfrau und vor dem Altar des heiligen Kreuzes fünf Vaterunser und fünfmal das Ave Maria beten, gewisse verzeichnete Gebetsformeln sprechen u. s. w. Damit aber die Mönche sich nicht verleiten ließen, auf ungewohnte Weise deshalb die Cellen zu verlassen, welches der Bischof für sehr seelengefährlich hält, fügt er hinzu, es könne dies eben so gut in den Cellen erreicht werden, als wenn sie zu einzelnen Orten in der Kirche wandelten, und solle, wenn es in den Cellen geschähe, so gut es angehe, eben so viel vermögen und gelten, denn, heißt es vorhin in diesem Ablaßbriefe, es sei darauf Rücksicht zu nehmen, daß die Karthäuser der Einsamkeit und Ausschließung von dem gewöhnlichen Verkehr der Menschen sich um Gottes willen freiwillig ergeben hätten, um in Christo, dem rechten Weinstock, mehr Frucht bringen zu können, und daher sollten sie durch diese geistlichen Geschenke (nämlich des Ablasses) dazu noch mehr ermuntert werden. Ein desto reichlicherer Ueberschuß an guten Werken war nun aber auch nach den Begriffen jener Zeit selbstverständlich zu erzielen, und dies wirkte wiederum darauf zurück, daß um so bereitwilliger man suchte solches Reichthums theilhaftig zu werden, und dafür das Kloster mit Gaben bereicherte. Für die Erquickung der Brüder ward dabei auch gesorgt. Schon bei der Bestätigung |
Aktuelle Version vom 7. Juni 2008, 09:49 Uhr
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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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auch welchen Zuwachs an Gütern das Kloster unter jedem derselben erlangt hat, darauf sowie auf Verpflichtungen von Seiten des Klosters, für die Wohlthäter desselben Messen lesen, beziehen sich die Nachrichten. Die Mönche scheinen auch ausschließlich ihren gottesdienstlichen Uebungen sich gewidmet zu haben, und wurden 1508 vom Bischofe mit vierzigtägigem Ablaß begabt, wenn sie diesen Uebungen sorgfältig nachkommen würden. Jede einzelne solcher Handlungen sollte ihnen solchen Ablaß zuwege bringen. Dahin gehörte nicht nur die Haltung von Messen oder die Beihülfe dabei, sondern auch, wenn die Betglocke geschlagen würde, dreimal den englischen Gruß (das Ave Maria) andächtig beten, für die Seelen im Fegefeuer bitten, beim Lesen oder Hören der Namen Jesus und Maria sich ehrerbietig neigen oder die Kniee beugen, sich beim
Anfang der canonischen Tageszeiten oder der Zeiten der heiligen Jungfrau Maria, wie zu Anfang und Ende der Messe mit dem Zeichen des heilsamen Kreuzes, wodurch der alte Feind und die sich krümmende Schlange überwunden worden, andächtig sich bezeichnen und ehrerbietig sich verneigen, vor dem Hochaltare und dem darauf erhöhten Bildnisse der glorreichen Jungfrau und vor dem Altar des heiligen Kreuzes fünf Vaterunser und fünfmal das Ave Maria beten, gewisse verzeichnete Gebetsformeln sprechen u. s. w. Damit aber die Mönche sich nicht verleiten ließen, auf ungewohnte Weise deshalb die Cellen zu verlassen, welches der Bischof für sehr seelengefährlich hält, fügt er hinzu, es könne dies eben so gut in den Cellen erreicht werden, als wenn sie zu einzelnen Orten in der Kirche wandelten, und solle, wenn es in den Cellen geschähe, so gut es angehe, eben so viel vermögen und gelten, denn, heißt es vorhin in diesem Ablaßbriefe, es sei darauf Rücksicht zu nehmen, daß die Karthäuser der Einsamkeit und Ausschließung von dem gewöhnlichen Verkehr der Menschen sich um Gottes willen freiwillig ergeben hätten, um in Christo, dem rechten Weinstock, mehr Frucht bringen zu können, und daher sollten sie durch diese geistlichen Geschenke (nämlich des Ablasses) dazu noch mehr ermuntert werden. Ein desto reichlicherer Ueberschuß an guten Werken war nun aber auch nach den Begriffen jener Zeit selbstverständlich zu erzielen, und dies wirkte wiederum darauf zurück, daß um so bereitwilliger man suchte solches Reichthums theilhaftig zu werden, und dafür das Kloster mit Gaben bereicherte. Für die Erquickung der Brüder ward dabei auch gesorgt. Schon bei der Bestätigung